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Lila Kuh, Playboy Bunny, Bärenmarke-Bär ...

Das sind die beliebtesten Werbefiguren der Deutschen

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Lars Lubienetzki
Freier Redakteur

16. November 2022, 13:51 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Für die einen ist es Kult, für die anderen der wichtigste Grund, um auf die Toilette zu gehen. Werbung im deutschen Fernsehen hat so manche unvergessenen Figuren hervorgebracht. TECHBOOK stellt die kultigsten Werbefiguren vor.

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Erinnern Sie sich noch an die Jacobs-Kaffee-Expertin Frau Sommer, den Persil-Mann, Clementine in der blütenweißen Ariel-Latzhose oder Tilly, die Kundinnen dazu nötigte, ihre Finger in Spülmittel zu baden? Im Laufe der Zeit verschwanden die echten Menschen vom Bildschirm und wurden zunehmend durch animierte Kunstfiguren ersetzt. Das Deutsche Werbemuseum in Frankfurt hat im Rahmen einer Ausstellung die beliebtesten Werbefiguren der Deutschen gesucht. Die Top 10 ist eine einzigartige Zeitreise durch das deutsche Werbefernsehen.

Platz 10: Playboy-Hase

Jeder kennt den Playboy-Hasen.
Jeder kennt den Playboy-Hasen. Foto: Getty Images

Der Playboy-Hase – im Englischen: Playboy Bunny – symbolisiert die Hochglanz-Zeitschrift, in der – nach Aussagen der meist männlichen Leserschaft – hochinteressante Interviews stehen. Diese werden unterbrochen durch seitenlange Bildstrecken von leicht bis gar nicht bekleideten Damen, die öfters auch eine gewisse Prominenz haben. Dank des Playboys kennt die Welt auch den Begriff „Centerfold“. Kennen Sie nicht? Hier folgt die Aufklärung. Ohne den Playboy würde in deutschen Schlafzimmern vermutlich immer noch das große Schweigen in Sachen Sexualität herrschen. Ob es in Zeiten der freien Liebe im Internet noch einen Playboy braucht? Selbstverständlich. Die Interviews lesen sich immer noch gut.

Platz 9: Jägermeister-Hirsch

Der Hirsch auf der Jägermeister-Flasche ist heute Kult.
Der Hirsch auf der Jägermeister-Flasche ist heute Kult. Foto: Getty Images

Der Jägermeister-Hirsch ist in diesem Ranking die einzige Werbefigur, die auch die jüngere Leserschaft noch kennt. Jägermeister, der Kräuterlikör aus Niedersachsen, hat es tatsächlich geschafft, generationenübergreifend Kult zu sein. Kein Musikfestival ohne das braune Likörchen. Anfang der 2000er Jahre bekam der Hirsch einen Namen und einen besten Freund. Rudi und Ralph röhrten lustige Sprüche über die TV-Bildschirme. Inzwischen steht Jägermeister auf einer Stufe mit Marken wie Tempo, Cola oder Tesa. Der Name Jägermeister hat sich verselbstständigt und steht als Synonym für Kräuterlikör.

Platz 8: Salamander Lurchi

Salamander Lurchi im Fernsehgarten
Salamander Lurchi posiert heute gern auch mal mit Prominenten. Foto: Getty Images

Beim Namen Lurchi bekommen erwachsene Menschen heute immer noch feuchte Augen. Das Bild des schwarz-gelben Salamanders weckt Kindheitserinnerungen. Im Jahr 1937 tritt Lurchi das erste Mal in Erscheinung. Er ist das Markenzeichen des Schuh-Herstellers Salamander. Von Lurchi gibt es unzählige Comichefte und kleine Spielzeugmodelle. Das Aussehen von Lurchi hat sich im Laufe der Jahre immer wieder verändert. Übrigens: Lurchi hat am Anfang keine Kinderschuhe beworben, die Vermutung läge nahe. Die Lurchi-Hefte und die gezeichneten Geschichten dienten nur dazu, Kinder abzulenken, damit Papa und Mama in Ruhe Schuhe kaufen können. Das hat in den meisten Fällen auch funktioniert.

Platz 7: Michelin-Mann

Kugelig, weiß und immer mit einem Lächeln – der Michelin-Mann.
Kugelig, weiß und immer mit einem Lächeln – der Michelin-Mann. Foto: Getty Images

Der Michelin-Mann stellt ursprünglich einen Stapel Reifen mit Armen und Beinen dar. So zumindest die Legende. Es geschah im Jahr 1894, als die Gebrüder Michelin auf der Weltausstellung in Lyon einen Haufen Reifen sehen. Einer der beiden soll daraufhin gesagt haben, mit Armen und Beinen sähe der Stapel fast aus wie ein Mensch. Das ist die Geburtsstunde des Michelin-Manns, der Markenbotschafter des französischen Reifenherstellers. Laut Firmenwebseite trägt die Werbefigur den lateinischen Namen Bibendum. Dieser wiederum geht auf ein Plakat zurück, auf dem ein fülliger, biertrinkender Mann aus Bayern zu sehen ist. Auf dem Plakat steht der Spruch: „Nunc est bibendum!“ – übersetzt: „Lasst uns anstoßen!“. Was das mit Autoreifen zu tun hat? Inzwischen egal.

