27. April 2022, 12:52 Uhr | Lesezeit: 29 Minuten
Apples kabellose AirPods und AirPods Pro sind Verkaufsschlager. Wer sich mit ihnen nicht anfreunden kann, hat Glück: Es gibt zahlreiche hochwertige und günstige AirPods-Alternativen. TECHBOOK hat die besten True-Wireless-Kopfhörer in verschiedenen Preisklassen für Sie getestet.
Als Apple 2016 die ersten AirPods vorstellte, waren sich viele noch uneins, ob sich diese Art von In-Ear-Kopfhörern wirklich durchsetzen würde. Doch der Durchbruch auf dem Massenmarkt gelang. Mittlerweile ist das Angebot für diese Art von Bluetooth-Kopfhörern riesig, zahlreiche Unternehmen bieten teils wesentlich günstigere AirPods-Alternativen. Denn ohnehin sind die AirPods (ca. 115 Euro) beziehungsweise AirPods Pro (ca. 175 Euro) nicht unbedingt die beste und schon gar nicht die einzige Wahl für Musik-Liebhaber.
TECHBOOK hat verschiedene kabellose In-Ear-Kopfhörer hinsichtlich Akku, Tragekomfort, Bedienung und natürlich Sound getestet. Die jeweils besten Modellen in den drei Preiskategorien finden Sie hier:
Übersicht
Die Vor- und Nachteile von In-Ear-Kopfhörern
1. AirPods-Alternativen unter 80 Euro
Die besten True-Wireless-Kopfhörer in dieser Kategorie sind perfekt für Nutzer, die sich bspw. endlich von mitgelieferten Kabel-Kopfhörern fürs Smartphone verabschieden möchten. Jeder, der gelegentlich unterwegs ein bisschen Musik oder ausgiebig Podcasts/Hörbücher hört, kann beruhigt zugreifen. Die ausgewählten AirPods-Alternativen bieten solide Leistung für kleines Geld.
Lesen Sie auch: Die 13 besten Over-Ear-Kopfhörer mit Noise-Cancelling im Test
JBL Free X (ca. 75 Euro)
Wer einen preiswerten True-Wireless-In-Ear sucht, der kommt am JBL Free X nicht vorbei. Mit einem aktuellen Preis von deutlich unter 100 Euro kann keine der bekannten Audio-Marken wie Sony, Sennheiser oder Bang & Olufsen mithalten.
Design und Tragekomfort
Obwohl die JBL In-Ears keine herausragenden Ausstattungsmerkmale haben, überzeugen sie mit ihren Handling-Qualitäten: Sie sind leicht und liegen sehr gut im Ohr, obwohl sie nicht so klein sind wie die Nokia Earbuds. Dennoch gehören sie zu den In-Ears mit dem besten Tragekomfort in unserem Test.
Da Schweiß den JBL Free X nichts ausmacht, sind sie gut für sportliche Aktivitäten geeignet. Zudem machen sie einen robusten Eindruck.
Das Lade-Case scheint auch härter im Nehmen zu sein, allerdings wirkt das Gehäuse aus Plastik nicht besonders hochwertig. Und auch die Größe liegt über dem Durchschnitt, der hier versammelten Konkurrenz.
Einrichtung und Bedienung
Gut gefallen hat uns die simple Bedienung: Mit jeweils einem großen Druckknopf rechts und links lassen sich einfache Funktionen wie das Ein- und Ausschalten, Titelüberspringen, Musikanhalten und Anrufannahme steuern. Leider kann die Lautstärke nur am Smartphone reguliert werden.
Eine Smartphone-App wird zwar nicht angeboten, schmerzlich vermisst haben wir sie dennoch nicht. Sinnvoll wäre sie allerdings für zukünftige Software-Updates.
Sound und Akku
Etwas enttäuscht waren wir beim Sound. Generell klingen die JBL nicht schlecht. Für unseren Geschmack sind die Höhen aber zu überpräsent. Das wird besonders bei höheren Lautstärken deutlich, indem sie spitz rüberkommen und so auch leichter zum Verzerren neigen. Schade, aber da hat es JBL mit der transparenten Abstimmung ein wenig übertrieben. Wer jedoch ein helles Klangbild ohne wuchtige Bässe mag, könnte sie durchaus mögen.
Das relativ große Lade-Case entschädigt mit guter Akkukapazität, die für 20 Stunden zusätzlicher Ausdauer bei den In-Ears sorgt. Diese halten mit einer Ladung bis zu vier Stunden durch und gehören somit zum Mittelfeld in unserem Test.
Fazit zu den JBL Free X
Insgesamt sind die JBL ein faires Angebot. Mit guter Ausdauer, robuster Anmutung und sicherem Sitz im Ohr eignen sie sich besonders gut für sportliche Aktivitäten.
Vorteile:
- robust
- liegen bequem und sicher im Ohr
- sehr gute Knopf-Bedienung (bis auf die Lautstärke)
- gegen Schweiß und Regen resistent
- sehr gute Ausdauer
Nachteile:
- etwas zu helle Klangabstimmung
- keine Smartphone-App
- klobiges Ladecase
Soundcore Liberty Air 2 (ca. 70 Euro)
Vom chinesischen Unternehmen Anker kommen unter der Audiomarke Soundcore die Liberty Air 2. Es handelt sich dabei um eine günstigere Version der Liberty 2 Pro.
