27. Januar 2020, 12:35 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Fans von Animes, japanischer Zeichentrickästhetik und guter Unterhaltung aufgepasst! Ab Februar 2020 sind zahlreiche beliebte Filme von Studio Ghibli bei Netflix zu sehen.
Von Februar bis April sind bei Netflix quasi Ghibli-Festspiele! In drei Clustern mit jeweils sieben Filmen werden 21 Ghibli-Schöpfungen ihren Weg auf das Streaming-Portal finden. Das dürfte nicht nur hartgesottene Anime-Fans freuen, da sich die liebevollen Zeichentrickfilme des japanischen Studios inzwischen auf der ganzen Welt größter Beliebtheit erfreuen.
Studio Ghibli wurde bereits 1985 gegründet und brachte damals, nicht nur dem Namen nach, frischen Wind in die Anime-Industrie. „Ghibli“ kommt nämlich aus dem Arabischen und steht für eine besondere Art des heißen Sahara-Wüstenwindes. Seitdem veröffentlicht das Studio die überwiegend in klassischer Handarbeit produzierten, sehr liebevoll gestalteten Filme fast im Jahrestakt und das sehr erfolgreich. Für den 2001 erschienen Film „Chihiros Reise ins Zauberland“ gab es sogar den Oscar für den besten animierten Spielfilm. Bisher gab es die Ghibli-Werke nicht im legalen Streaming-Angebot. Dass es nun – mit zwei Ausnahmen – alle Filme bei Netflix geben wird, ist ein überraschender Schritt.
Filme ab dem 1. Februar
- „Das Schloss im Himmel“ (1986)
- „Mein Nachbar Totoro“ (1988)
- „Kikis kleiner Lieferservice“ (1989)
- „Tränen der Erinnerung – Only Yesterday“ (1991)
- „Porco Rosso“ (1992)
- „Flüstern des Meeres – Ocean Waves“ (1993)
- „Die Chroniken von Erdsee“ (2006)
Direkt im Februar kommen mit „Das Schloss im Himmel“, „Mein Nachbar Totoro“ und „Kikis kleiner Lieferservice“ drei echte Klassiker zu Netflix. Wie eigentlich alle Ghibli-Filme entstanden auch diese drei unter der Regie von Hayao Miyazaki, der auch häufiger als Drehbuchautor für das Studio arbeitet. Gerade der Totoro-Film wurde unfassbar erfolgreich; die Silhouette des gutmütigen, kuscheligen Wesens, das nur von Kindern gesehen werden kann, wurde zum Markenzeichen des Studios.
Filme ab dem 1. März
- „Nausicaä aus dem Tal der Winde“ (1984)
- „Prinzessin Mononoke“ (1997)
- „Meine Nachbarn die Yamadas“ (1999)
- „Chihiros Reise ins Zauberland“ (2001)
- „Das Königreich der Katzen“ (2002)
- „Arrietty – Die wundersame Welt der Borger“ (2010)
- „Die Legende der Prinzessin Kaguya“ (2013)
Strenggenommen ist „Nausicaä aus dem Tal der Winde“ kein Ghibli-Film, da der postapokalyptische Anime vor der offiziellen Entstehung des Studios erschien. Allerdings erlaubte der finanzielle Erfolg von Nausicaä, übrigens ebenfalls unter der Regie von Hayao Miyazaki, erst die Gründung von Studio Ghibli. Ebenfalls im März sind aber mit „Prinzessin Mononoke“, „Chihiros Reise ins Zauberland“ und „Das Königreich der Katzen“ auch weitere international sehr erfolgreiche Animes zu sehen.
Filme ab dem 1. April
- „Pom Poko“ (1994)
- „Stimme des Herzens – Whisper of the Heart“ (1995)
- „Das wandelnde Schloss“ (2004)
- „Ponyo – Das große Abenteuer am Meer“ (2008)
- „Der Mohnblumenberg“ (2011)
- „Wie der Wind sich hebt“ (2013)
- „Erinnerungen an Marnie“ (2014)
Im April erscheinen dann die restlichen sieben Filme von Studio Ghibli auf Netflix. Im finalen Schwung sind unter anderem „Das wandelnde Schloss“ und „Der Mohnblumenberg“, also heißt es – Taschentücher bereit halten! Bei der wunderschönen Musik von Joe Hisaishi, der für viele Ghibli-Filme komponierte, und allerspätestens, wenn (Achtung Spoiler) der Feuerdämon Calcifer mit letzter Kraft das Schloss zusammenhält, bleibt garantiert kein Auge trocken!
Diese zwei Ghibli-Filme fehlen leider
Bei aller Freude über die bald auf Netflix zu sehenden fantastischen Filme – und dazu zählen natürlich alle 21, nicht nur die von der Redaktion herausgepickten! – gibt es leider auch einen Wermutstropfen. Dem großen Ghibli-Fan ist vielleicht aufgefallen, dass zwei Filme in der Liste fehlen: „Die rote Schildkröte“ (2016) und „Die letzten Glühwürmchen“ (1988). Ersterer ist eine französisch-japanisch-belgische Koproduktion und handelt von einem Schiffbrüchigen auf einer mehr oder weniger einsamen Insel. Letzterer ist der vielleicht traurigste und vielleicht auch beste Ghibli-Film, die in der Breite fast alle eine leicht melancholische Note haben. Die Handlung ist Ende des Zweiten Weltkriegs in Japan angesiedelt und begleitet die Geschwister Seita und Setsuko, die sich in den Kriegswirren mit Gewalt, Hunger und Einsamkeit konfrontiert sehen.
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Netflix investiert in Anime-Content
Nichtsdestotrotz bestätigt Netflix damit den Trend, in hochwertige Animes zu investieren, der sich ja auch mit eigenen Produktionen wie „Castlevania“ und der Aufnahme von „Inu Yasha“ und Co. ins Programm bereits angekündigt hatte.
Die Entscheidung von Studio Ghibli, seine Filme nun doch auch digital zu veröffentlichen, ist außerdem ein wichtiges Signal an alle Fans. Zuvor war lediglich die von Ghibli mitproduzierte Adaption von Astrid Lindgrens „Ronja Räubertochter“, „Sanzoku no Musume Rōnya“, bei Amazon Prime Video zu sehen. Bei Netflix werden die 21 Filme ab Februar neben dem japanischen Original, das wirklich absolut hör- und sehenswert ist, in 20 weiteren Sprachen zu sehen sein. Untertitel gibt es sogar in 28 Sprachen.