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7. Februar 2025, 8:35 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Die Lebensdauer von CDs und DVDs kann stark variieren – von wenigen Jahren bis zu mehreren Jahrzehnten. Entscheidend dabei sind die Lagerung und der Umgang mit den Datenträgern. Während gepresste CDs oft über Jahrzehnte hinweg lesbar bleiben, sind selbst gebrannte Rohlinge oft anfälliger für äußere Einflüsse.
Ob Musik, Filme oder Daten – CDs und DVDs sind nach wie vor ein beliebtes Speichermedium. Doch wie lange bleiben sie tatsächlich funktionsfähig? Während einige optische Datenträger unter idealen Bedingungen bis zu 100 Jahre halten können, zeigen Fälle in der Praxis, dass die Lebensdauer einer CD oder DVD oft deutlich kürzer ausfällt. Faktoren wie Licht, Temperatur, Luftfeuchtigkeit oder mechanische Beschädigungen beeinflussen die Haltbarkeit erheblich. Besonders selbst gebrannte CDs sind anfällig für chemische Zersetzungsprozesse, die ihre Lebensdauer stark verkürzen können. TECHBOOK gibt daher Empfehlungen zur richtigen Lagerung, Reinigung und Pflege der Datenträger.
Übersicht
Warum und wie altern CDs überhaupt?
Bei der Lebensdauer einer CD findet sich meist eine Angabe von ca. 30 Jahren; bei beschreibbaren Disc – häufig CD-Rohlinge (CD-R) genannt – spricht man von 5 bis 10 Jahren. Fest definiert sind diese Zeitangaben jedoch nicht, da sie stark von äußeren Umständen abhängen. Die Daten einer CD befinden sich in einer dünnen Kunststoffschicht, die von einer reflektierenden Metallschicht überzogen ist. Diese reflektierende Schicht ist essenziell für das Auslesen der gespeicherten Informationen, denn der Laser des CD-Players tastet die kleinen Erhebungen und Vertiefungen auf der Oberfläche ab, um digitale Daten in Musik oder Bilder umzuwandeln.
Allerdings ist diese Schicht äußerst empfindlich gegenüber äußeren Einflüssen. Direkte Sonneneinstrahlung kann beispielsweise dazu führen, dass sich die Metallschicht erhitzt und sich mit der Zeit chemisch zersetzt. Auch hohe Temperaturen, wie sie beispielsweise in einem geparkten Auto im Sommer auftreten, können die Struktur der CD angreifen und Lesefehler verursachen. Feuchtigkeit und schwankende Klimabedingungen tragen ebenfalls zur Alterung bei, da sie chemische Reaktionen im Material der CD auslösen können.
Um die Lebensdauer einer CD zu verlängern, empfiehlt es sich daher, die Datenträger an einem dunklen, kühlen und trockenen Ort aufzubewahren. Die ideale Lagertemperatur liegt bei etwa 20 Grad Celsius. Dabei sollten die runden Scheiben vorzugsweise in ihren Originalhüllen oder speziellen Archivboxen aufbewahrt werden, um Kratzer oder Verformungen zu vermeiden.
Kratzer, Schmutz und falsche Reinigung verringern Lebensdauer einer CD
Neben Umwelteinflüssen können mechanische Schäden die Lebensdauer einer CD drastisch verkürzen. Kratzer auf der Oberfläche sind besonders problematisch, da sie den Lesevorgang des Lasers stören und zu Sprüngen oder Aussetzern führen können. Besonders empfindlich ist die Oberseite des Datenträgers, da sich dort die reflektierende Metallschicht befindet, die durch tiefe Kratzer irreparabel beschädigt werden kann.
Auch Verunreinigungen wie Staub, Fingerabdrücke oder Fettflecken können die Lesbarkeit beeinträchtigen, indem sie den Laser daran hindern, die Daten korrekt zu erfassen. Um CDs oder DVDs zu reinigen, sollte ein fusselfreies, weiches Tuch verwendet werden. Dabei ist es wichtig, die Scheibe immer von der Mitte nach außen zu wischen und kreisförmige Bewegungen zu vermeiden, da diese Kratzer verursachen können.
