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Entsorgen oder reparieren?

Was tun, wenn der Blu-ray-Player den Geist aufgibt?

Blu-ray-Player
Viele Hersteller haben bereits die Produktion von Blu-ray-Playern eingestellt. Welche Zukunft hat das Abspielgerät noch? Foto: dpa picture alliance
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TECHBOOK Redaktion

26. November 2020, 15:05 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Allen Streaming- und Mediathek-Angeboten zum Trotz: Wie selbstverständlich gibt es in zahllosen Haushalten noch immer einen Blu-ray-Player. Doch was lässt sich tun, wenn er auf einmal nicht mehr funktioniert?

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Brillante Bildqualität und ein Ton, der im Kino kaum besser sein könnte: Auch wenn Streaming immer beliebter wird, steht aus diesen Gründen in vielen Wohnzimmern nach wie vor ein Blu-ray-Player neben dem Fernseher oder darunter.

Reparatur lohnt sich nicht immer

Wenn der allerdings mal kaputt ist, wird es vielleicht Zeit, die Karten neu zu mischen. „Auch wenn sich im Streaming 4K-UHD-Bildinhalte und 3D-Tonspuren immer mehr durchsetzen: Die beste Qualität bietet nach wie vor die UHD-Blu-ray-Disc“, urteilt Konstantin Grassl vom Fachmagazin „video“. Im Gegensatz zum Streaming müsse man sich bei Discs keine Gedanken über verminderte Qualität wegen schlechten Datenübertragung machen.

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Keine Frage: Wer eine große Filmsammlung besitzt, wird nicht auf einen Player verzichten wollen, wenn dieser nicht mehr funktioniert. Die Reparatur eines Abspielgeräts ist aber nicht immer sinnvoll. „Bei Gerätepreisen von 100 bis 150 Euro wäre eine Reparatur, bei der Ersatzteile benötigt werden, teurer als ein Neugerät“, sagt Achim Sterling von der Innung für Informationstechnik Hamburg. „Lediglich Fehler, die mit einem Reset oder dem Aufspielen einer neuen Firmware behoben werden können, sind wirtschaftlich sinnvoll.“

Hersteller in die Pflicht nehmen

Vorher sollte man prüfen, ob man nicht den Hersteller in die Pflicht nehmen kann. Innerhalb der gesetzlichen Gewährleistungspflicht von zwei Jahren oder auch darüber hinaus. „Besteht noch Garantieanspruch, muss der Hersteller die Reparaturkosten übernehmen oder das Gerät im Zweifelsfall gegen ein neues austauschen“, sagt Konstantin Grassl.

Anders als bei Playern sieht es bei Blu-ray-Rekordern aus. „Diese sind als Neugerät schon deutlich teurer, so dass sich hier auch eine Reparatur lohnen kann“, sagt Achim Sterling. Erste Anlaufstelle sind dann TV-Fachgeschäfte, in denen Informationselektroniker arbeiten.

Konsolen haben ebenfalls eingebaute Blu-ray-Player. Hier geht’s zum Vergleich der neuen Generation PlayStation 5 und Xbox Series X.

Wer sich für ein neues Gerät entscheidet, sollte nach einem Ultra-HD-Blu-ray-Player Ausschau halten. Die sind um die 150 Euro zu haben, können aber auch 1000 Euro kosten. „Wer nicht so viel Geld ausgeben will, sich aber dennoch für die besten Bild- und Tonformate interessiert, sollte vor dem Kauf einen Blick darauf werfen, ob der Player tatsächlich alle wichtigen Formate beherrscht“, rät Grassl.

Günstige Player spielen nicht alles ab

Denn die Hersteller seien bei den günstigsten Blu-ray-Playern, die ab rund 70 Euro zu haben sind, mitunter nicht bereit, die Lizenzkosten für Bild-Verbesserer wie Dolby Vision auszugeben, sagt Grassl. Darunter leide dann womöglich die Wiedergabequalität auf TV-Geräten.

Die Verkaufszahlen von Blu-ray-Playern und -Rekordern sind deutlich rückläufig. Gingen 2013 noch mehr als 1,7 Millionen Geräte über die Ladentische, liegt die gfu-Prognose für 2020 nur noch bei gut 520 000 verkauften Playern und Rekordern. „In Zeiten von Mediatheken und Streamingangeboten haben es Blu-ray und DVD sehr schwer“, sagt Roland Stehle, Sprecher des Branchenverbandes gfu.

Eine gfu-Studie zum Freizeitverhalten während der Corona-Pandemie beobachtet ebenfalls eine verstärkte Nutzung von Mediatheken und Streamingdiensten. „Hier haben wir Zuwächse von 30 Prozent, befeuert wird dieser Trend durch die immer stärkere Nutzung von Smart-TVs“, sagt Stehle. Die Internetanbindung dieser Fernsehern wird am häufigsten zum Abruf kostenpflichtiger Streamingdienste genutzt, gefolgt von Gratis-Mediatheken der TV-Sender und von Videoportalen.

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Streaming – die bessere Alternative?

Die Vorzüge des Streamings liegen in der Vielfalt des Angebots und dem schnellen und einfachen Zugang. „Mit einem oder mehreren Streaming-Abonnements stehen mir innerhalb von Sekunden Tausende Filme und Serien zur Verfügung – mitunter sogar in sehr guter UHD-Bild- und 3D-Sound-Qualität“, sagt Konstantin Grassl.

Doch die schnelle, einfache Nutzung von Streamingdiensten kann auch Nachteile haben. „Die Inhalte wechseln regelmäßig. Ein Film, der in einem Monat noch bei einem Anbieter verfügbar war, kann im nächsten Monat schon wieder verschwunden sein“, so Grassl. Speziell bei Serien sei dies ärgerlich, wenn sich Zuschauer schon auf die nächste Folge freuen und plötzlich die komplette Staffel nicht mehr verfügbar ist.

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Dem Bild sieht man seine Quelle bei gleicher Auflösung nicht an – es sei denn beim Streaming zickt oder streikt das Internet.

Mit einer Disc kann so etwas nicht passieren. Abspielen lassen sich die Scheiben auch auf vielen Spielkonsolen. „Geräte der nächsten Generation wie die Playstation 5 und die Xbox Series X lassen sich auch als UHD-Blu-ray-Player nutzen“, weiß Grassl. Gamerinnen und Gamer müssen somit nicht mehr in verschiedene Endgeräte investieren.

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