25. Januar 2018, 18:26 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Amazons neustes Mitglied der Echo-Familie kommt im Kugel-Design mit Display und eingebauter Kamera – doch ist das den Aufpreis wert? TECHBOOK hat den Echo Spot ausführlich getestet.
Amazon meint es ernst mit Alexa: Nachdem bereits im November mit dem Echo 2, dem Echo Plus und dem Echo Show ein ganzer Schwung neuer Geräte mit der smarten Sprachassistentin in den Handel kam, geht es im Januar gleich munter weiter. Der neue Echo Spot, der wie ein kleiner runder Wecker mit Mini-Display und Kameralinse daherkommt, steht ab sofort für 130 Euro in den Händlerregalen. Doch was ist der Unterschied zum normalen Echo – und lohnt sich der Aufpreis für das Display und die Kamera?
Echo Spot lernt dazu
Vorweg: Am Grundprinzip hat sich auch beim Echo Spot nichts geändert, er beherrscht im Kern alle Funktionen des normalen Echo. Sie verbinden die kleine Kugel mit dem Internet, verknüpfen sie mit Ihrem Amazon-Konto und laden die leider immer noch etwas unübersichtliche und vollgestopfte Alexa-App auf Ihr Handy – die Einrichtung klappt einfach und problemlos.
Was Alexa dann alles machen kann, bestimmen Sie im Prinzip selbst: Amazon bietet sogenannte Skills an – kleine Apps, mit denen Sie neue Funktionen nachrüsten. Sobald der Echo Spot mit dem Amazon-Konto verbunden ist, können Sie auf der Skill-Seite einfach die gewünschte Funktion aktivieren oder deaktivieren – und schon hat Alexa etwas Neues gelernt. Die Möglichkeiten sind Vielfältig, auch weil immer mehr Hersteller ihre Geräte und Dienste (mehr oder weniger komfortabel) mit Alexa kompatibel machen:
Alexa steuert Ihre smarten Lampen von Philips Hue mit dem Hue-Skill („Alexa, mach das Licht im Wohnzimmer an“)
Alexa verrät Ihnen das Wetter („Alexa, wie wird das Wetter heute in Berlin?“)
Alexa spielt Nachrichten-Zusammenfassung ab, etwa mit Skills von Bild, Spiegel Online oder der Tagesschau („Alexa, was ist meine tägliche Zusammenfassung?“)
Alexa bestellt Ihnen ein Taxi mit dem Skill von Mytaxi („Alexa, ruf mir ein Taxi mit Mytaxi“)
Alexa spielt Ihren Lieblingsradiosender mit dem Skill von Radio.de („Alexa, starte Radio.de und spiele N-Joy“)
Alexa regelt die Raumtemperatur mit smarten Thermostaten, etwa mit dem Tado-Skill („Alexa, setzte die Wohnzimmertemperatur auf 22 Grad“)
Mit Alexa können Sie direkt bei Amazon bestellen („Alexa, bestell Kaffee“)
Alexa spielt Ihnen per Sprachbefehl Musik von Amazon Music oder auch Spotify ab („Alexa, spiele meine Playlist auf Spofiy“)
Dank eingebautem Lautsprecher spielt der Echo Spot die Musik direkt ab, der Ton ist aber allenfalls okay und kommt nicht an die Klangqualität des normalen Echo oder gar des Echo Plus heran. Besser als der blechige Klang vom Echo Dot ist er aber allemal.
Alexa beobachtet Sie
So weit, so bekannt vom normalen Echo. Doch was ist nun der vermeintliche Vorteil mit dem Display und der Kamera? In erster Linie dient der Echo Spot zur Videotelefonie. Haben Sie Freunde oder Verwandte, die ebenfalls einen Echo Spot haben, können Sie direkt über das WLAN-Netz miteinander sprechen und sich per Video zuschalten. Das klappt jedoch ausschließlich mit anderen Echo-Geräten oder mit der Alexa-App auf dem Smartphone – Videotelefonie über die Webcam am Rechner funktioniert nicht.
Eine weitere Funktion ist das sogenannte „Drop In“: Haben Sie mehrere Echo Spots im Haus, können Sie sich jederzeit mit diesen verbinden – und etwa den Kindern im Zimmer sagen, dass das Essen fertig ist. Ob diese begeistert sind, wenn sich die Mutti andauernd mit der Kamera einklinkt, ist eine andere Frage …
Ohnehin sollten sich Käufer bewusst sein: Die Kamera im Echo Spot läuft permanent und nicht nur, wenn die Videotelefonie aktiviert ist. Amazon versichert jedoch auf Nachfrage von TECHBOOK, dass die Daten nicht an die Server weitergegeben und auch nicht lokal auf dem Gerät gespeichert werden. Die Kamera müsse an sein, damit der Echo Spot Bewegungen registriert und das Display anschaltet, wenn jemand in der Nähe ist. Wer im Schlaf- oder Wohnzimmer trotzdem keinen Zuschauer möchte, kann Kamera und Mikro über die kleine Taste auf der Oberseite dauerhaft ausschalten.
Ansonsten dient das Display zum Abspielen von Video-Nachrichten etwa mit dem „Tagesschau in 100 Sekunden“-Skill – durch das eckige Videoformat entstehen beim runden Mini-Display (2,5 Zoll) oben und unten allerdings unschöne schwarze Ränder. Für mehr als ein paar kurze Clips ist der Echo Spot nicht gemacht.
Toll: Im Gegensatz zu den Echos ohne Display geht die Einrichtung mit dem Touchscreen weitaus komfortabler. Außerdem bekommt man nun auch ein optisches Feedback auf seine Anfragen: Bestellt man etwas bei Amazon, kann man sich das Produkt vorher auf dem Display anschauen. Und auch Dinge wie das Wetter oder die Temperatur zeigt Alexa grafisch an.
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Fazit: Amazon Echo Spot
Mit dem Echo Spot hat Amazon ein Mittelding zwischen dem teuren Echo Show und dem normalen Echo geschaffen, der dank des Displays ohne Zweifel mehr Komfort bei der Einrichtung und der Bedienung bietet. Für Videoclips oder Fotos bietet sich das runde Mini-Display aber nicht wirklich an. Wer also die Videotelefonie nicht nutzt oder sich gar an der Kamera stört, kann getrost zum günstigeren Echo 2 (100 Euro) greifen. Wer mit Alexa zudem keine Musik abspielen will oder tendenziell anspruchslose Ohren hat, kann sogar mit dem kleinen Echo Dot (60 Euro) liebäugeln.
Fü alle, die jetzt zuschlagen wollen: TECHBOOK hat die wichtigsten Befehle für Alexa für Sie herausgesucht.
Diese Sprachbefehle für Amazon Alexa sollten Sie kennen