Design und Tragekomfort
Die Liberty Air 2 sehen aus wie eine Mischung aus AirPods und AirPods Pro. Sie erinnern von der Form her an die klassischen AirPods nur eben mit zusätzlichen Silikonaufsätzen. Bei der Farbgebung (in Schwarz und Weiß erhältlich) und der Materialbeschaffenheit sind die Unterschiede aber deutlich. Ein Großteil der Hörer ist in mattem Plastik gehalten. In der weißen Variante ist die Außenseite grau mit einem roten Farbakzent. Testen konnten wir die schwarze Variante. Diese ist schön schlicht, sticht aber sicherlich nicht aus der Menge heraus. Im Ohr sehen die Liberty Air 2 mit dem Zahnbürstenkopf-Design aber für unser Empfinden schöner aus als die mittlerweile weitverbreitete, stöpselartige Buds-Bauweise.
Das Case kommt ebenfalls in matter Optik in einem sehr hellen Schwarz daher. Der silberne „Soundcore“-Aufdruck an der Oberseite ist Geschmackssache. Dafür ist es kompakt und fasst sich sehr schön an. Im Inneren des Cases gibt es einen kleinen Kritikpunkt. Die Hörer lassen sich nicht so spielend leicht in den Lade-Aushöhlungen versenken wie bei der Konkurrenz. Die Magnete sind außerdem sehr schwach, sodass das charakteristische und durchaus befriedigende Reinrutschen und „Einrasten“ der beiden Hörer sich nicht ganz so toll anfühlt.
Im Ohr muss man ganz klar sagen, dass die Liberty Air 2 nicht für jedermann sind. Das typische, isolierende In-Ear-Gefühl ist besonders stark. Die Stöpsel dichten so stark ab, dass es sich teilweise anfühlt, als hätte man wie im Flugzeug Druck auf den Ohren. Auch eigene Körpergeräusche sind dementsprechend sehr laut.
Einrichtung und Bedienung
Die Einrichtung funktioniert wie üblich über eine App. Neben Equalizer-Einstellungen und der Belegung der Touch-Flächen findet sich hier auch die sogenannte „HearID“. Diese Funktion will eventuelle Schwächen ihrer Ohren mithilfe eines Hörtests erkennen und dementsprechend Tiefen, Mitten oder Höhen von Grund auf erhöhen. Ob das wirklich so funktioniert, konnte ich nicht feststellen, da ich alle Testtöne hören konnte und somit keine Anpassung vorgenommen wurde.
Der Gedanke dahinter macht aber durchaus Sinn und sollte Betroffenen eine große Hilfe sein. Im Test der Liberty 2 Pro berichtete ein Kollege, dass HearID sein Hörerlebnis maßgeblich verbessert hat. Wir raten: Erst ohne reinhören, dann mit HearID.
Die Equalizer-Voreinstellungen sind sehr umfangreich. Insgesamt gibt es 22 unterschiedliche vorgefertigte Presets für verschiedene Musikrichtungen und Vorlieben. Ob diese wirklich den Geschmack treffen, ist aber, wie immer, individuell. Die manuelle Einstellung klappt besser und genauer als bei vielen Konkurrenten. Hier kann also noch einiges aus den Liberty Air 2 herausgeholt werden.
Bei der Belegung der Touch-Flächen hinken die Liberty Air 2 aber praktisch allen Konkurrenzmodellen aus unserer Liste hinterher. Hier lassen sich nämlich nur vier Aktionen (zwei pro Hörer) einspeichern. Dabei stört uns weniger die Anzahl als die Art der Aktivierung. Es bleibt lediglich die Wahl zwischen Doppeltippen und Halten (2 Sekunden). Einfaches oder dreifaches Tippen sind nicht möglich. Das erweist sich im Test als äußerst unpraktisch. Die Halten-Steuerung fühlt sich einfach nicht gut an, da zwei Sekunden jedes Mal wie eine Ewigkeit wirken, bis etwas passiert.
Sound und Akku
Obwohl es sich „nur“ um einen kleinen Bruder der Soundcore Liberty 2 Pro handelt, macht sich das beim Sound nicht wirklich bemerkbar. Im Gegenteil, die Liberty Air 2 überraschen mit relativ sattem Sound. Und dieser ist sogar noch sehr ausgewogen. Vor allem das Verhältnis zwischen Höhen und Tiefen bleibt angenehm. Wer trotz des kräftigen Basses auch noch Stimmen gut verstehen möchte, wird hier erfreut sein. Aktives Noise Cancelling (ANC) bringen die Liberty Air 2 zu diesem Preis natürlich nicht mit. Bei der Wahl der richtigen Gummiaufsätze dichten sie aber dennoch sehr gut gegen Außengeräusche ab – wie wir beim Tragekomfort schon erwähnten, vielleicht etwas zu sehr.
Die angepriesenen vier Mikrofone konnten bei Sprachaufnahmen leider genauso wenig überzeugen wie die der Konkurrenten. Beim lauesten Lüftchen rauscht es sehr stark.
Bei der Akkuleistung stehen die Stöpsel mit sieben Stunden gut da. Wer schnell Saft braucht, kann dank Schnellladefunktion in wenigen Minuten Leistung für bis zu zwei Stunden in die Pods pumpen.
