27. Februar 2017, 15:18 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Wer Fernsehen per Antenne schaut, braucht für den kommenden Standard DVB-T2 neue Geräte, etwa einen Receiver. Und was noch? TECHBOOK zeigt, was sie nun kaufen müssen und wie viel der Umstieg auf DVB-T2 kostet.
Der neue Antennen-Standard DVB-T2 löst Ende März DVB-T ab. Der Zuschauer profitiert zunächst davon: TV-Sender gibt es endlich auch per Antenne in scharfer HD-Auflösung, die Senderauswahl wird zudem größer. Einen großen Nachteil gibt es allerdings auch: Zwangsläufig brauchen Antennen-Nutzer neue Empfangsgeräte. Warum? Der alte Standard DVB-T wird in Ballungsgebieten am 29. März abgeschaltet, in vielen anderen Regionen stückweise bis 2019. Muss ich Receiver & Co. nun neu kaufen? Und was kostet der Umstieg?
Brauche ich eine neue Antenne?
Nein! Lassen Sie sich im Elektromarkt oder von den Herstellern nicht bequatschen: Ihre alte Antenne wird auch mit dem neuen HD-Sendern klarkommen, DVB-T2 nutzt die gleichen Frequenzen wie DVB-T.
Falls Sie künftig auf Antennenfernsehen umsteigen wollen und den Kauf einer neuen Antenne planen: Schauen Sie vorher nach, ob eine Innenantenne für das Wohnzimmer reicht oder ob Sie für guten Empfang eine Außenantenne benötigen. Am besten klappt das über das offizielle Informationsportal zu DVB-T2, auf dem Sie einen Empfangscheck für Ihr Wohngebiet machen können. Eine normale Zimmerantenne gibt es schon für rund 15 Euro, Außenantennen ab rund 30 Euro.
Brauche ich einen neuen Receiver?
Ja! Wer weiterhin Fernsehen über die Antenne schauen will, kommt um den Kauf eines neuen Receivers nicht herum. Der Grund: DVB-T2 nutzt einen anderen Videostandard als DVB-T, er hört auf den etwas sperrigen Namen H.265. Ältere DVB-T-Receiver können diesen nicht decodieren, aber auch von neueren Geräten kommt nicht jeder in Frage: Die Privatsender sind bei DVB-T2 verschlüsselt, wer sie sehen will, braucht ein jährliches Abo vom Netzbetreiber Freenet (69 Euro). Damit die Freischaltung gelingt, benötigt man entweder einen speziellen Freenet-Receiver (erkennbar an dem Freenet-Logo auf der Verpackung) mit eingebauter Entschlüsselung oder ein Modell mit einem sogenannten CI+-Kartenschacht. In diesen passt ein entsprechendes Modul für knapp 70 Euro, mit der sich Privatsender via Freenet freischalten lassen.
Gute Geräte wie der Xoro HRT 8720 mit eingebauter Freenet-Entschlüsselung liegen bei rund 60 Euro. Wer bereits jetzt weiß, dass er niemals Privatsender empfangen will, kann auch ein günstigeres Modell nehmen, etwa den Xoro HRM 7619 für 35 Euro. Wichtig: Achten Sie beim Kauf immer auf das grüne „DVB-T2 HD“-Logo auf dem Karton – nur mit diesen Geräten können Sie den neuen Standard wirklich auch empfangen.
Brauche ich einen neuen Fernseher?
Nein! Viele ältere Fernseher aus der Mittel- und Oberklasse haben bereits ab Werk ein Empfangsteil für DVB-T eingebaut, das mit dem neuen DVB-T2-Standard zwar nicht mehr kompatibel ist – einen neuen Fernseher brauchen Sie deshalb allerdings nicht. Sollte der eingebaute Empfänger nicht mehr funktionieren, reicht auch wie oben beschrieben ein neuer Receiver, den sie per HDMI-Kabel anschließen.
Viele neue TV-Modelle, etwa aus dem letzten Jahr, haben inzwischen jedoch DVB-T2-Receiver eingebaut. Wer sich nicht ganz sicher ist, sollte einen kurzen Blick in die Anleitung werfen.
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Welche Programme gibt es bei DVB-T2 HD?
Mit DVB-T2 ändert sich auch die Auswahl an Programmen: Die Privatsender kosten in vielen Regionen Deutschlands ab dem 29. März zusätzliche Gebühren, andernfalls bleibt der Bildschirm schwarz. TECHBOOK verrät in diesem Artikel, welche weiteren Kosten nun auf die Zuschauer zukommen.