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Sicherheits-Report

Warum Sie diese Programme unbedingt aktualisieren müssen

Cyber-Attacke auf Computer
Wer veraltete Programme benutzt, bietet Viren eine breite Angriffsfläche Foto: Getty Images
Adrian Mühlroth
Redakteur

24. Januar 2019, 12:03 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Mehr als die Hälfte aller Windows-Nutzer ist wegen nicht geupdateter Software in Gefahr. Diese Programme sind betroffen.

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Das Sicherheitsunternehmen Avast, das für seine Antivierensoftware Avast und AVG bekannt ist, hat einen PC-Trends Report für das Jahr 2019 veröffentlicht. Der Report stützt sich auf Daten, die im Jahr 2018 gesammelt wurden und bietet einen Rückblick auf die PC-Welt des letzten Jahres.

Mehr als die Hälfte aller PC-Nutzer sind gefährdet

Ältere Programmversionen haben häufig keine automatische Update-Funktion, das heißt, dass sie auch nicht darauf hinweisen, dass sie veraltet sind. In anderen Fällen werden die „nervigen“ Updates von den Nutzern ignoriert, obwohl diese oft erhebliche Sicherheitslücken schließen.

Diese Sicherheitslücken sind deswegen so gefährlich, weil sie bei Hackern gut bekannt sind. Sie werden ausgenutzt, um spezielle Viren, Trojaner, Ransomware oder sogenannte Rootkits, die praktisch nicht mehr zu deinstallieren sind und den kompletten PC lahmlegen können, zu installieren. Updates schließen diese bekannten Sicherheitslücken, wodurch es Hackern erschwert wird, den Computer zu infizieren. Veraltete Programme sind dagegen völlig ungeschützt und selbst Antivirenprogramme können das nicht ausgleichen. Wer veraltete Software benutzt, muss sich also klar werden, dass er Hackerangriffen hilflos ausgeliefert ist. Ein falscher Klick im Internet und der PC ist infiziert.

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Alte Versionen von Skype, VLC und Office sind gefährlich

Veraltete Versionen von Skype, Java und VLC sind mittlerweile Normalität. Auf dem ersten Platz landet Adobe Shockwave, das dermaßen veraltet ist, dass es heute praktisch völlig bedeutungslos ist. Auf Platz vier findet sich Java Runtime Environment 6-8, das Pikante daran, der Support für Version 6 wurde bereits 2018 eingestellt. Wer Java noch braucht, sollte zumindest auf die neueste Version (11) aktualisieren. Dasselbe gilt auch für beliebte Apps, die auch heute noch weit verbreitet sind, wie etwa Mozilla Firefox und VLC Media Player.

Veraltete Programme, die noch auf auf vielen Rechnern installiert sind
Veraltete Programme, die noch auf vielen Rechnern installiert sind | Foto: Avast Foto: Avast

Die seit 2017 nicht mehr mit Updates und Sicherheitsfixes versorgte Windows Live Essentials Suite ist immer noch auf 16 Prozent der PCs installiert. Wer die veralteten Funktionen wie den völlig aus der Zeit geratenen Movie Maker der Suite nicht mehr benötigt, sollte sie also so schnell wie möglich deinstallieren.

15 Prozent der Windows-Nutzer arbeiten noch mit Office 2007, das schon lange nicht mehr von Microsoft unterstützt wird. Selbst das etwas neuere Office 2010 wird ab 2020 keine Sicherheitspatches mehr erhalten. Immerhin haben 26 Prozent der Nutzer neuere Version wie Office 2013, 2016 und 365.

Meistinstallierte Microsoft-Office-Versionen
Meistinstallierte Microsoft-Office-Versionen | Foto: Avast Foto: Avast

Auch Frameworks wie Visual C++ und Flash Player sind veraltet

Nicht nur die installierten Programme sind alt, sondern auch veraltete Frameworks, die zur Ausführung von bestimmten Programmen nötig sind, stellen ein Sicherheitsrisiko dar. Dazu gehört zum Beispiel Visual C++, das bei der Installation von vielen Spielen mit aufgespielt wird. Aber auch Java und der Adobe Flash Player und vor allem Microsoft Silverlight gehören dazu. Silverlight wird schon seit Jahren nicht mehr von Microsoft weiterentwickelt, ist aber trotzdem noch auf einigen Rechnern als Überbleibsel installiert. Die Zahl der installierten Frameworks ist höher als die Zahl der tatsächlichen ausführbaren Programme.