Fazit zu den Soundcore Liberty Air 2
Im mittelpreisigen Bereich der AirPods-Alternativen behaupten sich die Soundcore Liberty Air 2 im Vergleich gut. Stärken liegen im Sound, dem Design und den Audioeinstellungen in der App. Bedienung und Tragekomfort sind nicht unbedingt schlecht, aber zumindest Geschmackssache. Tipp zum Kauf: Auf Amazon schaltet Anker immer wieder Aktionen, bei der es die Liberty Air 2 stark reduziert gibt.
Vorteile:
- gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
- sehr guter Klang
- Schutz-Case mit Schnellladefunktion
- gute Smartphone-App mit Klangpersonalisierung
- gute Akku-Laufzeit
Nachteile:
- das starke Abdichten der Silikon-Aufsätze ist gewöhnungsbedürftig
- kein Noise Cancelling
- windempfindliche Mikrofone
2. AirPods-Alternativen unter 160 Euro
Wer etwas mehr ausgibt, bekommt in der Kategorie bis 160 Euro auch mehr Qualität und mehr Funktionen. Nicht nur bewegen wir uns klanglich auf einem anderen Niveau, es gibt in dieser Klasse bereits Modelle mit aktivem Noise Cancelling, das bei Apple nur in den teureren AirPods Pro zu finden ist.
OnePlus Buds Pro (ca. 149 Euro)
Die Buds Pro hat OnePlus im August 2021 auf den Markt gebracht. Highlights sind hier das aktive Noise Cancelling, LHDC für High-Resolution-Audio via Bluetooth und der Entspannungsmodus, den der Hersteller „Zen Mode Air“ nennt.
Design und Tragekomfort
Die OnePlus Buds Pro sind dem Design der AirPods Pro recht ähnlich. Sie setzen auf das gleiche kompakte Design mit kürzerem Stiel und austauschbaren Silikon-Aufsätzen. Durch sie sitzen die Buds Pro perfekt im Ohr, dichten aber auch ab, was nicht alle Träger mögen. Mir macht der „zugestopfte“ Sitz aber nichts aus, im Gegenteil. Auch nach langem Tragen empfand ich die OnePlus Buds Pro zu keiner Zeit als störend. Dementsprechend schlagen die In-Ears beim Tragekomfort für mich die vielen Modelle mit festen Körper ohne Silikon-Aufsätze. Positiv ist auch, dass sie nach IP55 gegen Staub und Strahlwasser geschützt sind und sich dadurch auch gut als Begleiter beim Sport eignen. Geschützt ist übrigens auch das Case, und zwar nach IPX4 gegen Spritzwasser.
Das Case kommt sehr schlicht in Plastik und ist entsprechend leicht. Es hat eine eckige Form mit abgerundeten Rändern, ist solide gearbeitet und wird durch Magnete verschlossen gehalten. So öffnet es sich in der Tasche nicht versehentlich. Erhältlich sind die Kopfhörer in klassischem Weiß (Glossy White) und Schwarz (Matte Black), wobei die Stiele jeweils in Silber gehalten sind. Insgesamt sehen die Buds Pro in den Ohren sehr stylisch aus.
Einrichtung und Bedienung
Man kann die Buds Pro mit einem OnePlus-Smartphone klassisch wie AirPods verbinden. Das funktionierte dank Bluetooth 5.2 mit Fast Pair in Sekunden und machte im Test keinerlei Probleme. Multidevice-Support bieten die Kopfhörer aber nicht. Einmal verbunden, werden die In-Ears künftig sofort erkannt, wenn man sie ins Ohr setzt.
Die Bedienung an den Buds Pro erfolgt über das Drücken der Stiele. Wie genau sie gedrückt werden müssen, um Funktionen auszuführen, erklärt OnePlus in den Kopfhörer-Einstellungen. Um sie aufzurufen, gehen Sie folgt vor: Öffnen Sie Bluetooth im Menü oder durch langes Drücken auf den Bluetooth-Button in der Smartphone-Schnellansicht. Hier sollten die OnePlus Buds Pro als verbundene Geräte gelistet sein. Klicken Sie anschließend auf das Zahnrad neben der Gerätebezeichnung und wählen Sie den Punkt „Kopfhörer“ aus.
Im Menü der OnePlus Buds Pro lässt sich zum Beispiel die Steuerung über die Stiele der Kopfhörer festlegen, eine Ohrhörer-Sitzprüfung vornehmen, die Töne für den Zen Mode festlegen und eine personalisierte Klangverstärkung durchführen. Bequemer und optisch ansprechender gelingen diese Einstellungen auch über die App. Die „HeyMelody“-App ist speziell für die Kopfhörer von OnePlus, Oppo und realme vorgesehen. Problem dabei: Auf den Smartphones der Hersteller wird die App nicht unterstützt. Hier erfolgen die Anpassungen wie oben beschrieben über die Einstellungen im Bluetooth-Menü. Daumen runter dafür. Ebenfalls einen Daumen runter gibt es für die fehlende Lautstärkeregulierung direkt über die Kopfhörer.
