24. April 2017, 11:41 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Sieben Tage macht die Games Week die Hauptstadt wieder zur internationalen Spielwiese. Unter dem Motto „No games, no future“ richtet sie sich an Fans und Experten, will aber auch die Bedeutung der Branche für Wirtschaft und Gesellschaft herausstreichen.
Diese Woche von Montag (24. April) an dreht sich in Berlin wieder alles rund um Computerspiele. Bis zum 30. April bietet die International Games Week für Fachbesucher und private Spielefans mit rund zehn Veranstaltungen einen Einblick in den Facettenreichtum der Branche.
Unter dem Motto „No games, no future“ soll aber auch die Bedeutung der Branche als gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Faktor herausgestellt werden. Berlin solle dann „für eine Woche zur Welthauptstadt der Computerspiele“ werden, versprechen die Veranstalter. Der offizielle Startschuss fällt am kommenden Montagabend in der Station Berlin.
Der französische Spieleentwickler Ubisoft nutzt die Gelegenheit, im Umfeld der internationalen Gamer-Szene seine Expansionspläne bekanntzugeben. In Berlin solle noch in diesem Jahr ein neues Studio seine Arbeit aufnehmen, sagte Benedikt Grindel, Leiter des deutschen Ubisoft-Studios Blue Byte in Düsseldorf. Innerhalb eines Jahres sollen bis zu 50 Mitarbeiter eingestellt werden, die dann an einem großen internationalen Titel („AAA-Game“) arbeiten werden. „Hier gibt es eine große Tradition, was Spiele betrifft“, sagte Grindel. Berlin sei ein „inspirierendes Pflaster“ und biete ein sehr kreatives Umfeld.
Seit 2014 vereint die International Games Week als Dachmarke zahlreiche Veranstaltungsformate, die ab Montag (24. April) wieder Games-Fans und Fachpublikum in die Hauptstadt ziehen soll. An die Experten richtet sich die Konferenz Quo Vadis, die 2007 nach Berlin gekommen war. Über zwei Tage teilen Entwickler von Spielen wie „Assassin’s Creed“ oder „Worms“ ihr Expertenwissen mit rund 3000 erwarteten Fachbesuchern. Gekoppelt an die Fachkonferenz findet erstmals ebenfalls im Berliner Station das Making Games-Festival statt, auf dem Gamer etwa auch in direkten Kontakt mit den Machern ihrer Spiele treten können.
Unter dem Titel „Womenize!“ rücken Frauen und Mädchen in den Fokus der männerdominierten Branche. In Kooperation mit der Spieleschmiede Wooga können Mädchen um die 14 Jahre vor Ort in Workshops Grundlagen im Game-Design und der Entwicklung erlernen. An Retro-Fans und ganze Familien richtet sich das Gamefest im Computerspielemuseum.
Mit einer Ausstellung und kleinem Konferenzprogramm dreht sich bei „A Maze“ alles um die „Indie-Szene“, um unabhängige Entwickler, Kreative und Medienkünstler. Und als einer der Höhepunkte wird am 26. April wieder der Deutsche Computerspielpreis auf einer Gala verliehen. Berlin habe mit sechs Nominierten aus der Region Berlin-Brandenburg gute Chancen, einen Preis zu bekommen, sagte Helge Jürgens, Geschäftsführer des Medienboard Berlin-Brandenburg, einer der wichtigsten Partner und Förderer der Games Week.
Laut Branchenverband BIU hat die Branche im vergangenen Jahr 2,9 Milliarden Euro umgesetzt. Aber nur sechs Prozent des Umsatzes in Deutschland seien auch mit hierzulande entwickelten Games gemacht worden, sagte Felix Falk, Geschäftsführer des BIU.
Das von Ubisoft geplante Studio in der Hauptstadt sei gerade vor diesem Hintergrund eine „absolute Erfolgsnachricht“, sagte Jürgens. Nach Angaben von Blue Byte soll dort künftig an einer großen Spiele-Marke mitentwickelt werden. Das Studio ist vor allem bekannt für Strategiespiele wie „Die Siedler“ oder „Anno“.