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Ab heute im Handel

Darum kaufe ich mir keine Nintendo Switch

TECHBOOK-Autor Dorian Gorr ist begeisterter Gamer – und wird trotzdem vorerst auf den Kauf der Switch verzichten.
TECHBOOK-Autor Dorian Gorr ist begeisterter Gamer – und wird trotzdem vorerst auf den Kauf der Switch verzichten. Foto: tc
Dorian Gorr

3. März 2017, 11:34 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Nintendos neue Konsole ist da! Die Switch ist sowohl Handheld-Gerät als auch Wohnzimmer-Station – eigentlich ein cooles Konzept. Dennoch wird TECHBOOK-Autor Dorian Gorr sich die neue Konsole nicht kaufen. Und das sind die Gründe dafür.

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Ich habe lange darüber nachgedacht, immer wieder mit mir gerungen und bin zu dem Entschluss gekommen: Nein, ich werde mir zum Verkaufsstart keine Nintendo Switch kaufen. Und dafür gibt es gute Gründe.

1. Es gibt kaum gute Spiele

Das Hauptgegenargument ist das schmale Line-Up der verfügbaren Spiele zum Start. „The Legend of Zelda: Breath of the Wild“ mag laut allen bisherigen Kritikern ein Meisterwerk sein, aber es ist zum Start der neuen Konsole auch der einzige Top-Titel. Ein neues „Super Mario“? Erst Ende des Jahres. Ein weiterer Teil von „Mario Party“? Fehlanzeige! Ein neues Abenteuer von „Star Fox“? Keine Chance!

Zum Start gibt es stattdessen Gaming-Gurken wie „1-2-Switch“ – eine 35 Euro teure Mini-Spielsammlung, die eintönige Revolverduelle, Zen-Yoga-Gepose und gruselige Baby-Einschlafsimulatoren enthält.

Kurzum: Das Spiele-Angebot ist zum Start von Nintendo Switch schlecht. Selbst das in Kürze erhältliche „Mario Kart 8 Deluxe“ ist lediglich eine Neuauflage des gleichnamigen Wii-U-Spiels – ein schwacher Trost! Bessere Spiele kommen erst gegen Ende des Jahres, zum Beispiel in Form von „Super Mario Odyssey“ oder „Splatoon 2“.

TECHBOOK testet die Nintendo Switch: 

2. Irgendwie unkomfortabel

Was Nintendo Switch so besonders macht, ist das blitzschnelle Wechseln zwischen Handheld-Konsole und Gaming-Station im Wohnzimmer. Ich gebe zu: Der Moment, wenn man die Konsole aus ihrer Station zieht, und sofort weiterspielen kann, ist beeindruckend! Allerdings ist die Konsole irgendwie unkomfortabel – und das liegt vor allem an den Controllern, die liebevoll Joy Cons genannt werden.

Die Buttons sind zu klein, die Controller fühlen sich winzig in der Hand an. Nutzt man die Switch als Handheld, verkrampfen die Hände schnell. Setzt man die beiden Joy Cons zu einem Controller zusammen, kommt ein Plastikkonstrukt heraus, das man nur mit gutem Willen als Controller bezeichnen kann. Abhilfe schafft der Pro-Controller. Der wirkt hochwertiger und schwerer – kostet aber zusätzliche 70 Euro.

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Für 329 Euro kriegt man dieses Equipment: Die Konsole, zwei Joy-Con-Controller, eine Halterung und die Basisstation fürs Wohnzimmer.Foto: fp Foto: fp

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3. Ich muss sofort nachrüsten

Anfangs wird der Speicherplatz der neuen Spielekonsole reichen. Schließlich gibt es kaum gute Games zum Herunterladen. Doch bereits nach wenigen Monaten, wenn nicht sogar Wochen, werden Zocker nachrüsten müssen. Der Grund: Nintendo Switch hat lediglich 32 Gigabyte Speicherplatz zur Verfügung. Von denen kann man nach Abzug des Betriebssystems 26 Gigabyte nutzen – selbst mein Smartphone hat mehr Speicherplatz!

Bleiben nur zwei Möglichkeiten: Entweder keine Spiele aus dem Store herunterladen, denn das würde sofort die Festplatte sprengen. Oder mit einer SD-Karte nachrüsten. Diese sind zwar je nach Speichergrößte nicht übermäßig teuer (64 Gigabyte zum Beispiel für 23 Euro oder 128 Gigabyte für rund 40 Euro), aber alleine dass ich eine neue Konsole nachrüsten muss, wenn ich Spiele herunterladen möchte, ist völlig unzeitgemäß.

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4. Mehr Kohle als man denkt

Nintendo Switch kostet 329 Euro – doch damit ist es lange nicht getan. Es gibt zum Start kein Bundle, sprich: die Konsole kommt ohne Spiel, ohne Demos, nicht mal die langweilige Mini-Spielsammlung „1-2-Switch“ ist gratis dabei. Für 329 Euro habe ich ein Gerät zu Hause, mit dem ich nichts anfangen kann. Keine Blu-Rays, keine Streams, nicht mal Fotos lassen sich mit der Switch abspielen.

Ein Topspiel wie „Legend of Zelda: Breath of the Wild“ kostet weitere 70 Euro. Der Pro-Controller, der für wirklich stundenlanges Zocken Pflicht ist, ebenfalls weitere 70 Euro. Mit zusätzlicher Speicherkarte sowie Tasche und Powerbank für unterwegs bin ich schnell bei mehr als 500 Euro – das ist schlichtweg zu viel Geld, um ein einziges Spiel spielen zu können!

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Fazit: Vielleicht ja zu Weihnachten

Ist Nintendos Switch eine schlechte Konsole? Nein! Vor allem der Wechsel zwischen Wohnzimmer- und Handheld-Konsole ist beeindruckend. Aber sofern man nicht totaler „Zelda“-Fan ist, lohnt sich die Anschaffung nicht zum Start. Wer sich noch gedulden kann, sollte bis Ende des Jahres warten. Dann wird ein neues „Super Mario“-Abenteuer für die Konsole veröffentlicht, die Elektromärkte werden vermutlich Sparpakete anbieten, bei denen ein Spiel sofort dabei ist – vielleicht sinkt die Konsole bis dahin sogar ein bisschen im Preis. Und dann greife auch ich zu Nintendo Switch.

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