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Sound und Akku
Bei der Tonausgabe überzeugen die OnePlus Buds Pro ab Werk mit knackigem Bass und vollem Sound. Individueller wird der Klang durch die personalisierte Klangverstärkung. Hier werden am linken und rechten Ohrhörer nacheinander Töne mit verschiedenen Frequenzen abgespielt. Der Nutzer muss dann sagen, ob er sie hört oder nicht. Aus den Angaben erstellt OnePlus das persönliche Klangprofil. Im direkten Vergleich der Vorher-Nachher-Aufnahme habe ich zwar keinen wirklichen Unterschied gehört. Insgesamt wirkte das Klangbild aber nach der Umstellung doch etwas dynamischer. Schade ist nur, dass OnePlus auf andere Equalizer-Funktionen verzichtet hat.
Die OnePlus Buds Pro bieten als Alternative zu den Apple Airpods Pro aktives Noise Cancelling (ANC). Doch leider schaffen es die Kopfhörer nicht vollständig, alle Umgebungsgeräusche zu filtern. Starker Wind und leichtes Rauschen der Straße dringt auch bei aktiviertem ANC durch, wenn beide auch deutlich abgemildert sind. Sollte man unterwegs angesprochen werden, macht sich der Transparenz-Modus positiv bemerkbar. Er leitet Gesprochenes sehr klar und deutlich weiter, ohne, dass man die Buds Pro aus dem Ohr nehmen muss.
Der Zen Mode Air ist neu und soll es Trägern ermöglichen, sich unterwegs zu entspannen. Die Kopfhörer spielen dann Töne wie „Warmer Sonnenaufgang“, „Meditation“, „Meeresküste im Sommer“, „Nacht-Camping“ und „Island“ ab – eben klassische Entspannungsmusik. Die Idee hinter dem Zen Mode Air ist wirklich nett und gut umgesetzt. Gerade im Büro, wenn man sich etwas abkapseln und konzentrieren möchte, könnte er sich positiv bemerkbar machen.
Genau wie bei vielen anderen True-Wireless-Kopfhörer sind Sprachaufnahmen bzw. die Telefoniequalität eher mangelhaft. Zwar verstehen sich beide Gesprächspartner in vergleichsweise ruhiger Umgebung recht gut, bei Bewegung, starkem Wind sieht das aber anders aus. Insgesamt wirkt der Klang auch etwas blechern und hohl.
Im Betrieb hielten die OnePlus Buds Pro ohne ANC etwa fünf Stunden durch, bevor sie wieder in die Ladeschale mussten. Mit eingeschaltetem ANC sank die Laufzeit auf knapp vier Stunden. Der Hersteller ist bei seiner Angabe etwas großzügiger und spricht von sieben bzw. fünf Stunden. 10 Minuten im Case reichen, um die Buds Pro wieder für knapp zwei Stunden mit Strom zu versorgen. Die Ladeschale selbst lässt sich übrigens per USB-C oder kabellos aufladen.
Fazit zu den OnePlus Buds
Die OnePlus Buds Pro sind durchaus eine Alternative zu den AirPods und anderen Konkurrenten. Das Klangbild, der Tragekomfort und die Akkulaufzeit überzeugen. Auch das Design ist stimmig. Zudem traut sich OnePlus mit dem „Zen Mode Air“ eine vollkommen neue Funktion. Leider stoßen aber die fehlende App für einige Smartphones, die fehlende Lautstärkeregelung an den Kopfhörern, der fehlende Equalizer und das nicht ganz so gute Noise Cancelling negativ auf.
Vorteile:
- gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
- sehr guter Klang
- Schutz-Case mit Schnellladefunktion
- super Halt in den Ohren
- gute Akku-Laufzeit
Nachteile:
- keine App
- fehlender Equalizer
- fehlende Lautstärkeeinstellung an den Buds Pro
- windempfindliche Mikrofone
Sony WF-SP800N (ca. 100 Euro)
Sony bietet neben seinen Flaggschiff-Earbuds WF-1000XM3 auch das etwa günstigere Modell WF-SP800N an. Obwohl es in erster Linie als Alternative für Sportler beworben ist, bietet es eine ganze Menge der Funktion der teureren XM3s, unter anderem aktives Noise Canceling (ANC). Daneben gibt es sogar ein paar entscheidende Vorteile – etwa ein IP55-Rating und sehr lange Akkulaufzeit.
Design und Tragekomfort
Bei der Optik sticht Sony sehr klar aus der Konkurrenz hervor. Während sich viele Hersteller am Design der populären Apple AirPods orientieren, geht das japanische Unternehmen seinen eigenen Weg. Bedeutet bei den WF-SP800N, dass sie relativ weit aus dem Ohr herausragen und verhältnismäßig groß wirken. Im Gegensatz zu den ebenfalls abstehenden WF-1000XM3 haben sie zusätzlich zum Silikonstöpsel noch einen Silikonbügel, der für mehr Halt im Ohr sorgen soll.
Während einige solche Bügel als störend empfinden, kann er für andere wiederum mehr Tragekomfort bedeuten. Schließlich kann sich das Gewicht im Optimalfall besser verteilen. TECHBOOK-Tester Adrian Mühlroth persönlich findet die „Flügel“ überflüssig – die Earbuds sitzen auch ohne sehr gut. Insgesamt sind im Lieferumfang zwei Bügelgrößen und vier verschieden Ohrstöpselformen enthalten.
Etwas befremdlich wirkt das riesige Ladecase, das fast so groß wie das Case der AirPods und AirPods Pro zusammen ist. Klar, darin muss Platz für die beiden Earbuds sein. Gefühlt ist aber ein großer Teil des Cases ungenutzter Raum. Immerhin fühlt es sich hochwertig an. Auch das Öffnen und Schließen haben ein angenehm exaktes Einrasten.
