2. Oktober 2022, 14:27 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Was hat es mit der Einheit Volt auf sich und warum kommen eigentlich 230V aus einer Steckdose? TECHBOOK klärt auf, was es rund um Stromspannung zu wissen gibt.
Die Technik, die wir benutzen, benötigt Strom. Doch bei den vielen verschiedenen Bezeichnungen für elektrische Energie ist es schwer, den Überblick über Bezeichnungen wie Volt, Ampere und Watt zu behalten. Hinzu kommt, dass in europäischen Steckdosen der Strom zwar mit 230 Volt fließt, dies jedoch nicht weltweit gilt. Auf der Rückseite von strombetriebenen Geräten steht, welche Spannung sie zum Betrieb benötigen. Das ist deshalb wichtig, weil ein Gerät, wenn es an eine Steckdose angeschlossen wird, in der eine andere Stromspannung fließt, überhitzen oder sogar kaputt gehen kann.
Übersicht
Was bedeutet die Stromeinheit Volt?
Volt ist eine Maßeinheit, die angibt, wie stark die elektrische Spannung in einer Stromleitung ist. Grundsätzlich ist es so, dass Strom, wenn er durch eine Leitung fließt, einen Widerstand überwinden muss, um am Ende als elektrische Energie anzukommen. Nur wenn genug Strom am Ende der Leitung ankommt, kann ein Gerät versorgt werden.
Umso stärker die Spannung ist, umso größer kann die Strecke sein, über die eine Stromleitung elektrische Energie ohne großen Energieverlust transportiert. Deshalb ist die Voltzahl beispielsweise in Hochspannungsleitung besonders hoch – denn hier müssen weit entfernte Orte mit Strom versorgt werden.
So viel Volt kommt aus der Steckdose
Im Jahr 1983 einigten sich die Länder in Europa auf einen Wert von 230 Volt, die endgültige Umstellung erfolgte in Deutschland vier Jahre später. Allerdings kann die Spannung um ca. 10 Prozent abweichen und schwankt leicht im Stromnetz, sodass auch ältere 220-Volt-Geräte weiter benutzbar sind. Nicht nur in Deutschland, auch international haben viele Länder eine ähnliche Spannung von 230 Volt in ihren Steckdosen. Die Spannung im Netz kann aber je nach bereistem Land stark abweichen.
Was passiert, wenn ein Gerät mit einer anderen Volt-Zahl als angegeben anschließe?
Achtung: Wie bereits erwähnt, ist die Volt-Zahl nicht in jedem Land identisch. Hier können Sie sich über die verwendete Volt-Spannung im Urlaubsland informieren. Und das sollten Sie auch – denn wenn Sie ein 110-Volt-Gerät aus den USA an eine 230-Volt-Steckdose stecken, kann ein Kabelbrand entstehen.
Wenn umgekehrt ein 230-Volt-Gerät mit niedrigerer Spannung läuft, funktioniert es nicht richtig oder mit schwächerer Leistung. Aber keine Sorge, mit einem entsprechenden Spannungswandler und externen Steckdosen-Adapter im Reisegepäck lässt sich dieses Problem schnell lösen. Allerdings brauchen nicht alle Geräte einen solchen Spannungswandler.
Für diese Geräte benötigt man einen Spannungswandler
Ob ich für mein Gerät überhaupt einen Spannungswandler benötige, kommt auf das Gerät und die vorhandene Stromspannung im Land an. Wenn es sich um ein elektronisches Gerät mit einem eigenen Netzteil beziehungsweise Ladegerät handelt, liegt die mögliche Spannung oft in einem Arbeitsbereich von 100 Volt bis 240 Volt. Die elektronischen Geräte wie Laptops, Handy regulieren dann den Strom selber auf die benötigte Voltzahl. Auch elektronische Geräte mit regulierbarer Leistung funktionieren mit verschiedenen Spannungen. Die Angaben, in welchem Spektrum die Geräte arbeiten können, stehen auf dem Netzteil.
Elektrische Geräte wie ein Föhn, die eine vorhandene elektrische Spannung direkt verwenden, benötigen hingegen einen Spannungswandler. Manche Geräte können zudem zwischen verschiedenen Spannungen wechseln, wenn ein manueller Schalter vorhanden ist.
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Wann überlastet eine 230-Volt-Steckdose?
Wenn durch eine Stromleitung zu viel elektrische Energie in kurzer Zeit fließt, erwärmt sie sich immer mehr. Droht eine Überhitzung der Stromleitung, fliegt die Sicherung heraus – die Steckdose ist überlastet. Zu einer Überhitzung kommt es dann, wenn eine zu hohe Ampere-Leistung vorliegt. Doch was ist nun Ampere? Während Volt den Strom durch die Leitung treibt, sagt Ampere aus, wie viel Energie in einer bestimmten Zeitspanne durch die Leitung fließt. Ein Beispiel: Eine normale Haushaltssicherung verträgt in der Regel eine Stromstärke von 16 Ampere. Eine 230-Volt-Steckdose überlastet demnach, wenn die Stromstärke von 16 Ampere überschritten wird. Doch wann kommt es dazu, dass diese Ampere-Grenze überhaupt überschritten wird?
Zieht ein Gerät Strom für den Betrieb, spricht man von elektrischer Leistung – und Watt ist die Bezeichnung für diese elektrische Leistung. Konrekt sagt Watt aus, wie viel elektrische Arbeit ein Gerät pro Sekunde verrichtet. Zur Berechnung der Leistung in Watt wird folgende Formel angewandt: Volt und Ampere werden multipliziert. Watt = Volt x Ampere.
Das heißt, eine 230-Volt-Steckdose mit einer 16-Ampere-Sicherung kann maximal ein Gerät mit einer benötigten elektrischen Leistung von 3680 Watt betreiben. Somit überlasten zwei Geräte, die eine Leistung von 2000 Watt benötigen, eine 230-Volt-Steckdose.
Quellen
- techfacts, Watt, Volt und Ampere – wieso die Sicherung gelegentlich rausfliegt, aufgerufen am 05.09.22.
- tennet, Kurz erklärt: Volt, Ampere und Watt, aufgerufen am 05.09.22.