13. Juni 2019, 15:30 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Laptop, Ultrabook, Convertible, Tablet mit Tastatur. Mobile Computerkonzepte gibt es viele. Das Passende zu finden, ist nicht einfach. So geht man bei der Auswahl vor.
Wie bei so vielen Neuanschaffungen beginnt auch bei Notebooks alles mit einer vermeintlich einfach Frage: Für was nutze ich das Gerät in der Regel? Die Antwort darauf grenzt die Auswahl schon ein. „Wenn ich E-Mails schreiben, Texte bearbeiten oder im Internet surfen will, brauche ich kein teures Gerät“, sagt Sebastian Klöß vom Branchenverband Bitkom. Auch „Grafik für den Hausgebrauch“, also etwa die Bearbeitung von Ferienfotos, schaffe jeder Laptop: „Das geht ja inzwischen sogar mit dem Handy.“ Filmschnitt sei dagegen schon aufwendiger.
Preis hängt von der Anwendungen ab
Auch Christian van de Sand von der Stiftung Warentest rät, sich zunächst über die häufigsten Anwendungen klar zu werden. Danach könne die Produktgruppe und damit auch der Preisrahmen ausgewählt werden: Brauchbare Notebooks gebe es ab etwa 500 Euro, ältere Modelle oder Aktionsware auch für weniger als 400. Wer dagegen ein leichteres sogenanntes Ultrabook, ein Detachable – ein Notebook, das durch einen abnehmbaren Bildschirm zum Tablet werden kann – oder aber ein Notebook mit 360-Grad-Scharnier (Convertible) bevorzugt, müsse mindestens 1000 Euro investieren, erläutert van de Sand.
Wie viel Leistung der Prozessor bringen sollte
Die Prozessorgeneration ist eines der zentralen Unterscheidungsmerkmale, die auch den Preis des Rechners bestimmen. Fast alle Notebook-Prozessoren stammen von Intel und AMD. Bei Intel rät van de Sand durchschnittlichen Privatanwendern zum Modell i5. Der i3-Prozessor sei die absolute Basisvariante, i7 für den privaten Gebrauch dagegen schon „sehr anspruchsvoll“. Auch bei AMD, das seine seit 2017 verfügbaren Ryzen-Prozessoren ebenfalls mit ungeraden Zahlen von 3 bis 7 nummeriert, sei man „mit der 5 gut dabei“, ergänzt Sebastian Klöß.
Besser mehr Speicher und kleineres Display
Beim Arbeitsspeicher (RAM) raten die Experten mindestens zu vier, besser zu acht Gigabyte (GB). Einigkeit auch beim Massenspeicher: SSD statt herkömmlicher Festplatte, so die Empfehlung. Eine SSD sei heute Standard, sie „ist robust und greift schneller auf die Daten zu, ist aber auch teurer als eine klassische Festplatte“, sagt van de Sand. Außerdem verbrauche sie weniger Strom und erhöhe damit die Laufzeit des Notebooks, ergänzt Klöß. Beim Speicherplatz gilt: 128 GB seien das Minimum, 256 GB eindeutig besser.
Die Größe des Displays beeinflusst Preis, Maße, Gewicht und Stromverbrauch. 15,6 Zoll oder mehr sind für längeres Arbeiten angenehmer als kleinere Bildschirmdiagonalen. Berufspendlern, die täglich zwei Stunden im Zug arbeiten, würde van de Sand aber eher zum Ultrabook mit 13-Zoll-Display raten. Das wiege statt zwei und mehr eher um ein Kilo – „das merkt man, wenn man es täglich trägt“. Bei der Auflösung ist Full HD (1920 mal 1080 Pixel) ausreichend, das Display sollte eher matt sein, findet Klöß. „Beim glänzenden sind Farben und Kontraste knackiger, aber in hellerer Umgebung spiegeln sie zu sehr.“
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Wer im Zug gerne Filme schaue, könne auch über den Kauf eines Convertibles nachdenken, bei dem sich die Tastatur ganz nach hinten klappen lässt. „Das ist auch praktisch für Präsentationen vor drei oder vier Personen“, sagt van de Sand.
Beim Detachable lässt sich der Bildschirm ganz abnehmen und wie ein Tablet benutzen, meist mit entsprechend anderer Nutzeroberfläche. Doch allen, die überwiegend im Tablet-Modus arbeiten, rät van de Sand eher zum Kauf eines Tablets mit externer Tastatur.