3. März 2020, 12:23 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Tagtäglich sind wir von Geräten umgeben, die zwar aussehen, als wären sie ausgeschaltet, sind es aber nicht. Doch was hat das für Auswirkungen?
Zugegeben, es ist bequem. Verwenden wir ein Gerät, braucht es meist nur wenige Sekunden, bis es eingeschaltet ist. Grund dafür ist der Stand-by-Modus, weshalb Geräte wie zum Beispiel der Fernseher immer in diesem Bereitschaftsmodus sind. Doch was hat das eigentlich für Konsequenzen? TECHBOOK hat mit Andreas Habermehl, Geschäftsführer Technik und Berufsbildung beim Zentralverband der Deutschen Elektro-und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH), darüber gesprochen.
Strom- und Geldfresser
Viele unserer elektronischen Geräte befinden sich hauptsächlich im Stand-by-Betrieb, so fand die Stiftung Warentest heraus, dass allein Fernseher täglich rund 20 Stunden „schlafend“ verbringen. „Geräte im Stand-by-Betrieb benötigen weiterhin Strom. Angaben zum Stromverbrauch macht der Hersteller“, sagt Andreas Habermehl gegenüber TECHBOOK. Das bedeutet, dass die an das Stromnetz angeschlossene Elektronik, die sich im Stand-by-Modus befindet, Verbraucher Geld und Strom kostet. Selbst wenn die Geräte in der Steckdose nur wenige Watt an Strom benötigen, kann der Verbrauch hochgerechnet auf das Gesamtjahr enorm sein, speziell wenn man bedenkt, dass nicht nur ein Gerät an den Strom in diesem Modus angeschlossen ist. Das schadet nicht nur Ihrem Geldbeutel, sondern auch der Umwelt. Wie viel das genau kostet, hängt auch vom Stromtarif des Verbrauchers ab.
Die Test-Zeitschrift hat vor Kurzem mehr als 100 TV-Geräte getestet und diese nach dem Verbrauch im Stand-by nach den Anforderungen der EU geprüft. Die EU hat den Verbrauch im nicht eingeschalteten Modus von Elektronik nämlich inzwischen begrenzt. Dies betrifft jedoch nur Geräte, die seit 2013 neu auf den Markt kommen. Demnach dürfen etwa Fernseher im Zustand der Bereitschaft höchstens 0,5 Watt Strom, Geräte seit 2010 dürfen maximal ein Watt verbrauchen. Für Geräte wie Kaffeemaschinen, Radios oder Spülmaschinen gelten ähnliche Watt-Regelungen.
Diese Geräte befinden sich lange im Stand-by
WLAN-Router, Computer, Drucker, Laptops, Stereoanlagen oder Spielekonsolen sind typische elektronische Geräte, die bei den meisten deutschen Haushalten oftmals stundenlang im zwar nicht im Betrieb sind, dennoch Strom aus der Steckdose im Bereitschaftsdienst ziehen. Abschalten lohnt also! Und auch das ist kein Hexenwerk, einfach direkt den Schalter am Gerät ausschalten oder auf eine Verteilersteckdose zurückgreifen, die ebenfalls mit einem Schalter ausgestellt werden kann und schon befinden sich die elektronischen Geräte nicht mehr im stromfressenden Stand-by-Modus.
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Gehen nicht ausgeschaltete Geräte schneller kaputt?
Aber kann es sein, dass ein dauerhaft an das Stromnetz angeschlossene Elektro-Gerät, schneller Schaden nimmt? Darüber müssen sich Verbraucher keine Sorgen machen, weiß der Experte. „Solange Geräte keinen Defekt aufweisen und bestimmungsgemäß verwendet werden, kommt es nicht zu gefährlichen Situationen. Der Betrieb im Stand-by-Modus kostet aber Geld“, erklärt Habermehl.