26. Januar 2018, 15:13 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Wem ein gutes Fernseh-Erlebnis wichtig ist, sollte lieber in ein teureres Gerät investieren als den Sparfuchs rauszulassen – das zeigt der Test von Stiftung Warentest.
Selbstverständlich ist Sparen wichtig. Nicht alles muss immer nagelneu sein oder über unnötigen Schnickschnack verfügen. Doch sollte man beim nächsten Fernseher nicht immer zum günstigsten oder heruntergesetzten Objekt greifen – Oft zahlt sich die Ersparnis nicht mit dem Ärger aus, den man später damit hat. Das hat die jüngste Test-Reihe („test“-Ausgabe 2/18) von Stiftung Warentest ergeben.
Das sollten Sie beachten, wenn Sie Fernseher gebraucht kaufen
Funktionieren Ja, Qualität Nein
Das Institut hat 17 Aktions-Fernseher aus dem Fachhandel und Supermarkt getestet, die im Preis-Verhältnis zwischen 200 und 500 Euro lagen. Das Bewertungsergebnis setzte sich dabei prozentual aus den Kriterien Bildqualität (40%), Ton (20%), Handhabung (20%), Vielseitigkeit (10%) und Umwelteigenschaften (10%) zusammen. Kein einziges der 17 Geräte erhielt die Note „Gut“, die beste Leistung war noch ein „Befriedigend“, die nur der Sharp LC und der Toshiba 49 erreichten. Die restlichen Fernseher halten sich im ausreichenden Bereich auf, wohingegen der Reflexion LED mit „Mangelhaft“ durchfiel.
Die Kategorie, in der die meisten Geräte überwiegend schlecht abschnitten, war die Bildqualität bei schnellen Bewegungen, etwa innerhalb von Kameraschwenks oder schnellen Szenen. Im schlechten Fall sind diese Bewegungen dann nicht flüssig, besitzen ausgefranste oder verwischte Kanten und erzeugen digitale Artefakte. Diese äußern sich durch pixlige, doppelte oder transparente Bilder und entstehen dadurch, dass der Fernseher das Bild zu optimieren versucht, dabei aber Zwischenbilder falsch berechnet.
Warum es sich jetzt lohnt, einen Oberklasse-TV zu kaufen
Die allgemeine Bild-, Ton- und Ausstattungs-Qualität fällt laut Stiftung Warentest umso weiter ab, desto kleiner die Bildschirmgröße ist. Während bei allen Größenklassen über einem Meter Bildschirm-Diagonale die Dauerware deutlich besser als das Aktionsangebot ist, gibt es darunter, mit etwa 60 Zentimeter, keinen großen Unterschied mehr zwischen beiden. Daher empfiehlt das Institut den Meter als Mindestmaß oder den kleineren Fernseher als Zweitgerät zu verwenden.
Darüber hinaus wurden sieben Geräte besonders wegen ihrer mangelhaften Ton-Qualität abgewertet. Die Warentester bemerkten zudem, dass sich Marke und Hersteller der Aktions-Fernseher oft voneinander unterscheiden. So produziert das polnische und slowenische Universal Media Corporation etwa die Blaupunkt- oder Sharp-Fernseher, während der türkische Vestel-Konzern Fernseher von Hitachi, Kendo oder Toshiba herstellt.
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Was Sie beim Fernseh-Kauf beachten sollten
Stiftung Warentest empfiehlt Fernseh-Käufern, Aktionsware zu meiden und lieber 40 bis 180 Euro mehr für die Dauerware auszugeben. Das reiche oft schon aus, um bessere Resultate in sämtlichen Kategorien zu bekommen. Was den Kauf im Geschäft angeht, rät das Institut, kritisch gegenüber der Warenpräsentation zu bleiben.
Darum lohnen sich Oberklasse-Fernseher oft nicht
Der Käufer sollte beachten, dass das Licht im Verkaufsraum heller gestellt ist als zu Hause und soll es gegebenenfalls anpassen lassen. Im Gegensatz zu den aufgehübschten Beispielfilmen wäre es für die Bildqualität von Vorteil, zu sehen, ob Personen in Nachrichten flüssig und optimal dargestellt werden. Ansonsten gehören der Betrachtungswinkel, der Sehabstand und die Anordnung der Lautsprecher zu weiteren wichtigen Bewertungskriterien.