22. November 2018, 16:38 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Streaminganbieter wie Netflix und Spotify haben für viele Nutzer den klassischen Kauf abgelöst. In einigen Fällen lohnt es sich trotzdem mehr, Filmen und Musik digital zu kaufen.
Die Vorteile von Streaming sind nicht von der Hand zu weisen. Für eine verhältnismäßig niedrige monatliche Gebühr um die zehn Euro können Nutzer von Streamingportalen jederzeit auf eine Vielzahl von Inhalten zugreifen. In Zeiten von schnellem Internet und Mobilfunkoptionen wie Streamon oder dem Gigapass geht das auch ohne Probleme unterwegs. Warum also überhaupt noch kaufen? TECHBOOK erklärt, warum es manchmal die bessere Wahl ist.
Streaming: Was ist legal, was ist illegal?
Inhalte verschwinden von den Streamingplattformen
Grundvoraussetzung fürs Streamen ist, dass die gewünschten Inhalte auch auf der Streamingplattform verfügbar sind. Hier legen die Anbieter regelmäßig nach. Auch immer mehr einstige Streaminggegner stellen ihre Inhalte nun auf den Plattformen zur Verfügung. So gibt es zum Beispiel seit Kurzem die Alben von Herbert Grönemeyer und den Ärzten auch auf Spotify. Nur weil ein Künstler dort aber einmal vertreten ist, heißt es noch lange nicht, dass er auch für immer bleibt.
Das jüngste Beispiel ist der beliebte Rapper Shindy. Dessen Soloalben, unter anderem die Nummer-1-Goldalben „Dreams“ und „FVCKB!TCHE$GETMONE¥“, verschwanden jüngst von allen Streamingplattformen. Viele Fans gucken nun in die Röhre, denn auch bei iTunes ist ein Großteil der Musik des Deutschrappers verschwunden. Aktuell hören also nur einstige Käufer Shindys größte Hits weiterhin vom Handy. Denn wer einmal digital etwas gekauft hat, etwa auf iTunes, ist nicht von Löschungen betroffen.
Dieses Schicksal kann natürlich auch andere Bands und Sänger treffen. Richtige Fans sollten sich also überlegen, ob sie Alben ihrer Lieblingsinterpreten nicht beim Release trotzdem kaufen. Davon haben auch die Musiker etwas, denn sie verdienen am Verkauf mehr als mit Streaming.
Nicht nur Musikfans sind von Löschungen betroffen. Auch bei den Streaminganbietern im Videobereich fallen regelmäßig Inhalte aus dem Programm. Dann ist der Lieblingsfilm bzw. die Lieblingsserie plötzlich nicht mehr da.
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Indizierte Alben und Filme
Alben und Filme verschwinden nicht nur auf Wunsch der Künstler von den Streamingplattformen, sondern auch bei einer Indizierung. Hier werden Alben, Spiele oder Filme von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien auf einen Index gesetzt, woraufhin diese Medien nicht mehr beworben oder öffentlich ausgestellt werden. Auch hier sind Käufer im Vorteil. Meistens werden etwa Musikalben erst nach wenigen Wochen oder gar nach Monaten indiziert. Wer sich vorher eine digitale Kopie bei iTunes oder Amazon sicherte, kann die Werke dann auch im Nachhinein noch genießen.
TECHBOOK meint
„Wer nur wenig Musik hört oder sich auf ein bis zwei Bands beschränkt, kann ruhig darüber nachdenken, Musik weiterhin zu kaufen oder sogar den Streamingplattformen den Rücken kehren. Bei einigen Musikrichtungen macht das besonders Sinn. Im Deutschrap werden z.B. immer wieder Alben indiziert und verschwinden plötzlich.“– Andreas Filbig, Redakteur