17. März 2019, 8:31 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
100 Megabit wurden versprochen, am Ende sind es maximal 20: Das passiert etlichen Breitbandkunden in Deutschland. Wie schnell der Anschluss wirklich ist, zeigt die Breitbandmessung der Bundesnetzagentur.
Nur rund 12,8 Prozent der Anschlussinhaber erhielten die mit dem Anbieter vereinbarte Maximalgeschwindigkeit oder mehr, 71,3 Prozent kamen auf mindestens die Hälfte. Die durchschnittlich niedrigsten Werte im Vergleich zur vermarkteten Geschwindigkeit wurden im Bereich der DSL-Anschlüsse unterhalb von 18 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) gemessen.
Mobilfunk noch langsamer
Im Mobilfunk sind die Abstände noch größer. Kunden kamen nur bei 16,1 Prozent der Messungen über die Hälfte der vereinbarten Maximalgeschwindigkeit, mehr Tempo als vereinbart gab es nur bei 1,5 Prozent der Messungen.
Datenbasis für den Bericht der Bundesnetzagentur (BNetzA) sind 900.579 Messvorgänge von Festnetz- und 384.999 Messungen von Mobilfunkanschlüssen, die zwischen Oktober 2017 und Oktober 2018 über die Breitbandmessung der Netzagentur durchgeführt wurden.
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Keine Verbesserung gegenüber den Vorjahren
Insgesamt zeigten die Messungen, dass es für deutsche Endkunden keine Verbesserung gegenüber den Vorjahren gegeben hat, erklärte BNetzA-Präsident Jochen Homann. Er sieht weiterhin Handlungsbedarf bei den Breitbandanbietern.
Internetanbieter müssen in Festnetz und Mobilfunk seit Juni 2017 unter anderem über maximale und durchschnittlich erreichbare Geschwindigkeiten bei der Datenübertragung informieren. Das schreibt die im Dezember 2016 erlassene Transparenzverordnung für den Telekommunikationsbereich vor.
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Ist meine Breitbandverbindung zu langsam?
Wer wissen möchte, wie schnell das eigene Internet ist, kann die Breitbandmessung der Bundesnetzagentur (BNetzA) nutzen. Sie ist im Netz erreichbar oder kann per installierter Desktop-App (Windows/Mac/Linux) vorgenommen werden.
Damit die Messung gültig ist, müssen einige Bedingungen erfüllt werden. Nutzer müssen mindestens 20 Messungen an zwei verschiedenen Tagen vornehmen. Außerdem sollte der Computer dabei per LAN-Kabel mit dem Router verbunden sein. So können WLAN-Störungen als Ursache für langsame Übertragungsgeschwindigkeiten ausgeschlossen werden.
Zu langsam ist nach Angaben der BNetzA ein Anschluss, der:
– nicht an zwei Messtagen jeweils mindestens einmal 90 Prozent der vertraglich vereinbarten Maximalgeschwindigkeit erreicht.
– die normalerweise zur Verfügung stehende Geschwindigkeit nicht in 90 Prozent der Messungen erreicht.
– die vertraglich festgelegte Minimalgeschwindigkeit an mindestens zwei Messtagen nicht erreicht.
Für Mobilfunkanschlüsse hat die BNetzA auch eine App für Android und iOS im Angebot. Mit ihr können Kunden ihre Datenübertragungsgeschwindigkeiten ermitteln und dokumentieren.
Die App für Android-Geräte herunterladen.
Die App für Apple-Geräte herunterladen.
Schon gewusst? Es ist fast unmöglich einen Internet-Tarif ohne dazugehörigen Festnetz-Anschluss zu bekommen. TECHBOOK hat die Anbieter gecheckt.