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Inkl. Speaker für 200 Euro

Das taugt Sonys neuer Plattenspieler mit Bluetooth-Verbindung

Sony Plattenspieler PS-LX310BT
Schlichtes Design: Der Sony Plattenspieler PS-LX310BT kommt ohne optisches Schnickschnack aus, besteht aber leider aus Hartplastik. Wer mag, kann als Staubschutz eine transparente Haube anbringen. Foto: TECHBOOK
Martin Lewicki

18. Juni 2019, 12:05 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Alte Welt trifft neue Welt – so könnte man den neuen Plattenspieler PS-LX310BT von Sony beschreiben. Dieser kann ganz oldschool Platten wiedergeben – aber nicht nur per Kabel an einer Stereoanlage, sondern auch über Bluetooth-Lautsprecher. So wird die Schallplatte quasi „gestreamt“.

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Die Schallplatte ist ein faszinierendes Medium. Während ihre digitale Nachfolgerin, die CD, durch Musikstreaming kurz vor dem Aussterben steht, feierte die Schallplatte in den letzten Jahren ein regelrechtes Comeback. Das liegt vielleicht daran, dass sowohl die CD als auch Musikdateien aus dem Internet aus Einsen und Nullen bestehen – beide also digital sind.

Die Schallplatte hingegen steht für das analoge Zeitalter, als noch nicht alles jederzeit und überall verfügbar war. Als Musik noch zelebriert wurde: aufwendig gestaltete Plattencover, limitierte Editionen und die etwas umständliche Handhabung des Plattenspielers machen Musikhören wieder zu einem besonderen Erlebnis. Die Lieblingsmusiker und Songs verstecken sich nicht in einer gigantischen Online-Bibliothek, sondern sind ganz nah beim Fan im Wohnzimmer – manifestiert als Schallplatten.

Und die Musik, sie wird aus einer Vinyl-Rille durch eine Nadel zum Leben erwacht – unperfektes Knistern inklusive.

Sony Plattenspieler PS-LX310BT
Ein Knopf macht den Unterschied: Über die Bluetooth-Taste lässt sich der Pairing-Modus aktivieren und somit die kabellose Verbindung zu Lautsprechern und Kopfhörern herstellen.
Foto: TECHBOOK

Ein Plattenspieler, der das Beste aus zwei Welten verbindet

Dass Plattenspieler nicht nur ein Überbleibsel aus der Vergangenheit sind, beweist jetzt Sony mit dem PS-LX310BT. Er kombiniert sozusagen das Beste aus der alten und der neuen Welt. Während sich also die Platte ganz altmodisch auf einem Alu-Teller dreht und von einer Nadel abgetastet wird, wird die Musik digitalisiert und per Bluetooth an einen gewünschten Empfänger geschickt. So lässt sich praktisch jede Art von Bluetooth-Boxen und Bluetooth-Kopfhörern mit dem Plattenspieler verbinden.

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Das dürfte insbesondere für junge Musikliebhaber eine interessante Möglichkeit sein, schließlich verfügt die Kabellos-Generation bereits über Bluetooth-Speaker und entsprechende Kopfhörer. Dennoch besteht die Möglichkeit, den Schallplattenspieler ganz klassisch per Kabel an die Anlage anzuschließen.

Und wie funktioniert das Ganze?

Nicht ganz so problemlos, wie von Sony beschrieben: Denn eigentlich muss man nur den prominenten Bluetooth-Knopf des Plattenspielers länger gedrückt halten, bis die blaue Kontrollleuchte blinkt und er sich somit im Pairing-Modus befindet. Das Gleiche muss man mit einem Lautsprecher beziehungsweise Kopfhörer machen, die sich in der Nähe des Plattenspielers befinden sollten. Erst nach mehreren Versuchen gelang es uns, den Plattenspieler mit einem Bluetooth-Lautsprecher zu verbinden. Allerdings muss man hier beachten, dass der Bluetooth-Lautsprecher vorher beispielsweise von einem ebenfalls in der Nähe befindlichen Smartphone oder WLAN-Netzwerk entkoppelt werden sollte. Mit einem Bluetooth-Kopfhörer funktionierte es hingegen auf Anhieb.

Sony Plattenspieler PS-LX310BT
Auf der Rückseite hat der Sony-Plattenspieler zwei verschiedene Einstellungen: Mit „Output Select“ kann man entscheiden, ob der Plattenspieler über den Line-Eingang oder den Phono-Eingang an einem Verstärker verbunden ist. Mit „Gain Select“ lässt sich die Lautstärke bei laut aufgenommener Musik absenken (Low) und bei leise aufgenommer anheben (High). „Mid“ ist hier die Standardeinstellung.
Foto: TECHBOOK

Es ist schon faszinierend, eine Schallplatte kabellos abzuspielen, wenn in den Hightech-Bluetooth-Kopfhörern das Knistern der altmodischen Platte zu hören ist. Darüber hinaus ist aber der Klang erstaunlich gut – egal ob per Bluetooth oder per Kabel an einer klassischen Stereoanlage. Dabei gibt es mehrere Einstellungen zu beachten. Wer den Plattenspieler an einen Verstärker anschließt, muss auswählen, ob man einen Phono-Eingang oder einen Line-Eingang am Verstärker verwendet. Wer den Line-Eingang verwendet, kann die Tonverstärkung am Plattenspieler regulieren: Bei laut aufgenommener Musik kann man sie absenken (Low), bei leise aufgenommener Musik verstärken (High) oder in neutraler Einstellung belassen (Mid).

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Der Vergleich mit einem digital gestreamten Musikstück zeigt aber, dass selbst in der höchsten Einstellung der Plattenspieler mehr Verstärkerleistung benötigt, um Musik gleich laut wiederzugeben. Obwohl der Klang recht nah am digitalen Vergleichsstück ist, fehlt es ihm doch ein wenig an Dynamik und Klarheit. Andererseits schätzen gerade Vinyl-Fans den eher „warmen“ Klangcharakter der Schallplatte, der nicht so hochglanzpoliert und steril wirkt. Und das Knistern, welches durch kaum zu vermeidbare Staubkörner auf der Schallplatte entsteht, ist ebenfalls ein Beleg des Unperfekten.

Sony Plattenspieler PS-LX310BT
Neben dem Tonarm lässt sich die Größe der Schallplatte einstellen sowie die Abspielgeschwindigkeit. Drückt man dann auf Start, erkennt der Tonarm automatisch, wo die Musik beginnt und wo sie aufhört.
Foto: TECHBOOK
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Fazit

Uns gefällt der Ansatz des Sony PS-LX310BT, die klassische Schallplatte mit moderner Übertragungstechnik zu kombinieren. Weniger gut gefällt uns aber das Hartplastik-Gehäuse. Wie es hochwertiger geht, beweist beispielsweise der Yamaha MusicCast VINYL 500 in hochglanzpoliertem Schwarz. Außerdem bietet er wesentlich mehr Funktionen und funkt nicht nur über Bluetooth, sondern auch per WLAN und unterstützt dabei sogar Apples Airplay. Allerdings spielt er preislich in einer ganz anderen Liga: Der Sony ist bereits ab 200 Euro im Online-Handel erhältlich. Dabei ist ein Sony SRS-XB12 Bluetooth-Speaker inklusive. Dieser kostet einzeln etwa 50 Euro. Somit hat man bereits eine komplette kleine Musikanlage. Für den Yamaha MusicCast VINYL 500 muss man hingegen mindestens 525 Euro ausgeben – ohne Lautsprecher.

Themen Sony Sound
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