Direkt zum Inhalt wechseln
logo Das Magazin für digitalen Lifestyle und Entertainment
Experten über die Zukunft von Fernseher

Smart-TVs können immer mehr – doch Vorsicht mit Ihren Daten!

Änderung der Lautstärke
Ständiges Ändern der Lautstärke nervt Foto: Getty Images
TECHBOOK Logo
TECHBOOK Redaktion

26. Mai 2019, 18:55 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Die Zahl der internetfähigen Fernseher nimmt zu. In fast der Hälfte aller deutschen Haushalte (46 Prozent) stand im Mai 2018 ein Smart-TV. Das hat eine Umfrage des Branchenverbands gfu ergeben. Der Anteil dürfte inzwischen weiter gewachsen sein. Doch was fängt man mit dem Gerät an? Welche Apps und Funktionen bringen etwas? Und wie viel gibt man bei der Nutzung von sich preis? Antworten auf solche Fragen gibt das Institut für Rundfunktechnik (IRT), das neue Technologien für die öffentlich-rechtlichen Sender erprobt.

Artikel teilen

IRT-Referent Klaus Merkel sieht den Hauptvorteil von Smart-TVs ganz klar in der Möglichkeit, auf einem großen, qualitativ hochwertigen Bildschirm Videos aus dem Internet anzuschauen. „Auch der Komfort ist dabei gegenüber Computer oder etwa Tablet größer.“ Er verweist auf die gewohnte Fernbedienung, mit der sich bequem alles steuern lässt.

Deutliches Wachstum sei bei allen entsprechenden App-Angeboten zu messen, sowohl bei kostenlosem wie auch kostenpflichtigem Video on Demand (VoD), sagt Merkel. Als weitere geeignete Dienste nennt der Experte Nachrichtenportale, Programmführer und Spiele-Apps.Auch auf programmbegleitende Informationen wie Gebärdendolmetscher weist er hin, die allerdings noch wenig genutzt würden.

https://oembed/techbook/affiliate/e0b2bad04e1bac285506d689a04a6673436f6a5a2db092165ea6ddcd43f3eb44/b6e44ea0-940f-43c7-93ea-971f6546c765/embed

Die Texteingabe bleibt kompliziert

Für ungeeignet hält Merkel Versuche, Kommunikations-Apps auf den TV-Geräten zu etablieren. „Es fehlt entweder die integrierte Kamera für Bildtelefonie oder eine komfortable Texteingabe.“ Es gebe zwar vereinzelt Fernbedienungen mit erweiterten Tastaturen. Doch auch dies sei zu umständlich. „Eine Chance sind neue Spracheingabekonzepte.“ Aber er ist sich nicht sicher, ob diese nutzungsorientiert genug ausfallen, um Akzeptanz zu finden.

Für Roland Seibt sind es vor allem Video- und Filmangebote, die Smart-TVs attraktiv machen. Dank VoD und Festplattenanschluss könne der Fernseher inzwischen auch den Videorekorder ersetzen, erklärt der Redakteur der Fachzeitschrift „video“.

Auch interessant: Mit diesen 5 Tipps holen Sie alles aus Ihrem Fernseher

Die Rollläden steuern – über den Fernseher?

Für Seibt ist der Smart-TV aber noch mehr. Er sieht ihn als „IoT“-Partner. IoT steht für Internet der Dinge. Und in dem Bereich kann sich der Fernseher als Zentrale bewähren. Das „Spiegeln“ des Bildschirminhalts vom Smartphone auf das TV-Display nennt Seibt ebenso wie die Verbindung zur Sicherheitskamera an der Haustüre.

Dank neuer Sprachassistenten, die bei den höherpreisigen Markengeräten nun vermehrt Einzug halten, qualifiziert er den Fernseher sogar als mögliches, gut funktionierendes Steuergerät für die Hausautomation. „Dann lenkt man etwa auch die Rollläden über den TV per Sprachaufforderung.“

Die vielseitigen Möglichkeiten bergen aber auch Tücken. Aufmerksamkeit ist angebracht. Bereits bei den von vielen TV-Herstellern integrierten Empfehlungsautomatismen ist es nach Angaben der Fachleute zwingend notwendig, zu beobachten, welche TV-Programme und Filme man bevorzugt.

Smart-TVs sammeln Nutzerdaten

Wie sehr und ob man schließlich manipuliert wird, bestimmte Filme oder Nachrichten zu konsumieren, bleibt offen: „Man kennt die Algorithmen der jeweiligen Services nicht. Das wird nicht offengelegt“, erklärt Merkel.

Man sollte sich bewusst sein: „Auch auf Smart-TVs wird, wie generell im Internet, das Nutzerverhalten in vielen Details protokolliert“, so Merkel. Konkret hängt das von den Geräteherstellern und den genutzten Apps ab. Mehr zum Thema Nutzerdaten bei Smart-TVs bekommen Sie im verlinkten Artikel

Mehr zum Thema

Bei der Installation aufmerksam sein

Bei Verweigerung sei es zwar möglich, dass bestimmte Dienste nicht funktionieren. Über das TV-Menü lassen sich die getroffenen Entscheidungen im Nachhinein aber wieder ändern. Wer über sein Gerät nur das normale Fernsehprogramm schauen möchte, schließt es einfach nicht ans Internet an. Und gibt damit auch keine persönlichen Daten von sich preis.

Themen Datenschutz
Home-Entertainment Deals bei kaufDA
Logo KaufDA
Anzeige
Deine Datensicherheit bei der Nutzung der Teilen-Funktion
Um diesen Artikel oder andere Inhalte über Soziale- Netzwerke zu teilen, brauchen wir deine Zustimmung für diesen .
Sie haben erfolgreich Ihre Einwilligung in die Nutzung dieser Webseite mit Tracking und Cookies widerrufen. Sie können sich jetzt erneut zwischen dem Pur-Abo und der Nutzung mit personalisierter Werbung, Cookies und Tracking entscheiden.