5. Dezember 2018, 16:57 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Zombies, Rätsel und ein dauerhaft beklemmendes Gefühl: Diese Inhaltsstoffe machten Resident Evil Mitte der 90er-Jahre zu einem Welterfolg. Am 25. Januar erscheint ein Remake des zweites Teils der Survival-Horror-Serie. TECHBOOK durfte das Abenteuer der Protagonisten Leon und Claire bereits vorab anspielen.
Mit Resident Evil 7 aus dem Januar 2017 verpasste Entwickler Capcom dem alternden Franchise eine Frischzellenkur. Fast exakt zwei Jahre später wird der nächste Teil der Serie auf den Markt geworfen. Statt einem komplett neuen Spiel, handelt es sich jedoch um ein Remake von Resident Evil 2. Das Original erschien im März 1998 erstmalig für die Playstation 1 und ließ den Spieler in die Rolle von mehreren Charakteren, innerhalb zweier großer Storys, schlüpfen. Das Spiel kam auf zwei CDs – eine für die Story von Leon S. Kennedy, eine für eine ähnliche aus der Sicht von Claire Redfield. Das Remake kommt zwar mit einer Disk aus, bietet aber erneut beide Geschichten. Beim Anspielen zeigt sich, dass es selbst für Veteranen der Serie, die das Original noch kennen, jede Menge Neues zu erleben gibt.
Der erste Blick auf Resident Evil 2
Als erstes fällt auf, dass Capcom im Remake auf eine Over-the-Shoulder-Ansicht setzt, die unter anderem aus Teil sechs der Reihe bekannt ist. Also weder die Ego-Perspektive aus dem jüngsten Resident-Evil-Spiel, noch die statischen Kameras aus dem Original. Das Spiel lief im Test auf einer Playstation 4 Pro und machte grafisch einiges her. Die Charaktere sehen nicht nur in Cutscenes, sondern auch im Spiel selbst toll aus. Animationen und Outfits wirken sehr realistisch. Als Leon beispielsweise das erste mal ins Freie läuft, bekommt der Gamer wunderschöne Regeneffekte zu sehen. Immer wieder wischt sich die Figur dabei das Wasser vom Körper. Auch das rote Kleid der spielbaren Ada und ihr Trenchcoat sind eine Augenweide. Die Umwelt ist hingegen schlicht gehalten. Hier gibt es oft die immer wieder gleichen Metalltonnen zu sehen.
Mischung aus Rätseln und Horror
Der von uns getestete Spielabschnitt legt großen Fokus auf Rätsel. Vor allem der Part der geheimnisvollen Ada (Teil von Leons Story) liefert eine Rätselsession nach der anderen. Dabei kommt ein Gerät namens „EMF-Visualizer“ zum Einsatz, das elektronische Schaltkästen sogar durch Wände hacken kann und so neue Abschnitte des Spiels öffnet. Wer sich auf entspanntes Rätseln einstellt liegt aber falsch, denn das Spiel schickt allerlei Kreaturen und Zombies ins Rennen, die dem Spieler dabei auf den Fersen sind. Während sich Letztere mit gezielten Schüssen auf die Knie noch relativ leicht abschütteln lassen, hilft bei Monstern wie dem Tyrant nur noch rätseln, abhauen, weiter rätseln, wieder abhauen und irgendwann zu Ende rätseln.
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Keine wüste Ballerei
Resident Evil bleibt seinen Wurzeln treu und schafft zusätzliche Spannung durch knappe Munition und seltene Speichermöglichkeiten. Wer jeden Zombie erledigen will, wird schnell mit einer leeren Waffe dastehen. Um einen Zombie im Spiel niederzustrecken, braucht es nämlich – selbst bei Kopftreffern – mindestens 5-6 Pistolenschüsse. Wegrennen ist oft die bessere Variante und das ist so gewollt. Genau darin liegt schließlich die Essenz von Survival-Horror-Spielen. Die Zombies sind zwar nicht schnell, aber zu lange sollte man nicht an einer Stelle verharren, wenn sie die Fährte aufgenommen haben. Erwischen die laufenden Toten den Spieler dreimal, war es das und es geht zurück zum letzten Checkpoint. Nach jedem Treffer verliert der jeweilige Charakter an Geschwindigkeit. Natürlich gibt es auch wieder die Möglichkeit, sich mit verschiedenen Kräutern zu heilen, um länger durchzuhalten. Außerdem kann pro Blendgranate im Inventar ein Zombieangriff abgewehrt werden.
Wer ein öfter an einem Spielpunkt stirbt, bekommt einen vereinfachten Modus angeboten. In diesem verursachen Gegner weniger Schaden und die eigene Gesundheit lädt sich automatisch wieder auf. Wechselt der Spieler jedoch einmal in diesen, gibt es keinen Weg mehr zurück. Das könnte vielleicht eine Auswirkung auf freischaltbare Gegenstände oder alternative Enden haben. Das ist bis jetzt aber reine Spekulation. Apropos Spekulation: Auf der Reise durch die schlauchartigen Levels kam bei genauem Hinsehen eine versteckte, kleine Figur zum Vorschein, die beim zerschießen einen schrillen Ton von sich gibt. Ob sich davon wohl mehrere im Spiel verbergen und was deren Entdeckung wohl bringt? Noch unklar!
TECHBOOK meint
„Resident Evil 2 sieht beim ersten Anspielen vielversprechend aus. Die Mischung aus Rätseln und Horrorelementen ist ausgewogen und sorgt für Spannung. Obwohl viele Puzzle grundsätzlich nach dem gleichen Prinzip funktionieren, werden sie immer schwerer und herausfordender. Für Fans der Serie auf jeden Fall ein Muss, für alle anderen ein toller Einstieg.“– Andreas Filbig, Redakteur