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Platz 6: Meister Proper

Meister Proper steht seit 1967 für glänzende Böden in deutschen Badezimmern. Mit seiner Glatze und dem Ohrring ist Meister Proper der Pirat, der per Wischmopp deutsche Fliesenböden durchkreuzt, von Staub und Schmutz befreit und glänzend hinterlässt. Meister Proper, nicht verwandt mit Comic-Star Popeye, hat sich als Werbefigur und Marke im Bereich Hochglanz etabliert. Inzwischen gibt es Meister-Proper-Produkte auch für andere Bereiche der Wohnung, für streifenfreie Sauberkeit im ganzen Haus.

Platz 5: Lila Kuh von Milka

Die lila Kuh ziert schon seit Jahren die Milka-Schokolade.
Die lila Kuh ziert schon seit Jahren die Milka-Schokolade. Foto: Getty Images

Lange Zeit haben deutsche Kinder gedacht, Kühe sind lila. Schließlich tauchte im Werbespot der Schokoladenmarke Milka immer eine lila Kuh auf. Wie beim Nikolaus, dem Osterhasen oder der Zahnfee mussten Eltern ihren Kindern die ganze Wahrheit auftischen: „Sorry, Kühe sind gar nicht lila“. Bis heute nutzt Milka die Farbe Lila für ihre Schokoladenprodukte. Anfang der 1990er Jahre ging ein Aufschrei durch die Bevölkerung. Kuh Schwalbe, die als lila angemalte Kuh für diverse Milka-Werbespots herhalten musste, soll geschlachtet werden. Das schmeckte den Schokoladenfreunden in Deutschland gar nicht. Gut für Schwalbe, die den Rest ihres Lebens auf einem Gnadenhof verbringen durfte.

Platz 4: HB-Männchen

Bruno, das HB-Männchen, ging bis 1984 auf deutschen TV-Bildschirmen regelmäßig in die Luft. Damit das nicht so oft passiert, soll Bruno doch lieber eine HB-Zigarette rauchen. Kein Witz: Damals verkaufte der Tabakwarenhersteller British American Tobacco seine Zigaretten als Beruhigungsmittel. Heute ist Zigaretten-Werbung in Deutschland verboten. Für Raucherinnen und Raucher kein Grund zur Unruhe, der Verkauf ist selbstverständlich nach wie vor erlaubt.

Platz 3: Charmin-Bär

Darauf muss man erstmal kommen: Einen pelzigen Bären als Werbefigur für Toilettenpapier einzusetzen. Wer jemals von Klabusterbeeren gehört hat, versteht: So ein Pelztier als Werbebotschafter für Klopapier macht gar keinen Sinn. Vermutlich steht der Charmin-Bär auch mehr für das flauschige Gefühl, welches aufkommt, wenn man sich mit dem 3- bis 5-lagigen Papier butterweich über entsprechende Stellen wischt. Irgendwann haben offensichtlich auch einige Herrschaften bei Procter&Gamble von der Klabusterbeeren-Problematik gehört und den Charmin-Bären mit einem Wisch im Jahr 2007 beerdigt. Konsequenterweise heißt das Klopapier jetzt Zewa.

Platz 2: Mainzelmännchen

„Gudn Aamd!“, mit diesem schallenden Ruf beginnt im Zweiten Deutschen Fernsehen der Werbeblock. Intoniert haben ihn Anton, Berti, Conni, Det, Edi und Fritzchen, die Mainzelmännchen des ZDF. Bis heute gehören die kleinen Werbefiguren zum deutschen Fernsehen dazu. Von den kleinen Mainzelmännchen gibt es unzählige Spielfiguren und inzwischen sogar Apps für das Smartphone. Im Jahr 2013 verleiht die Stadt Mainz den wohl berühmtesten Bewohnern der Stadt die Ehrenbürgerschaft.

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Platz 1: Bärenmarke-Bär

Die beliebteste Werbefigur in Deutschland ist der braune Bär von Bärenmarke. Der Bär steht seit jeher als Markenbotschafter für Kondensmilch. Kondensmilch gilt als Klassiker unter den Kaffeeweißern. Weil immer mehr Menschen auf ihre Gesundheit achten, ist Kondensmilch inzwischen durch andere, fettärmere Milchprodukte ersetzt worden. Den Bären als Werbefigur gibt es immer noch, taucht allerdings nur noch als Plüschteddy in deutschen Kinderzimmern auf.

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