Wer sich gestern Abend auf das Sofa setzte und auf dem Fire TV die YouTube-App ansteuerte, erlebte eine böse Überraschung: Eine Meldung erschien auf dem Bildschirm und verkündete: „Ab dem 1/1/2018 ist YouTube nicht mehr auf diesem Gerät verfügbar.“
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Es schien zunächst wie ein Fehler. Oder einen etwas missglückten Aufruf, die App zu updaten. Doch wie sich herausstellt, meint Google es ernst: Der beliebteste Streaming-Dienst der Welt wird ab nächstem Jahr nicht mehr auf einem der meistverkauften Streaming-Sticks funktionieren – weil Google es so will. Und Tausende von Kunden gucken in die Röhre.
So angry! I watch YouTube on my tv via my fire stick almost daily! Who is to blame for this, @Google or @AmazonUK ?? Now you expect me to go buy another device before Christmas!! pic.twitter.com/e4V5F11jN9
— Amy (@AmySuns) December 6, 2017
Streaming-Streit erreicht neue Eskalationsstufe
Wir erreichen damit eine weitere Eskalationsstufe im Kampf zwischen Google, Amazon und Apple, die mit ihren Streaming-Lösungen Fire TV, Chromecast und Apple TV um die Vorherrschaft unter dem Fernseher kämpfen.
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Denn auch Amazon setzt bereits die eigene Marktmacht ein, um die Konkurrenz zu verdrängen: Sucht man auf Amazon nach Apple TVs und Chromecasts, dann landet man ausschließlich beim hauseigenen Fire TV. Und dass Amazons Video-Dienst Prime Video bald auf Apple TVs bald verfügbar sein soll, ist nach Jahren der Abstinenz von Prime Video auf den Apple TVs eine kleine Sensation. Auf Googles Chromecast läuft der Dienst bis heute nicht.
Und wie es der Zufall so will, wird das Update, mit dem Apple TVs fit für Amazon Prime Video werden, genau heute ausgespielt. Während Amazon also heute einen Schritt auf die Konkurrenz zu geht, entscheidet sich Google dazu, genau das Gegenteil zu tun.
Buhlen um Kundschaft mit schmutzigen Tricks
Beim Buhlen um die Kundschaft wird auch vor schmutzigen Tricks nicht zurückgeschreckt – doch am Ende sind es die Kunden, die dadurch zu den größten Verlierern werden. Denn anstatt die eigenen Produkte besser zu machen, scheint nun die vorherrschende Strategie zu sein, die Geräte der Konkurrenz nach Kräften schlechter zu machen und zu hoffen, dass man so verzweifelte Käufer in die eigenen Arme treibt.
Das blockiert technischen Fortschritt, sorgt für Einbußen für alle Parteien und zerstört das Vertrauen der Kunden. Im Duell der Streaming-Boxen werden so alle zu Verlierern.