Einrichtung und Bedienung
Am besten klappt die Einrichtung über Sony „Headphones Connect“-App. Diese gibt es für Android und iOS. Öffnet man die App, erscheinen die Kopfhörer bereits in der Übersicht. Einfach den Anweisungen auf dem Bildschirm folgen – fertig. Über die App ist es möglich, die Ohren für einen besseren Sound zu analysieren. Auch gibt es einen integrierten Equalizer.
Aber auch ohne ist das Verbinden per Bluetooth sehr einfach. Zum Verbinden mit dem ersten Gerät reicht es, die Earbuds aus dem Case zu nehmen und über Bluetooth zu koppeln. Die WF-SP800N unterstützen zwar kein Bluetooth-Multipoint zum gleichzeitigen Verbinden mit mehreren Audioquellen. Dafür ist das Wechseln zwischen Geräten sehr einfach. Es reicht, die Earbuds aus dem Case zu nehmen und beide Touchflächen 7 Sekunden lang zu drücken, um das Pairing zu starten. Sind die Ohrhörer mit einem neuen Gerät verbunden, reicht es zum Wechseln, die WF-SP800N im Bluetooth-Menü auszuwählen. Erneutes Koppeln ist nicht nötig.
Die Bedienung erfolgt über eine Touch-sensitive Fläche an jedem Earbud. Ab Werk dient die linke Seite zum Einstellen der Noise-Canceling-Funktion. Hier kann zwischen ANC und Transparenzmodus gewechselt werden. Der Transparenzmodus lässt Umgebungsgeräusche durch und verstärkt sie minimal, damit die Earbuds für Gespräche im Ohr bleiben können. Die rechte Seite ist zur Wiedergabesteuerung gedacht. Beide Seiten lassen sich aber mit anderen Funktionen belegen, etwa zur Lautstärkeregelung oder zur Aktivierung der Sprachassistenten.
Die Earbuds haben außerdem eine Trageerkennung, die Musik und anderes Audio automatisch pausiert, wenn man einen der beiden Stöpsel aus dem Ohr nimmt. Ergänzt wird die Funktion von der automatischen Geräuschsteuerung. Diese erkennt, ob man sich bewegt oder verweilt und passt das Noise-Canceling-Level dementsprechend an.
Sound und Akku
Beim Sound hat Sony nichts dem Zufall überlassen. In den WF-SP800N stecken die gleichen 6-Millimeter-Treiber, die auch im Flaggschiff WF-1000XM3 zu finden sind. Ab Werk hat Sony die Earbuds jedoch etwas bassiger getunt. Wer das nicht mag, kann den Equalizer in der App beliebig anpassen. Insgesamt ist das Klangbild kräftig und sehr klar. Für die meisten TrägerInnen wird der Sound hervorragend klingen. Lediglich audiophile NutzerInnen müssen eventuell hier und da an den Slidern im Equalizer schrauben.
Das aktive Noise Canceling ist im Test mit Flughafenlärm sehr effektiv. Zusammen mit der passiven Abschirmung durch die Silikonstöpsel sind sie fast so effektiv wie die WF-1000XM3 – obwohl ihnen der zusätzliche „QN1e NC“-Chip von Sony fehlt. Selbst im Vergleich zu unseren Referenz-Bügelkopfhörern mit Noise Canceling, die Sony WH-1000XM3, machen die WF-SP800N einen guten Job. Tiefe und rauschende Hintergrundgeräusche werden effektiv ausgeblendet. Bei schrillen Höhen kann das ANC jedoch nicht ganz mithalten. Insgesamt dennoch ein hervorragendes Ergebnis.
Sony selbst gibt eine Akkulaufzeit von bis zu 9 Stunden mit ANC und 13 Stunden ohne ANC an. 9 weitere Stunden sollen im Ladecase stecken. Im Test hielt der Akku fast einen gesamten 8-Stunden-Arbeitstag lang durch – mit Musik, Videokonferenzen und ständig aktivem Noise Canceling. Das ist ein hervorragender Wert für kabellose Earbuds, die oft nicht einmal einen halben Arbeitstag durchhalten.
Fazit zu den Sony WF-SP800N
Vorteile:
- IP55-Rating zum Schutz vor Schweiß und Spritzwasser
- sehr guter Klang
- gutes Noise Cancelling
- Smartphone-App mit vielen Einstellungen
- fester Sitz im Ohr
- hervorragende Akkulaufzeit
- einfaches Wechseln zwischen Geräten
Nachteile:
- Mikrofon kann bei Sprachanrufen nicht ganz mit teureren Modellen mithalten
- sehr groß und klobig, vor allem das Ladecase
Samsung Galaxy Buds Pro (ca. 135 Euro)
Anfang 2021 hat Samsung die Galaxy Buds Pro vorgestellt. Sie sind die Weiterentwicklung der Buds-Kopfhörer, von denen es nun bereits einige Modelle gibt. Zum Start hatten sie eine UVP von 229 Euro, mittlerweile sind sie aber schon günstiger zu haben. Die Galaxy Buds Pro werben mit einigen Highlights. Dazu gehört das aktive Noise Cancelling (ANC), die kompakte Form im Ohr sowie Schutz vor Wasser nach IPX7.
