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80-jährige Firmengeschichte

Deutscher Hersteller für TV-Technik insolvent

Erneut musste ein Hersteller aus Deutschland Insolvenz anmelden
Erneut musste ein Hersteller aus Deutschland Insolvenz anmelden Foto: Getty Images
Rita Deutschbein, Redaktionsleiterin TECHBOOK
Redaktionsleiterin

7. August 2024, 13:18 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Corona und die Inflation haben die Wirtschaft durcheinander geworfen. Viele Unternehmen mussten in den vergangenen Monaten Insolvenz anmelden. Getroffen hat es vor allem den Einzelhandel inklusive vieler großer Ketten. Aber auch zahlreiche Hersteller sind in Zahlungsnot geraten. So auch ein Traditionsunternehmen für Kabel-, Satelliten- und IPTV-Technik.

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Seit seiner Gründung im Jahr 1947 ist Astro Strobel in Bensberg in Bergisch Gladbach ansässig. Das Unternehmen fertigt Technik für die Satelliten-, Kabel-, Multimedia- und IPTV-Übertragung und gehört laut eigener Aussage in diesem Bereich zu den führenden Herstellern. Probleme bei der Zulieferung bestimmter Komponenten sowie der Wegfall von Aufträgen aufgrund der Pandemie sowie des Ukraine-Krieges hat Astro Strobel in den vergangenen Monaten aber zunehmend unter Druck gesetzt. Am 10. Juli 2024 musste der Hersteller daher beim Amtsgericht Köln Insolvenz anmelden.

Suche nach Investoren hat begonnen

Bei Astro Strobel handelt es sich um ein deutsches Traditionsunternehmen, das 1947 von Adolf Strobel gegründet wurde. Seither stellt es Rundfunkempfangstechnik sowie System-Lösungen her und wirbt mit dem Zusatz „Made in Germany“.

Heute liegt die Leitung in den Händen des Enkels des ehemaligen Gründers, Herbert Strobel. Er betont, dass man das Unternehmen langfristig neu aufstellen wolle. Das Amtsgericht Köln ordnete dafür eine gerichtliche Sanierung im Regelverfahren an. Vor diesem Hintergrund sucht man derzeit nach Investoren, wobei es bereits erste Interessenten geben soll.

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Als Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Thomas Ellrich von der Kanzlei Voigt Salus eingesetzt. Er ist zuversichtlich gestimmt, einen Investor für Astro Strobel finden zu können. „Die Grundvoraussetzungen dafür sind da. Denn das operative Geschäft ist grundsätzlich gesund und die Kunden sowie Lieferanten des Betriebs setzen ihre Bestellungen und Lieferungen fort. Gemeinsam mit einem geeigneten Partner werden wir hier eine Lösung für eine langfristige Perspektive des Unternehmens und seiner Mitarbeiter finden“, so Ellrich. Neben der Investorensuche ist das Sanierungsteam bereits mit den Banken für einen unechten Massekredit in Verhandlungen.

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In der Zwischenzeit läuft der Betrieb wie gewohnt weiter. Geschäftsführer Herbert Strobel ist überzeugt davon, gestärkt aus der aktuellen Situation hervorgehen zu können.  

Astro Strobel beschäftigt laut eigener Website 115 Mitarbeiter, deren Löhne und Gehälter durch das vorfinanzierte Insolvenzgeld der Bundesagentur für Arbeit gesichert sind. Kündigungen soll es vorerst keine geben und auch die Mitarbeiter stehen zum Unternehmen. „Wir glauben an die Stärke und das Potenzial unseres Betriebs und sind fest entschlossen, gemeinsam durch diese schwierige Phase zu gehen und unseren Beitrag zur Bewältigung der aktuellen Herausforderungen zu leisten“, sagt Betriebsratsvorsitzender Vincenzo Arnone.

Auch der deutsche Hersteller Gigaset musste im September 2023 Insolvenz anmelden. Mittlerweile wurde der Hersteller von Festnetztelefonen und Smart Home vom chinesischen Unternehmen VTech übernommen. Durch die Übernahme konnten über 400 Arbeitsplätze in Deutschland gesichert werden.

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