2. Februar 2022, 16:30 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Viele Internetnutzer sorgen sich viel zu wenig um ihre private Daten im Internet. Dabei lässt sich mit einem ganz einfachen Trick die Identität des verwendeten Computers verschleiern – und schon ist eine Ortung nicht mehr möglich.
Jedes Mal, wenn wir ins Internet gehen, bekommt unser Computer eine sogenannte IP-Adresse vom Internetanbieter zugewiesen. Mit dieser individuellen Kennung lassen sich der Standort des Rechners und mit Geschick sogar die Identität des Nutzers herausfinden.
Es gibt aber einen ganz einfachen Trick, die eigene IP-Adresse vor Dritten zu verbergen. Man muss nur in seinem Browser die Website www.hidester.com/proxy/ aufrufen. Dann gibt man den Link für die gewünschte Website in das Eingabefenster ein und klickt auf „Surf anonymously“. Beim Aufrufen der Seite über Hidester wird die IP-Adresse des Nutzers nicht an den Seitenempfänger weitergegeben.
Wie funktioniert Hidester?
Die Website Hidester ist ein sogenannter Proxy, also eine Art Vermittler, der zwischen Nutzer und Empfänger geschaltet ist. Der Nutzer sendet seine Website-Anfrage erst an den Vermittler, der Daten und IP-Adresse verschlüsselt. Erst dann kommt die Verbindung mit der gewünschten Webseite zustande. So kann nicht mehr zurückverfolgt werden, wer die Seite tatsächlich gerade besucht, folglich ist keine Identifizierung möglich.
Zusätzlich kann man auswählen, ob der Vermittler auf einem EU- oder einem US-Server sitzen soll, so können etwa in Ländern wie China oder der Türkei zensierte Seiten und Inhalte aufgerufen werden. Auch Geoblocking – vielen bekannt durch die Angabe „Diese Webseite ist in Ihrem Land nicht verfügbar“ – können Nutzer umgehen.
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Hidester schützt auch vor Hackern
Hidester verspricht, dass die Verbindung verschlüsselt ist und den Nutzer auch vor Hackern schützt, insbesondere in öffentlichen WLAN-Netzwerken. Trotz der 128-Bit-Verschlüsselung ist die Verbindung schnell genug, um Videos zu streamen. Im Praxis-Test konnten auf sehr vielen, aber nicht auf allen Internetseiten Videos wiedergegeben werden. YouTube etwa hat aber einwandfrei funktioniert. Insgesamt hat unser Kurztest ergeben, dass die eigene IP-Adresse durch Hidester zuverlässig verborgen wird.
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Vorsicht bei privaten Daten im Netz
Trotz der gelungenen Umsetzung von Hidester: Schicken Sie sehr empfindliche Daten wie Passwörter, Bankkontozugänge und Kreditkartendaten lieber nicht über den Proxy. Zwar versichert das Unternehmen, solche Nutzerdaten nicht zu speichern und auch an keine weitere Instanz weiterzugeben – eine Garantie dafür gibt es aber nie.
Ihr Internetanbieter kann zwar sehen, ob Sie Hidester benutzen, dann ist aber auch Schluß. Alle Seiten, die über Hidester aufgerufen werden, können nicht nachverfolgt werden. Das heißt, dass niemand außer Ihnen weiß, auf welchen Seiten Sie waren und welche Inhalte Sie geöffnet haben.