Design und Tragekomfort
Samsung bietet die Galaxy Buds Pro in drei verschiedenen Farben an. Es gibt sie in schwarz, silber und violett. Die Form der True-Wireless-Kopfhörer erinnert nicht mehr so stark an eine Bohne wie noch die Galaxy Buds Live. Vielmehr sind sie optisch ein Zwischenstück zwischen ihnen und den runden Galaxy Buds+.
Transportieren lassen sich die Galaxy Buds Pro in einem Ladecase, das mit etwa 5 x 5 x 2,6 Zentimetern recht kompakt ist. Das Case lädt die Buds auch auf – das ganze kennen wir ja bereits von vielen anderen AirPods-Alternativen. Die In-Ears selbst sind ebenfalls recht klein und schmiegen sich beim Tragen direkt in die Ohrmuschel. Dank verschiedener Silikonaufsätze lässt sich die Größe passend zum Hörkanal anpassen. Gleichzeitig isolieren die Silikonaufsätze Geräusche von außen – das muss man mögen. Wir empfanden den Sitz der Galaxy Buds Pro insgesamt als angenehm und sicher.
Einrichtung und Bedienung
Schon bei der ersten Suche fand unser Samsung Galaxy S21 die Galaxy Buds Pro, beide ließen sich also problemlos koppeln. Das Smartphone stieß gleichzeitig auch den Download von notwendiger Software wie der App Galaxy Wear (oder Galaxy Buds beim iPhone) an und richtete die Kopfhörer selbstständig ein. Insgesamt also eine sehr einfache Inbetriebnahme. Über die passende App lassen sich Einstellungen zum Sound, der Stärke des Noise Cancelling etc. vornehmen. Es steht auch ein Equalizer zur Verfügung, über den Nutzer*innen aus sechs voreingestellten Musik-Anpassungen wählen können.
Die Steuerung selbst geschieht über Touchflächen, die fast die gesamt äußere Oberfläche der Galaxy Buds Pro einnehmen. Der Vorteil hier ist, dass die Eingaben – beispielsweise zum Stoppen/Starten oder Überspringen von Songs – sehr zuverlässig erfolgen. Wir klickten im Test eigentlich nie daneben. Wer mag, kann in der App sogar individuelle Befehle konfigurieren. Doch bringen die großen Touchflächen auch einen Nachteil. Möchten Nutzer*innen die Kopfhörer im Ohr zurechtrücken, berühren sie die Oberfläche unweigerlich und geben mitunter Befehle ein, die sie gar nicht eingeben wollten. Wem das zu nervig ist, kann die Touchbedienung auch einfach sperren.
Sound und Akku
Der Klang der Galaxy Buds Pro ist hervorragend. Ein satter Bass und klare Höhen waren das erste, was uns im Test der AirPods-Alternativen aufgefallen ist. Ab Werk ist der Ton etwas poppig angehaucht, die Ausgabe lässt sich wie erwähnt aber anpassen.
Natürlich darf bei True-Wireless-Kopfhörern dieser Preisklasse Noice Cancelling nicht fehlen. In der App lässt sich das ANC ein-, ausschalten oder minimieren, damit zumindest noch einige Umgebungsgeräusche durchgelassen werden. Diese Funktion ist beispielsweise dann von Vorteil, wenn Nutzer*innen die Galaxy Buds Pro auf der Straße tragen und dort nicht vollkommen abgeschottet sein wollen. Hier setzt auch der Konversationsmodus an, der sich in der App aktivieren lässt. Ist er eingeschaltet, schalten die Galaxy Buds Pro automatisch in den Umgebungsmodus, damit der Träger den Gesprächspartner versteht. Prinzipiell schafft es das Noise Cancelling der Samsung-Kopfhörer gut, störende Geräusche zu filtern. Vor allem eher tiefe Sequenzen wie ein stetiges Brummen lassen sich dadurch gut minimieren.
Wo wir bei Gesprächen sind: Das Telefonieren mit den Samsung-In-Ears klappt problemlos. Beide Gesprächsteilnehmer verstehen und hören sich gut. Allerdings klangen die Stimmen während der Telefonate etwas dumpf – ein Problem, das viele AirPods-Alternativen haben.
Mit einer Akkuladung lassen sich Galaxy Buds Pro etwa vier Stunden am Stück nutzen – je nachdem, ob man sie für Telefonate oder zur Musikwiedergabe verwendet. Das aktivierte ANC verkürzt die Laufzeit etwas. Gut, dass sich die Buds durch das Ladecase mehrmals nachladen lassen – 10 Minuten reichen für etwa zwei weitere Stunden Musikgenuss aus. Das Case selbst verfügt über einen USB-C-Anschluss, kann aber auch kabellos aufgeladen werden.
Fazit: Galaxy Buds Pro überzeugen mit gutem Klang und ANC
Die Galaxy Buds Pro sind die ideale AirPods-Alternative. Denn sie liefern nicht nur ein ausgewogenes Klangbild mit gutem Bass, sondern auch solides Noise Cancelling. Die Einrichtung ist vor allem auf Samsung-Geräten ein Klacks, bei anderen Android-Geräten oder dem iPhone müssen Nutzer allerdings noch die passende App nachinstallieren. Auch in der Verarbeitung und dem Tragekomfort überzeugen die kleinen In-Ears von Samsung.