Unsichere Windows-Versionen sind Normalität

13 Prozent der Windows 10 Nutzer haben immer noch ältere Versionen des Betriebssystems installiert, die von Microsoft nicht mehr unterstützt werden. Das heißt: Keine Sicherheitsupdates und Bugfixes. Updates auf neuere Windows-10-Versionen sind kostenlos, einem Upgrade steht also nichts im Weg. Wer Angst davor hat, dass ein Windows-Updates schädlich für den eigenen PC ist, kann auch hier abwarten und erst installieren, wenn alle Fehler ausgemerzt sind.

Verteilung der Windows-10-Versionen
Verteilung der Windows-10-Versionen | Foto: Avast Foto: Avast

Für diejenigen, die immer noch Windows 7 benutzen: Die Zeit ist abgelaufen, Windows 7 bekommt nur noch bis Anfang 2020 Sicherheitspatches, danach ist Schluss. 15 Prozent der Windows-7-Nutzer haben sogar noch die Release-Version von 2009 installiert, ohne jegliches Service Pack. Mehr Angriffsfläche kann man Hackern eigentlich nicht bieten. Interessant ist, dass der Report ein anderes Bild über die Verbreitung der einzelnen Windows-Versionen zeigt, als TECHBOOK in einem aktuellen Artikel herausgefunden hat. Demnach sei Windows 10 nur auf 40 Prozent der PCs weltweit installiert – also immer noch hinter Windows 7, das auf 43 Prozent der Rechner läuft. Mehr darüber erfahren Sie in unserem Artikel zum Thema.

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Keine Angst vor Updates!

Manchmal können Updates fehlerhaft sein oder Kompatibilitätsprobleme verursachen. Vor allem durch Windows-Updates, die manche PCs komplett außer Gefecht setzen, hat sich bei Einigen eine gewisse Aversion gegen Updates breitgemacht. Wer sich mit Updates unsicher ist, sollte am besten nicht immer die aktuellste Softwareversion installieren, sondern einige Zeit damit warten. Dadurch kann man verfolgen, ob das Update bei anderen Probleme verursacht oder erst ein Bugfix veröffentlicht wird. Aber gerade Sicherheitsupdates, die potentielle Schwachstellen wie etwa Meltdown und Spectre schließen, sollten so schnell wie möglich installiert werden.

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Mehr zum Thema

Der Durchschnitts-PC ist sechs Jahre alt

Auch viele andere interessante Informationen sind in dem Report zu finden. Zum Beispiel sind 67 Prozent aller PCs mobile Geräte wie Laptops und Tablets. Das erklärt auch, warum laut dem Report die meisten PCs mit nur zwei Prozessorkernen und vier Gigabyte Arbeitsspeicher kommen. Denn selbst wenn der Durchschnitts-PC ganze sechs Jahre alt ist, waren schon damals Vierkernprozessoren in Desktop-PCs praktisch Standard.

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TECHBOOK meint

„Wenn Sie festgestellt haben, dass Sie zu den 55 Prozent gehören, die veraltete und unsichere Software installiert haben, tun Sie sich selbst einen Gefallen: Löschen oder aktualisieren Sie die betroffenen Programme, um nicht Opfer einer Virenattacke oder eines Hackerangriffs zu werden. Generell empfehle ich stets, Programme, die nicht mehr benötigt werden, einfach zu deinstallieren. Das schafft nicht nur Speicherplatz, sondern auch Sicherheit.“Adrian Mühlroth, Redakteur

Hinweis: Die Daten für den Avast-Report wurden durch den Automatischen Software-Updater gesammelt, der Teil der Sicherheitssoftware von Avast und AVG ist. Ingesamt liegen Datensätze von 163 Millionen Geräten vor, die mit Statistiken von Statista kombiniert wurden. Im Sicherheitsteil des Reports wurden Produkte von Avast, AVG und andere Sicherheitssoftware außen vor gelassen, um Verzerrungseffekte zu vermeiden.

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