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Mehr Pixel, mehr Design

Kunterbunt, rollbar und 8K – die TV-Trends der IFA 2019

8K-Fernseher von Vestel
8K-Fernseher in außergewöhnlichem Design – Standfuß inklusive Foto: TECHBOOK
Rita Deutschbein, Redaktionsleiterin TECHBOOK
Redaktionsleiterin

7. September 2019, 13:36 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten

Die aktuellen Fernseher scheinen zwei Trends zu folgen, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Entweder, die Hersteller gestalten sie so, dass sie im Wohnzimmer fast unsichtbar werden. Oder aber sie sind aufgrund von Größe und Design ein echter Blickfang. TECHBOOK hat sich die neuen TV-Trends auf der IFA 2019 einmal näher angesehen.

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Fernseher spielen auf der IFA seit jeher eine große Rolle. Auch in diesem Jahr zeigen die Hersteller wieder ihre neuesten Geräte. Vor allem an der 8K-Auflösung kommen Besucher dieser Tage nicht vorbei. Aber auch beim Design der TV-Geräte gibt es Neues: Sie sind riesig, werden an der Wand nahezu unsichtbar und lassen sich sogar einrollen.

8K: Die Jagd nach den Pixeln

8K – das bedeutet satte 7.680 x 4.320 Pixel (4K: 3.820 x 2.160 Pixel) . Das Thema begleitet die IFA bereits seit einigen Jahren, ist 2019 aber präsenter denn je. Es gibt kaum noch einen TV-Hersteller, der keinen Fernseher mit 8K-Auflösung ausstellt. Während in den Wohnzimmern derzeit noch Smart-TVs mit Full-HD oder 4K die Vorherrschaft haben, platzieren LG, Samsung, Sharp, Sony und Co. ihre Modelle mit 8K bereits als baldige Ablösung.

OLED-TV mit 8K-Auflösung von LG
Auch LG als Displayhersteller setzt auf 8K in Verbindung mit der OLED-TechnologieFoto: TECHBOOK Foto: TECHBOOK

LG zeigt auf der IFA 8K-Fernseher mit OLED-Bildschirm oder der neuen NanoCell-Technologie, die für besonders reine Farben steht. Angeboten werden die unterschiedlichsten Modelle. Das verwundert nicht, sitzt LG als OLED-Displayhersteller doch direkt an der Quelle. So gibt es beim Unternehmen auch flexible Panels zu sehen, die neue Möglichkeiten eröffnen.

Samsung bietet 8K-Fernseher ab einer Diagonale von 55 Zoll an. Wer mag, hat aber auch Modelle bis zu 98 Zoll zur Auswahl. Dabei setzt der südkoreanische Hersteller auf seine bereits bekannte QLED-Technologie. Anders als bei OLED werden die einzelnen Pixel nicht einzeln beleuchtet. Vielmehr setzt Samsung wie bei LCD auf eine großflächige Hintergrundbeleuchtung und eine weitere Schicht mit sogenannten Quantum Dots. Diese werden durch die Hintergrundbeleuchtung angestrahlt und zeigen dann ähnliche Merkmale wie die Pixel bei OLED – also tiefe Schwarzwerte und leuchtende Farben.

Das Einsteiger-Modell QLED GQ55Q950R der Q950er Serie hat aber seinen Preis. Ab 3.999 Euro ist der 8K-Fernseher zu haben. Wer ein größeres Format möchte, muss noch tiefer in die Tasche greifen. Für das 98-Zoll-Modell verlangt Samsung satte 59.999 Euro. Das Modell mit 82 Zoll für 9.999 Euro UVP erscheint im Vergleich dazu fast günstig.

Der Haken an 8K

Obwohl es mittlerweile eine große Auswahl an Fernsehern gibt, mangelt es an einem wesentlichen Punkt: Es gibt bislang kaum Inhalte mit einer derart hohen Auflösung. Keiner der bekannten Streaming-Anbieter unterstützt 8K. Und auch Blu-rays bieten derzeit maximal 4K-Auflösung. Zwar testen einige Sender in Asien bereits 8K-Ausstrahlungen, bis die hohe Auflösung in Deutschland oder Europa ankommt, wird es aber sicherlich noch einige Zeit dauern.

Der beste 55-Zoll-Fernseher in jeder Preisklasse

Fernseher mit 120 Zoll Diagonale

Bleiben wir bei der Größe. Immer wieder stolpert man auf der IFA 2019 über nahezu gigantische Fernseher. An vielen Ecken gibt es Modelle mit einer Displaydiagonale von 120 Zoll zu sehen. 120 Zoll entspricht einer Bildschirmdiagonale von 304,8 Zentimeter oder guten drei Meter. Solch ein Fernseher muss erstmal ins Wohnzimmer passen. Trotz, oder gerade wegen der imponierenden Größe, präsentieren die Hersteller ihre TV-Geräte selbstbewusst. Einige Modelle kommen bereits mit einem integrierten Standfuß und werden dadurch fast zum Design-Objekt.

Smart-TV oder Bilderrahmen?