Vorteile:
- exzellenter Klang
- effektives Noise Cancelling
- guter und sicherer Sitz im Ohr
- wasserfest nach IPX7
- Transparenz-Modus aktivierbar
- gute Akkulaufzeit
Nachteile:
- recht teuer
- Touchfläche sehr empfindlich
- Klang beim Telefonieren könnte besser sein
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True-Wireless-Kopfhörer OnePlus Buds Z2 im Test – da ist Wumms dahinter
Alternative zu Apple True-Wireless-Kopfhörer „OnePlus Buds“ überzeugen im Test
3. AirPods-Alternativen über 160 Euro
Willkommen in der Königsklasse, der von uns getesteten AirPods-Alternativen. Die True-Wireless-Testsieger schirmen nicht nur optimal vor Außengeräuschen ab, sie liefern dazu auch noch einen hervorragenden Sound mit satten Bässen.
Sony WF-1000XM3 (ca. 170 Euro)
Wie kaum ein anderer Hersteller nimmt sich Sony die Kritik an seinen Produkten zu Herzen und merzt konsequent die Schwachpunkte beim Generationswechsel aus. Das trifft auch auf die True Wireless In-Ears WF-1000XM3 zu, die mit ihrem aktiven Noise Cancelling glänzen.
Design und Tragekomfort
Insgesamt wirken die In-Ears sehr hochwertig und sind in Schwarz oder in einem warmen Silberton erhältlich. Letzterer wirkt sogar dezenter im Ohr. Das ist auch wichtig, da sie relativ stark aus dem Ohr herausragen. Einige Konkurrenten wie die sehr kleinen Nokia True Wireless Earbuds sind zwar unauffälliger, bieten aber auch nicht die komplexe Technik der Sony-In-Ears.
Das Kunststoff-Lade-Case ist zwar kleiner und leichter als beim Vorgänger WF-1000X, aber schon nach einer Woche im Rucksack sah die matte Beschichtung ziemlich mitgenommen aus. Da ist noch Luft nach oben, was die Materialwahl betrifft.
Dafür sitzen die In-Ears gut im Ohr und lassen sich mit sieben verschiedenen Ohrpassstücken optimal anpassen.
Einrichtung und Bedienung
Mit das wichtigste Kaufargument für die WF-1000XM3 ist die aktive Geräuschunterdrückung. Und hier hat Sony ordentlich nachgebessert. Beim Vorgänger WF-1000X war der Unterschied zwischen an und aus kaum wahrnehmbar. Nun merkt man es deutlich. Besonders im Flugzeug werden Triebwerksgeräusche nahezu ausgeblendet. Selbst ein schreiendes Kind wird mit den Sony-In-Ears erträglicher. Von den uns bekannten In-Ears bietet Sony das beste Noise Cancelling.
Die Touch-Bedienung fanden wir hingegen nicht so optimal, da nicht jeder Finger-Tipp erkannt wurde. Dafür hat Sony eine hervorragende Smartphone-App, in der sich die Geräuschunterdrückung sowie der Klang nach persönlichen Vorlieben justieren lassen. Praktisch: Die Akku-Leistung des Lade-Case wird ebenfalls angezeigt. Zudem lassen sich über die App Software-Updates vornehmen.
Sound und Akku
Beim Klang gibt es wenig zu sagen: besser geht es kaum. Egal, welche Art von Musik wir mit den WF-1000XM3 hörten, es machte einfach nur Spaß. Sony hat es geschafft, einen Wohlfühl-Klang zu kreieren, der eine perfekte Mixtur aus tiefen Bässen, warmen Mitten und feinen Höhen darstellt. Nichts wird überbetont oder weggelassen – vor allem klingt er aber nicht technisch kühl, sondern angenehm natürlich.
Die Akku-Leistung konnte wesentlich verbessert werden: 3:45 Stunden hielten sie mit einer Ladung durch. Das ist zwar nicht spektakulär, bedenkt man aber, dass dabei die Geräuschunterdrückung aktiv war, geht das in Ordnung. Außerdem lassen sich die Kopfhörer schnell nachladen. Sony verspricht nach nur 10 Minuten im Lade-Case weitere 90 Minuten Musikwiedergabe. Unsere In-Ears waren nach nicht mal einer Stunde von null auf 100 Prozent wieder komplett aufgeladen. Das Lade-Case soll genug Leistung für etwa drei volle Ladevorgänge bieten. In unserem Szenario wären es also insgesamt 15 Stunden. So überbrückt man auch Langstreckenflüge.
Fazit zu den Sony WF-1000XM3 – Noise-Cancelling-Tipp
Trotz einiger Kritikpunkte gehören die WF-1000XM3 für uns zu den besten AirPods-Alternativen – vor allem wegen des hervorragenden Klangs und der konkurrenzlos guten Geräuschunterdrückung.
Vorteile:
- exzellenter Klang
- effektives Noise Cancelling
- guter Sitz im Ohr dank vieler Ohrpassstücke
- gute Smartphone-App
- Transparenz-Modus aktivierbar
- gute Akkulaufzeit
Nachteile:
- Kunststoff-Lade-Case zerkratzt schnell
- In-Ears ragen deutlich aus dem Ohr heraus
- Touch-Bedienung gewöhnungsbedürftig
Sennheiser Momentum True Wireless 3 (ca. 249 Euro)
Der deutsche Hersteller präsentiert eine neue Version seiner Momentum True Wireless. Dabei handelt es sich um eine konsequente technische Weiterentwicklung, die den bereits exzellenten Vorgänger noch einmal toppt.