Lösungshaltige Reinigungsmittel oder alkoholbasierte Substanzen sind für CDs ungeeignet und verringern deren Lebensdauer eher. Denn sie greifen die Schutzschicht an und können das Material beschädigen. Stattdessen sollte man klares Wasser oder ein mildes Spülmittel verwenden, um hartnäckige Verschmutzungen zu entfernen.
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Sind DVDs langlebiger als CDs?
Im Vergleich zu CDs weisen DVDs eine stabilere Bauweise auf, da ihre Datenschicht zwischen zwei Kunststofflagen eingeschlossen ist. Diese sogenannte Sandwich-Struktur schützt die gespeicherten Daten besser vor Kratzern und mechanischen Schäden. Während eine einzelne Schicht einer CD direkt an der Oberfläche liegt und daher leichter beschädigt werden kann, befindet sich die Datenschicht einer DVD in der Mitte der Disc.
Dennoch sind auch DVDs nicht unverwüstlich; sie halten in der Regel 10 bis 30 Jahre durch. UV-Strahlung, Temperaturschwankungen und unsachgemäße Lagerung können in vielen Fällen zu Materialermüdung führen. Selbst geringfügige Kratzer auf der Unterseite können den Lesevorgang stören, insbesondere wenn die Disc oft benutzt wird. Deshalb sollten auch DVDs mit der gleichen Sorgfalt wie CDs behandelt und geschützt aufbewahrt werden.
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Alternative Speichermedien und die richtige Sicherung von Daten
Der Konsum von Inhalten wie Musik und Filme hat sich in den vergangenen Jahren stark verändert. CDs und DVDs wurden zunehmend durch moderne Speichermedien mit teils besserer Lebensdauer ersetzt. USB-Sticks, externe Festplatten und Cloud-Dienste bieten oft eine praktischere und effizientere Möglichkeit, Daten zu sichern. Allerdings sind auch diese Medien nicht unbegrenzt haltbar.
Festplatten können mechanische Defekte aufweisen, insbesondere wenn sie Stößen oder Erschütterungen ausgesetzt sind. Flash-Speicher wie USB-Sticks und SSDs haben zwar keine beweglichen Teile, jedoch eine begrenzte Anzahl an Schreibzyklen, was ihre langfristige Zuverlässigkeit einschränkt.
Experten empfehlen daher, wichtige Daten doppelt zu sichern – beispielsweise auf einer externen Festplatte und zusätzlich in einer Cloud. So ist sichergestellt, dass wertvolle Inhalte auch im Falle eines Defekts eines Speichermediums nicht verloren gehen.
![alte CDs und DVDs](https://cdn.book-family.de/techbook/data/uploads/2021/07/gettyimages-124464907-1.jpg?impolicy=channel&imwidth=128)
Archivieren, verkaufen, entsorgen… Was sich mit alten CDs, DVDs und Blu-ray-Discs noch machen lässt
CDs und DVDs gehören nicht in den Hausmüll
Sollte eine CD oder DVD einmal defekt sein und entsorgt werden müssen, sollten Nutzer einige Dinge beachten, warnt das Umweltbundesamt. Obwohl die Discs aus einem Kunststoff namens Polycarbonat bestehen, gehören sie nämlich nicht in den normalen Hausmüll. Laut der Umweltbehörde enthalten sie wertvolle Rohstoffe wie Polycarbonat und Aluminium, die recycelt werden können.
Spezielle Sammelstellen oder Wertstoffhöfe nehmen alte CDs und DVDs entgegen und führen sie dem Recyclingkreislauf zu. In einigen Gemeinden gibt es sogar spezielle Wertstofftonnen für optische Datenträger. Die Wiederverwertung hat Vorrang vor einer einfachen Entsorgung, da sie zur Reduzierung von Plastikmüll beiträgt und wertvolle Materialien zurückgewinnt.
Wer CDs nicht mehr benötigt, kann sie zudem für kreative Zwecke wiederverwenden – beispielsweise als Deko-Elemente oder Untersetzer. Auch spezielle Recycling-Dienstleister bieten die Möglichkeit, alte CDs zu verwerten und daraus neue Kunststoffprodukte herzustellen.