20. September 2019, 9:55 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Erst wurde er als Honor Vision in China vorgestellt, nun folgte die Präsentation in Deutschland. Als Huawei Vision bietet Huawei künftig seinen eigenen 4K-Fernseher an. Das Betriebssystem – das eigens entwickelte HarmonyOS.
Die neue Fernseher-Reihe ist vor allem in Bezug auf zwei Punkte interessant: Zum einen erweitert Huawei mit den Smart TVs sein Produkt-Portfolio um eine neue Gerätesparte. Zum anderen laufen die Fernseher mit dem Huawei-System HarmonyOS 1.0. Dieses hat der Hersteller als Alternative zu Google im August vorgestellt. Da es sich geräteübergreifend einsetzen lässt, lässt es sich nicht nur auf Smartphones, sondern auch auf Geräten wie Tablets, Smartwatches oder eben Smart TVs installieren. Der Huawei Vision könnte somit das erste Modell in Europa sein, auf dem das neue System zum Einsatz kommt.
HarmonyOS von Huawei ist ein System für alle Geräte-Klassen
Huawei Vision kommt mit ausfahrbarer Kamera
Beim Huawei Vision handelt es sich um einen 4K-Fernseher mit HDR-Support und einer Displaydiagonale von wahlweise 55, 65 oder 75 Zoll. Später, so Huawei während der Präsentation, soll es auch eine 45- und eine 85-Zoll-Variante geben. Die kleinste Variante mit 55 Zoll kommt auf eine Auflösung von 3.840 x 2.160 Pixel, eine Helligkeit von 400 Nits und einen Betrachtungswinkel von 178 Grad. In allen Modellen setzt der Hersteller auf QLED Quantum Dots mit einer Bildwiederholungsrate von 120 Hz. Die Technologie lässt Farben ähnlich stark strahlen wie OLEDS und bietet auch die satten Schwarzwerte. Der linke, rechte und obere Rand fallen sehr schmal aus und schließen nahezu mit dem Rahmen ab, sodass Honor auf eine Screen-to-Body-Ratio von bis zu 94 Prozent kommt.
Der Rahmen um das LED-Display hat eine Dicke von 6,9 Millimeter und besteht aus Metall. Er beherbergt als Besonderheit eine ausfahrbare Full-HD-Kamera, die für Videotelefonate genutzt werden kann. Dank KI-Integration und eigener NPU (Neural Processing Unit) erkennt die Kamera Gesichter, Gesten und die Körperhaltung des Nutzers. Sie neigt sich im ausgefahrenen Zustand um 10 Grad nach unten, was ihre Nutzung auch bei erhöhter Wandmontage möglich macht. Wird die Kamera nicht benötigt, verschwindet sie im oberen Rahmen.
Huawei hat in seiner Fernseher-Reihe einen eigens entwickelten Prozessor namens Honghu 818 integriert. Dazu kommen 3 GB RAM und 32 GB Speicher. Der Octa-Core-Prozessor ist laut Hersteller in der Lage, hohe Bildverarbeitungslasten auf großen Bildschirmen zu bewältigen und mehrere Aufgaben simultan abzuwickeln. Die Fernseher unterstützen WLAN a/b/g/n, Bluetooth 5.0 sowie NFC. Außerdem bringen sie drei HDM-2.0-Ports, einen USB-3.0-Port, je einen AV- und DTMB-Ausgang sowie einen LAN-Anschluss mit. Für die Audioausgabe ist im Huawei Vision ein Soundsystem mit 8 +1 +1 Lautsprechern integriert. So möchte das Unternehmen ab Werk 5.1-Surround-Sound inklusive Subwoofer anbieten.
Steuern lassen sich die neuen Fernseher mit einer neuartigen Fernbedienung. Sie lässt sich per USB-C aufladen und besitzt unter anderem ein TouchPad zur einfacheren Eingabe. Die Tasten sind ansonsten auf das Wesentliche reduziert: Power, Menü, Zurück, Smart Key und Lautstärke. Über ein Sensorfeld empfängt die smarte Fernbedienung Signale vom aufgelegten Handy und kann so beispielsweise Inhalte direkt vom Smartphone auf den großen Smart TV übertragen.
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Verfügbarkeit des Huawei Vision
Als Honor Vision sind die neuen Fernseher seit August bereits im Heimatland China verfügbar. Während der Präsentation in München schwieg sich Huawei allerdings über einen Marktstart aus. Aufgrund der Präsentation in Europa ist davon auszugehen, dass Huawei den Huawei Vision auch in unseren Gefilden zum Kauf anbieten möchte. Wann das allerdings soweit ist und was die verschiedenen Modelle des Fernsehers dann kosten werden, ist bisher nicht bekannt.