27. Dezember 2016, 12:16 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Die Stiftung Warentest hat die wichtigsten E-Mail-Provider miteinander verglichen und geht mit Google Mail hart ins Gericht: Der E-Mail-Dienst des Suchriesen landet auf dem letzten Platz.
Mehr als 215 Milliarden E-Mails werden täglich weltweit versandt und empfangen – und daran sind die Deutschen nicht ganz unbeteiligt: 81 Prozent von uns verschicken mittlerweile elektronische Post und haben ihre Adressen bei einem der vielen unterschiedlichen E-Mail-Provider registriert. Fünfzehn dieser Anbieter hat die Stiftung Warentest genauer unter die Lupe genommen – und die Ergebnisse werfen kein gutes Licht auf die kostenlosen Provider. Besonders Googles beliebter E-Mail-Dienst Gmail wird hart abgestraft.
Datenschutz und Privatsphäre an erster Stelle
Die Stiftung Warentest testete bei E-Mail-Providern unter anderem, wie einfach sie vom Nutzer zu bedienen sind und welche technischen Ansprüche sie erfüllen – zum Beispiel wie groß Anhänge sein können.
Für die Stiftung Warentest war aber auch der Schutz und die Privatsphäre ein wichtiges Kriterium. Denn Sicherheitsmerkmale wie eine Verschlüsselung der Nachrichten, die davor schützt, dass Dritte Emails mitlesen können, müssen von den Nutzern bei vielen Anbietern noch manuell über ein Plugin nachgerüstet werden, obwohl per E-Mail oft sensible Daten verschickt werden – zum Beispiel die Steuererklärung oder Untersuchungsergebnisse vom Arzt.
Die Erkenntnis der Tester: „E-Mailen ist einfach. Zumindest für alle, die nicht über Sicherheit und Privatsphäre nachdenken.“
Die Rangliste
Testsieger sind Mailbox.org und Posteo: Beide Anbieter kosten monatlich einen Euro und wurden mit der Note „Sehr gut“ (1,4) bewertet. Die Stiftung Warentest stuft die beiden Provider als bestes Paket in Sachen E-Mail ein und lobt vor allem Schutz und Privatsphäre der Angebote.
So sieht das Ranking der Stiftung Warentest aus:
Sehr gut
1,4 – Mailbox.org
1,4 – PosteoGut
2,2 – Mail.de
2,3 – GMX Topmail
2,3 – Web.de Club
2,5 – Web.de FreemailBefriedigend
2,6 – GMX Freemail
2,6 – Telekom Freemail
2,7 – Freenetmail Basic
2,7 – Telekom Mail
3,0 – AOL Mail
3,1 – 1&1 Mail Basic
3,2 – Yahoo Mail
3,3 – Outlook.com
3,4 – Google Gmail
Auffällig: Der erste kostenlose Anbieter ist Web.de Freemail auf Platz sechs mit der Note 2,5 – die Plätze eins bis fünf werden von Bezahlangeboten belegt.
Darum ist Google Mail auf dem letzten Platz
Letztes Jahr schaffte es Googles Gmail noch auf Platz vier – jetzt ist Googles hauseigener E-Mail-Dienst abgeschlagen auf dem letzten Platz mit einer Gesamtnote von 3,4. Der Grund: Die Stiftung Warentest hat Google für seine „Mängel im Kleingedruckten“ abgestraft. Gemeint sind damit die allgemeinen Geschäfts- und Datenschutzbedingungen, die für den Test juristisch überprüft wurden.
Hier seien die Mängel „sehr deutlich“ und führen zu einer Abwertung um eine ganze Note. Im vergangenen Jahr schätzte die Stiftung Warentest die Mängel in Googles AGB noch als „sehr gering“ ein und vergab die Gesamtnote 2,3.
Den vollständigen Test finden sie hier.