23. Februar 2020, 8:00 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten
Damit Kinder auf Netflix keine Inhalte zu sehen bekommen, die nicht altersgerecht sind, haben Eltern mehrere Möglichkeiten der Kindersicherung. TECHBOOK erklärt alle Optionen Schritt für Schritt.
Der Streaminganbieter Netflix hat ein wirklich großes Angebot verschiedenster Serien und Filme. Natürlich ist nicht alles davon auch für jede Altersgruppe geeignet. Deswegen gibt es mehrere Möglichkeiten, den eigenen Netflix-Account kindersicher zu machen.
Richten Sie ein Extra-Profil für Kinder ein
Für besorgte Eltern ist es in erster Linie sinnvoll, ein eigenes Profil für die Kinder bei Netflix anzulegen. Pro Account gibt es Platz für fünf Profile. Jedes Profil kann dann mit Name und Foto individuell gestaltet – und vor allem verwaltet – werden. Dabei gibt einem der Streaminganbieter die Möglichkeit, in den Kontoeinstellungen zwischen verschiedenen Altersklassen zu wählen.
Ein Kinder-Profil legen Sie an, indem Sie in der Übersicht Ihrer Profile auf „Profil hinzufügen“ klicken. Im Anschluss geben Sie dem Profil einen Namen und stellen gegebenenfalls ein Bild ein. Außerdem können Sie direkt festlegen, für welche Altersgruppe das Profil gedacht ist. Dabei haben Sie die Wahl zwischen den Altersgruppen „Kinder“, „Teenager“ und „Erwachsene“. Welche Altersspanne das jeweils umfasst, erfahren Sie weiter unten im Text. Nach der Erstellung kann das Profil dann noch weiter individuell eingerichtet werden. Zum Beispiel Sprache des Accounts, Bildeinstellungen und auch erlaubte Serien und Filme können hier manuell festgelegt und auch im Nachhinein jederzeit geändert werden. In einem Profil, das für Kinder eingerichtet wurde, gibt es die Auswahlmöglichkeiten „Nur für kleine Kinder“ und „Für ältere Kinder und darunter“. Bei Teenagern kommt noch die Alternative „Für Teenager und darunter“ dazu. Übrigens können die vom Alter her niedrigsten Einstellungen auch mit einem einzigen Klick rechts auf das Kästchen neben dem Namen des Profils direkt aktiviert werden.
Die Option, ein eigenes Kinder-Profil zu erstellen, haben Sie allerdings nur, wenn noch mindestens einer der fünf zur Verfügung stehenden Plätze auch frei ist. Gegebenenfalls können Sie auch ein bereits bestehendes Profil löschen oder ändern. Achtung: Wenn Sie ein Profil löschen, gehen auch alle gespeicherten Inhalte und Verläufe verloren!
Inhalte auf Netflix mit einer PIN kindersicher machen
Inhalte, die nicht kindgerecht sind, können auch mit einer vierstelligen PIN gesichert werden. Dabei gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder sperren Sie alle Videos, die von Netflix für eine höhere Altersklasse eingestuft wurden automatisch. Oder Sie suchen sich – auch ergänzend zur ersten Möglichkeit – gezielt Videos heraus, die der Nachwuchs auf keinen Fall anschauen soll.
PIN für bestimmte Altersklassen
Um einen vierstelligen Code festzulegen, gehen Sie in die Kontoeinstellungen (nicht zu verwechseln mit den Profileinstellungen!). Dorthin gelangen Sie über das Menü oben rechts unter dem Punkt „Konto“. In den Einstellungen finden Sie unter dem Unterpunkt „Kindersicherung“ und nachdem Sie Ihre Identität mit Ihrem Netflix-Passwort bestätigt haben, die Möglichkeit, die PIN festzulegen. Diese dafür nur aus Ziffern, nicht aus Buchstaben oder Sonderzeichen bestehen. Darunter können Sie auswählen, aber welcher Altersstufe die PIN abgefragt werden soll:
- Kleine Kinder: alle
- Ältere Kinder: ab 6
- Teenager: ab 12
- Ältere Teenager: ab 16
- Erwachsene: ab 18
PIN für bestimmte Filme und Serien
Um lediglich bestimmte Inhalte für Ihre Kinder zu sperren, gehen Sie ebenfalls in den Kontoeinstellungen auf „Kindersicherung“, geben Ihr Passwort ein und legen vier Ziffern als PIN ein. Unter den Altersgruppen haben Sie dann die Möglichkeit, in einem Feld die entsprechenden Videos zu hinterlegen.
Sie können auch Inhalte für eine Altersgruppe sperren und manuell um weitere Serien und Filme ergänzen, deren Altersfreigabe Sie für Ihre Kinder unpassend finden. Alle Einstellungen können jederzeit wieder geändert werden.
Automatische Vorschau deaktivieren
Viele Eltern stören sich außerdem an den automatisch abgespielten Trailern auf der Videoübersicht der Mediathek. In einem Profil, das als Kinder-Profil gekennzeichnet wurde, fällt das komplett weg. Die Trailer werden nur noch gezeigt, wenn ein Objekt vorausgewählt wurde, indem Sie mit der Maus darüberfahren oder mit der Fernbedienung darüber steuern.
Aber auch für Teenager- und Erwachsenenprofile lässt sich diese- für einige sehr nervige- Funktion inzwischen deaktivieren. Gehen Sie dafür wieder in die Profileinstellungen. Als untersten Punkt sehen Sie dort die „Autoplay-Einstellungen“ und den Punkt „Automatische Vorschau“. Wenn Sie den Haken entfernen, werden die Trailer in Zukunft nicht mehr ungefragt abgespielt, bis Sie die Einstellungen wieder ändern. Dort können Sie zusätzlich noch die Funktion deaktivieren, dass beim Serien bingen nach dem Ende einer Folge direkt nächste startet. Auch nicht unpraktisch, wenn der Nachwuchs gerne mal Ausreden sucht wie: „Oh, ich habe gar nicht gemerkt, dass das schon eine neue Folge ist“. Und auch dem einen oder anderen Erwachsenen könnte es manchmal helfen, sonntags nicht auf dem Sofa hängen zu bleiben.
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So legt Netflix die Alterseinstufungen fest
Beim Anlegen eines Profils und dem Sichern der Inhalte durch eine PIN müssen sich die Eltern auf die voreingestellte Altersfreigabe der Videos verlassen. Doch wer legt diese eigentlich fest? Netflix sagt dazu folgendes: „Die Altersfreigaben werden entweder von Netflix oder von einer lokalen Normungsorganisation festgelegt. Netflix bestimmt die Altersfreigabe auf Grundlage der Häufigkeit sowie der Auswirkungen potenziell anstößiger Inhalte in der betreffenden Serie bzw. im betreffenden Film. Die Altersfreigaben einzelner Folgen entsprechen der Alterseinstufung der gesamten Serie.“
Mit der lokalen Normungsorganisation ist hierzulande sicherlich die FSK gemeint. Für eigene Produktionen, wie Sie Netflix ja am Fließband produziert, legt der Streamingdienst in Absprache die Freigabe selbst fest, hieß es auf TECHBOOK-Nachfrage.
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Außerdem weist der Streaminganbieter noch darauf hin, dass sämtliche Einstellungen, darunter auch die Kindersicherung, bei Endgeräten, die vor 2013 hergestellt wurden, nur bedingt funktionieren. Sollte es Probleme geben, könnten Nutzer versuchen, zwischen den Profilen zu wechseln oder sich ein- und wieder auszuloggen.