8. Mai 2017, 11:39 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Nachdem mit der Umstellung auf DVB-T2 die Privatsender beim Antennenfernsehen plötzlich eine jährliche Gebühr kosten, droht Satelliten-Besitzern nun das gleiche: Künftig soll es RTL, Pro Sieben oder Vox nur noch in der kostenpflichtigen HD-Version geben.
Wie die Branchenzeitschrift „InfoDigital“ berichtet, prüfen die großen TV-Sender derzeit, ihr Programm auch bei der Satellitenübertragung nur noch in HD-Auflösung zu übertragen. Selbiges haben RTL, Pro Sieben oder Vox bereits bei der Umstellung des Antennen-Standards DVB-T2 gemacht und sich komplett vom normalen Fernsehen in SD-Qualität verabschiedet.
Die teure Folge: Die Privatsender verlangen für ihre HD-Sender eine Gebühr von 70 Euro im Jahr, die Antennen-Kunden jetzt zahlen müssen – andernfalls bleibt der Bildschirm schwarz. Sollten die Sendeanstalten nun auch beim Satelliten-TV nur noch HD-Sender anbieten, würde Kunden zwangsweise in das HD+-Abo (75 Euro im Jahr) gedrängt werden. Derzeit können Haushalte als Alternative noch auf die kostenlosen SD-Versionen zugreifen.
Die Umstellung soll 2019 erfolgen, die öffentlich-rechtlichen Sender sowie die Gruppe Prosiebensat1 und RTL haben dem Bericht nach bereits eine Arbeitsgruppe eingerichtet.
ARD und ZDF weiterhin kostenlos
Betroffen wären neben Sendern wie RTL, RTL II, VOX, Prosieben, Sat.1 oder Kabel Eins dann auch ARD und ZDF, die jedoch bereits jetzt ohne Zusatzkosten in HD empfangbar sind und es auch 2019 bleiben würden – dafür zahlt der Zuschauer die monatliche Rundfunkgebühr. Aufgrund des derzeitigen Sparprogramms von ARD und ZDF könnten die Sender auf eine schnelle Abschaltung des SD-Programms pochen. Experten bezweifeln jedoch, dass alle betroffenen Haushalte bereits 2019 in der Lage sind, auf reines HD-Fernsehen umzusteigen. Voraussetzung wären ein entsprechender Fernseher und ein Receiver, die mit der hohen Auflösung umgehen können.