Design und Tragekomfort
Das Design übernimmt Sennheiser praktisch 1 zu 1 von beiden Vorgängermodellen. Die Buds selbst ragen beim Tragen deutlich aus dem Ohr heraus. Im Lieferumfang befinden sich insgesamt vier Silikonaufsatz-Paare in unterschiedlichen Größen. Man verabschiedet sich jedoch vom Alu-Finish am anderen Ende der Buds. Damit wirken sie zwar weniger edel und hochwertig, sitzen aber etwas unauffälliger im Ohr. Beim relativ großen Case, das sich über USB-C und erstmals auch kabellos laden lässt, setzt Sennheiser wieder auf eine Stoffummantelung. Schöner als nacktes Plastik ist diese allemal. Alles in allem wird klar, warum das deutsche Unternehmen am Design nichts verändert hat: Es ist immer noch zeitgemäß und praktikabel.
Die Momentum 2 lassen sich bequem einsetzen und halten bombenfest im Ohr. Auch bei längerem Tragen machen sie keine Probleme.
Einrichtung und Bedienung
Das Koppeln der In-Ears funktioniert besonders einfach. Man steckt sie einfach in die Ohren, hält die touchsensitiven Flächen drei Sekunden lang gedrückt und die In-Ears befinden sich im Pairing-Mode. So würde es jeder tun, der bislang nur AirPods benutzte. Bei den Momentum 3 empfiehlt sich, wie bei vielen Geräten in unserer Liste, vorab die Installation der App. Über diese ist der Kopplungsmodus dann zuverlässig möglich.
In der „Sennheiser Smart Control“-App lassen sich die Tipp-Gesten an den Buds einsehen und anpassen. Jeder der beiden Hörer kann dabei mit jeweils vier Funktionen belegt werden. Statt sieben Auswahlmöglichkeiten beim Vorgänger, gibt es jetzt neun. Mit dabei sind neben Wiedergabe/Pause, Nächster Titel und Vorheriger Titel auch ANC, Transparent Hearing ANC und Sprachsteuerung. Neu hinzu kamen Lautstärke erhöhen bzw. senken.
Darüber hinaus lassen sich in der App die Höhen und Tiefen sehr individuell anpassen. Hierfür muss man kein Profi sein, sondern einfach herumprobieren, bis der Sound passt.
Aufgrund der Größe der Buds lässt sich der Sitz am Ohr jederzeit korrigieren, ohne dass die Touch-Flächen berührt und damit ausgelöst werden müssen.
Sound und Akku
Nun aber zum wichtigsten Aspekt: dem Klang. Schließlich gehört Sennheiser zu den Audio-Spezialisten. Und tatsächlich hört man heraus, dass der deutsche Hersteller dem Momentum True Wireless 3 eine eigene Note verpasst hat. Der weiche Sound unterscheidet sich von dem der AirPods. Satte Bässe, dafür weniger klare Stimmen. Mit den richtigen Einstellungen lässt sich Letzteres aber abfedern. Die Basskraft hängt primär von der Wahl der richtigen Silikon-Stöpsel ab. Alles in allem ein absolut toller Sound, ob für Musik, Podcasts oder Sprachnachrichten.
Abstriche muss man aber auch hier – wie beim Vorgänger – bei der Sprachaufnahme machen. Selbst in absoluter ruhiger Umgebung ist die Sprachqualität über WhatsApp schlecht. Bei Telefonaten bekommen die drei eingebauten Mikrofone das dafür besser hin.
Das aktive Noise Cancelling (ANC) rundet das positive Bild beim Sound ab. Aktiviert man dieses, wird das Musikhören wirklich zum Genuss. Wer die In-Ears als Fußgänger im Straßenverkehr nutzen möchte, greift statt ANC auf den sogenannten Transparenz-Modus zurück, um Außengeräusche besser wahrzunehmen.
Der Akku der Buds hielt im Test zwischen fünf und sechs Stunden durch, wobei wir ANC eingeschaltet hatten. Ohne sollten die Momentum 2 bis zu sieben Stunden durchhalten. Im Case lassen sie sich dann wieder superschnell aufladen.
Fazit zu den Sennheiser Momentum True Wireless 3 – Der Sound-Sieger
Die Sennheiser Momentum True Wireless 3 sind beim Sound geringfügig besser als die Vorgänger. Während der Sound bei beiden spitze ist und ohnehin besser als bei den AirPods Pro, kommen feine Anpassungen und ein kabelloses Ladecase dazu. Die Schwächen des Geräts sind marginal, der Preis allerdings nicht. Wer jedoch gerne für hochwertige Technik bezahlt, macht mit den In-Ears von Sennheiser überhaupt nichts falsch.
Vorteile:
- exzellenter Klang
- gutes Noise Cancelling
- vielseitige, anpassbare Touch-Bedienung
- Smartphone-App mit vielen Einstellungen
- bequemer und sicherer Sitz im Ohr
- gute Akku-Laufzeit
Nachteile:
- schwache Sprachqualität der Freisprechfunktion
- gehören eher zu den größeren True Wireless In-Ears
- vergleichsweise teuer