Für diejenigen, die einen weniger auffälligen Fernseher suchen, hat die IFA auch verschiedene Lösungen zur Auswahl. Es gibt beispielsweise diejenigen Modelle, die an der Wand aussehen wie ein Bilderrahmen. Der Clou: Auf den Smart-TVs lassen sich auch Standbilder anzeigen, sodass die Geräte dann wirklich wie ein Gemälde an der Wand aussehen. Passende Modelle hat nicht nur Samsung mit der „Frame“-Reihe im Angebot, auch andere Hersteller folgen dem Trend eines dezenten TV-Designs.

Der Fernseher, der sich einrollen lässt

Ganz ausgefahren sieht er beinahe aus wie ein herkömmliches TV-Gerät. Im Modus „Line View“ ragt nur ein schmaler Part des Panels aus dem Kasten heraus, der Rest ist eingerollt. Dieser Modus lässt sich beispielsweise nutzen, wenn Nutzer Musik über den Fernseher abspielen möchten. Das Panel zeigt aber auch weitere Informationen wie das Wetter oder die Uhrzeit an. Im Modus „Zero View“ ist der LG-Fernseher hingegen ganz eingerollt und nur der Kasten ist noch sichtbar.

LG OLED R auf der IFA 2019
LG OLED R – der Fernseher mit dem rollbaren OLED-DisplayFoto: TECHBOOK Foto: TECHBOOK

Gezeigt hatte LG den OLED TV R erstmals auf der CES in den USA. Nun ist er in großem Rahmen in Deutschland zu bestaunen. Auch über einen baldigen Marktstart wird gemunkelt, obwohl sich der Hersteller hierzu noch nicht festlegen wollte. Ob es Sinn macht, einen Fernseher einzurollen, sei dahingestellt. Doch immerhin zeigt das Modell, was in Zukunft alles möglich sein könnte.

Kunterbunte Smart-TVs

Ein Hingucker ist der Serif TV von Samsung. Den Full-HD-Fernseher gibt es in herkömmlichen Größen mit 43, 49 und 55  Zoll, aber auch in den Mini-Ausgaben mit 24 oder 32 Zoll Diagonale. Unscheinbar ist er daher aber nicht. Vielmehr sticht er mit seinem Design, das etwas an einen Bilderrahmen erinnert, sofort ins Auge. Samsung zeigt den Serif TV mit QLED-Display auf der IFA 2019 in unterschiedlichen Farben. Es gibt ihn in Burgundy Red, in Blossom Pink, Clay Beige, Tannengrün und Blau.

Samsung Serif in rot
Samsung bringt seinen Serif TV in verschiedenen FarbenFoto: TECHBOOK Foto: TECHBOOK

Von der Seite betrachtet sieht das Gehäuse des Fernsehers aus wie ein I. Der obere und untere Rahmen ist also breiter, sodass er auch als Ablage dienen kann. Zudem ist der Serif TV so konzipiert, dass er an die Wand gehängt oder dank passender Standfüße frei im Raum stehen kann. Die Rückseite ist so gestaltet, dass die Kabel hinter einen neutralen Abdeckung verschwinden.

Samsung Serif auf Beinen stehend
Auch auf Beinen lässt sich der Serif von Samsung aufstellenFoto: TECHBOOK Foto: TECHBOOK
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Fernseher mit Alexa-Sprachsteuerung

Ein weiterer Trend ist die Sprachsteuerung, die nun auf immer mehr TV-Geräten Einzug hält. Auf der IFA 2019 gibt es einige Modelle von Medion, Grundig und Co. zu sehen, die Amazons Alexa bereits integriert haben. Ein zusätzlicher Fire-TV-Stick ist zur Sprachsteuerung somit nicht mehr notwendig. Grundig möchte seinen 55 Zoll großen Alexa-TV (55 VLO 8589) beispielsweise ab Mitte November verkaufen. Das Modell verfügt über einen OLED-Bildschirm, 4K, Dolby Vision und HDR. Die UVP beträgt 1.299 Euro.

Statt nur mit der Fernbedienung können Nutzer bei den Alexa-kompatiblen Geräten auch per Sprache Sender wechseln, die Lautstärke ändern oder Smart-TV-Programme starten. Ein Befehl wie „Alexa, schalte um auf ZDF“ genügt. Medion sieht sein Modell mit 32-Zoll-Bildschirm beispielsweise für den Einsatz in der Küche, wo Nutzer häufig keine Hand frei haben. Das Modell soll noch im Laufe dieses Jahres auf den Markt kommen.

Profilbild

TECHBOOK meint

„Früher wurden Fernseher bloß an die Wand gehängt oder auf ein Sideboard gestellt und dann – abgesehen vom Fernseh schauen – nicht weiter beachtet. Doch die Zeiten sind vorbei. Die neuen TV-Geräte sollen gesehen werden. Sie sind Technik-Neuheiten und Design-Stücke zugleich. Es gibt sie für jeden Geschmack: Von klein bis riesig, von unscheinbar bis kunterbunt und sogar flexibel zum einrollen. Die Hersteller zeigen auf der IFA 2019, was künftig im TV-Bereich möglich ist. Sicherlich werden wir auf einige Modelle etwas länger warten und sicherlich können Nutzer das Potenzial eines jeden Gerätes noch nicht voll ausnutzen – denken wir beispielsweise an 8K, für das derzeit noch die Inhalte fehlen. Dennoch ist es bemerkenswert zu sehen, wie sich die TV-Branche verändert. “Rita Deutschbein, Redakteurin
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