3. November 2017, 12:57 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
100 Spieler springen über einer Insel mit dem Fallschirm ab und kämpfen gegeneinander bis nur noch einer am Leben ist – das ist „PlayerUnknown’s Battleground“. Ein Spielehit, der seit Anfang des Jahres Millionen von Gamern begeistert. TECHBOOK erklärt den Hype um den Survival-Shooter.
Wirft man einen Blick in die Spielerstatistiken der Spieleplattform Steam, dann fällt auf, dass sich ein Spiel mit deutlichem Vorsprung auf der Top-Platzierung der Spiele mit den höchsten Spielerzahlen festgesetzt hat: Der Mulitplayer-Survival-Shooter „PlayerUnkown’s Battlegrounds“, kurz PUBG. In der Spitze wird er von über 2 Millionen Menschen gleichzeitig gespielt und hat damit die einstigen Konkurrenten um den ersten Platz der Steam-Spielercharts – „Dota 2“ und „Counter Strike: Global Offensive“ – auf die Plätze verwiesen. Dabei ist PUBG erst im März 2017 erschienen und Spiele wie „Dota“ seit Jahren bekannt und beliebt. TECHBOOK erklärt, was es mit dem Erfolg um PUBG auf sich hat.
Worum geht’s in PUBG?
PUBG ist eine Mischung aus Survival-Spiel und Shooter. Eine Runde beginnt mit einem Fallschirmsprung: Über einer fiktiven Insel springen alle Spieler aus einem Flugzeug ab – in der Regel sind das pro Match 100 Spieler, die in Richtung Spielfeld segeln. Ziel sind die zahlreichen Gebäude auf der Insel. Hier kann man Ausrüstung wie Waffen, Panzerung und Verbandszeug finden – und je schneller man sich in PUBG bewaffnet, desto besser. Denn Ziel des Spiels ist es, der letzte Überlebende zu sein.
PUBG basiert auf dem Spielmodus Battle Royale: Es ist ein Survival-Spiel, bei dem entweder Jeder gegen Jeden spielt oder Teams bestehend aus zwei oder vier Spielern gegeneinander antreten. Dabei starten sie auf einem Spielfeld, in PUBG ist es eine Insel, das im Laufe der Partie immer kleiner wird: Ein Kreis zieht sich immer weiter zu, sodass die Spieler immer weiter zusammenrücken müssen und einer Konfrontation immer schwerer aus dem Weg gehen können. Wer sich zu langsam bewegt, gerät außerhalb des Kreises – und stirbt.
Spieler müssen nun abwägen: Wie viel Risiko wollen sie auf der Suche nach besserer Ausrüstung eingehen? Hält man sich eher defensiv am Rand des Spielfeldes auf oder wagt man die offensive Jagd nach den Mitspielern, um sie zu überraschen? Und traut man sich in die Nähe von Versorgungs-Abwürfen, die zwar überlegene Waffe versprechen, aber auch fast sicher eine Konfrontation mit Mitspielern bedeuten?
Warum ist es so beliebt?
Der große Erfolg von PUBG lässt sich anhand verschiedener Faktoren erklären: Zum einen ist es ein kompetetiver Shooter, der sowohl in der Ego-Perspektive oder in der Third-Person-Perspektive gespielt werden kann und der kein Team voraussetzt – auch als einsamer Wolf kann man mit PUBG jede Menge Spaß haben. Shooter wie „Counter Strike: Global Offensive“ setzen ein Team voraus, wenn man erfolgreich spielen will. Am besten mit Freunden, mit denen man sich zusammen in Matches begibt. Das Spielprinzip von PUBG eignet sich aber auch hervorragend, um alleine zu spielen – so kann man jederzeit in eine Partie springen.
Das Last-Man-Standing-Prinzig sorgt außerdem für jede Menge Spannung und ist ein Spielmodus, der in den letzten Jahren in den Hintergrund getreten ist – jetzt ist er wieder da und fühlt sich wieder frisch und anders im Vergleich zu dem an, was „Counter Strike“, „Battlefield“ oder „Call Of Duty“ bieten.
Und einen nicht unwesentlichen Anteil am Erfolg haben auch Let’s Player auf Youtube und Streamer auf Twitch: Hier erfreut sich PUBG ebenfalls großer Beliebtheit – allein während dieser Artikel geschrieben wurde, guckten über 35.000 Menschen anderen Spielern auf Twitch beim Zocken von PUBG zu.
Bisher noch Early Access
PUBG ist bisher ein Riesen-Erfolg – dabei ist es eigentlich noch gar nicht regulär erschienen, denn das Spiel befindet sich zurzeit noch in der Early-Access-Phase. Bei Early Access können Kunden ein Spiel kaufen, das sich noch in der Entwicklung befindet – also spielbar ist, aber noch nicht alle Features enthält, die das fertige Spiel haben soll.
Dieses Finanzierungsmodell erlaubt es Spieleentwicklern eine frühe Version eines Spiels zu verkaufen, um damit die weitere Entwicklung zu finanzieren und es so fertigstellen zu können. Early Access steht aber auch immer wieder in der Kritik, da dieses Modell auch missbraucht wird: Entwickler bieten unfertige Spiele im Early Access an, schreiben allein schon über den Verkauf dieser frühen Version schwarze Zahlen und stellen das Spiel nie fertig.
Bei PUBG deutet sich so ein Verlauf der Early-Access-Phase bisher allerdings nicht an: Entwicklerstudio Bluehole arbeitet zur Zeit an einer Xbox-One-Version, die ebenfalls als Early-Access-Version am 12. Dezember 2017 für die Microsoft-Konsole erscheinen soll. Auch die PC-Version wird regelmäßig mit Updates und Neuerungen versorgt.
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Nur gemischte Kritiken auf Steam
Einzig mit den Steam-Reviews hat PUBG in den letzten Monaten zu kämpfen. Größter Kritikpunkt der Spieler: Zu viele Hacker und Cheater seien auf den Servern unterwegs und Entwickler Bluehole tue zu wenig, um gegen diese vorzugehen. Daraus resultiert, dass nur 56% der über 250.000 Bewertungen auf Steam positiv sind.
Ein Umstand, von dem sich viele Spieler aber dennoch nicht abschrecken lassen: Schließlich spielen PUBG in diesen Tagen mehr Menschen, als die Plätze zwei bei neun in den Steam-Statistiken zusammen.