6. Juni 2017, 18:09 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Viele TV-Zuschauer haben Probleme, Privatsender wie RTL in HD mit einem Rekorder oder einer USB-Festplatte aufzunehmen. Schuld sind die unübersichtlichen Regelungen der einzelnen Sendeanstalten. TECHBOOK klärt das Chaos auf.
RTL, Prosieben, RTL II, Vox oder Sat.1: Die meisten Privatsender strahlen ihr Programm seit Jahren wahlweise auch in HD aus – allerdings verschlüsselt. Je nach Übertragungsweg brauchen Sie dann zum Empfang ein kostenpflichtiges Abo, etwa HD+ beim Satellitenfernsehen oder Freenet TV beim neuen Antennenstandard DVB-T2.
Zum Ärger vieler Kunden fallen trotz der Gebühr bei manchen Sendern einige Funktionen weg: Speziell die RTL-Gruppe mit ihren Sendern RTL, RTL II, Vox und N-TV blockiert häufig Aufnahmen oder zeitversetztes Fernsehen – und wenn nicht, fehlen andere Funktionen wie das Vor- und Zurückspulen. Was kann man dagegen tun?
Probleme bei RTL mit CI+-Modulen
Bis vor Kurzem blockierten fast alle Privaten für ihre HD-Sender die Aufnahmen, egal ob die Übertragung per Antenne, Kabel, Satellit oder IPTV stattfand. Doch Prosieben, Sat.1 und Kabel 1 haben die Restriktionen gelockert.
Kompliziert wird es bei den Sendern der RTL-Gruppe. Generell gilt: Die Einschränkungen haben in der Regel mit der Art der Entschlüsselung der HD-Sender zu tun.
Viele Fernseher und Receiver setzen für die Entschlüsselung auf die sogenannte CI+-Schnittstelle. Wer hier die Privatsender freischalten will, braucht ein Gerät mit CI+-Schacht (ist in vielen Fernsehern oder Receivern eingebaut) und ein HD+-Modul beim Satellitenempfang oder ein Freenet-TV-Modul bei DVB-T2. Hier deaktiviert RTL grundsätzlich die Aufzeichnung der Sendungen. Eine sogenannte Timeshift-Funktion, die zeitversetztes Fernsehen ermöglicht, ist nur für 90 Minuten gestattet. Außerdem lässt sich das Programm nicht vorspulen – RTL möchte nicht, dass der Zuschauer die Werbung überspringt.
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RTL-Aufnahme auf zertifizierten Receivern
Anders sieht es aus, wenn Sie einen Receiver mit integriertem Entschlüsselungssystem haben – etwa einen HD+-zertifizierten Sat-Receiver oder einen DVB-T-Receiver mit Freenet-Verschlüsselung. Dann gestattet RTL die Aufnahme der Sendungen, die allerdings nicht vervielfältigt werden können. Und auch hier lässt sich das Programm weder vor- noch zurückspulen.
Sie erkennen einen HD+-Receiver an folgendem Logo auf der Verpackung und dem Gerät:
Freenet-TV-Receiver für Antennenfernsehen erkennen Sie an dem Logo:
Wer IPTV (Fernsehen übers Internet) daheim hat, etwa das Paket „Entertain“ von der Telekom oder Vodafone TV, kann ebenfalls die HD-Sender von RTL aufnehmen, allerdings auch hier nicht vorspulen.
Möchten Sie also RTL, RTL II, Vox und N-TV aufnehmen, müssen Sie zwangsläufig zu einem dieser Geräte greifen – oder zumindest bei der Satellitenübertragung auf die Sender in Standardauflösung (SD) ausweichen. Diese lassen sich in der Regel problemlos aufzeichnen, außerdem können Sie hier auch die Werbeunterbrechungen wegspulen.