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Digitale Speicherträger

So löschen Sie Daten von USB-Sticks richtig

Eigentlich müsste das Löschen von Daten ein Kinderspiel sein – ist es aber leider nicht.
Eigentlich müsste das Löschen von Daten ein Kinderspiel sein – ist es aber leider nicht.
Freier Redakteur

1. Juni 2017, 9:04 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Das Löschen digitaler Daten auf Speicherträgern ist viel komplizierter, als man denkt: denn nur durch den Befehl „Löschen“ sind die Daten leider nicht entfernt. Wir sagen Ihnen, wie Sie Ihre Datenträger richtig zurücksetzen – oder so zerstören, dass niemand mehr Ihre Daten lesen kann.

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Eigentlich ist es ein Unding, dass wenn wir auf Speichermedien wie Festplatten, Speicherkarten und USB-Sticks Daten „löschen“, sie noch lange nicht gelöscht sind, sondern einfach nur zum Überschreiben freigegeben werden. Das bedeutet im schlimmsten Fall, dass heikle Dokumente, private Fotos und Videos von uns unbemerkt für immer auf den Datenträgern verbleiben, sofern sie nicht von anderen Daten überschrieben werden.

Und auch das beliebte Formatieren von Datenträgern löscht vorhandenes Material nicht wirklich, sondern entfernt, vereinfacht gesagt, nur das Inhaltsverzeichnis, anhand dessen sich die Daten schnell finden lassen. Das heißt, mit etwas Aufwand können Profis die Daten wiederherstellen.

Ganz wichtig ist es deswegen, seine Datenträger richtig zu löschen, vor allem, wenn man seinen Laptop, eine externe Festplatte, ein Smartphone und andere Speichermedien verkaufen oder verschenken möchte.

Wir haben die populärsten Speichertypen aufgelistet und sagen, wie man sie endgültig löscht.

Apple-Computer: MacBooks, iMacs und Co. mit macOS-Betriebssystem

Wer einen Apple-Rechner mit dem macOS-Betriebssystem (ehemals OS X) hat, muss zunächst das „Festplattendienstprogramm“ über die Suchmaske (oben rechts auf dem Desktop) aufrufen. Sobald sich das Programm geöffnet hat, sieht man alle seine angeschlossenen Speichermedien, also auch Festplatten.

 <br>Foto: Screenshot Mac
Foto: Screenshot Mac Foto: Screenshot Mac

Hier wählt man die Festplatte aus, die gelöscht werden soll. Wenn man auf „Löschen“ klickt, öffnet sich eine Maske und man findet den Button „Sicherheitsoptionen“. Dort lässt sich einstellen, wie sicher die Daten gelöscht werden sollen. Die höchste Stufe ist eine siebenfache Überschreibung der Daten. Danach sind die alten Daten nicht mehr wiederherstellbar.

 <br>Foto: Screenshot Apple
Foto: Screenshot Apple Foto: Screenshot Apple

Insbesondere das mehrfache Überschreiben kann bei großen Festplatten viele Stunden dauern, deswegen sollten mobile Rechner am Strom angeschlossen sein und man sicherheitshalber für diesen Vorgang 24 Stunden einplanen.

Bei einigen Macs lässt sich der „Löschen-Button“ über diesen Weg nicht anklicken. Dann muss man den Rechner neu starten und dabei die Tastenkombination „Command (cmd) + R“ drücken. Dann gelangt man über den Rocovery-Modus ebenso zum Festplattendienstprogramm. Hier sollte es dann funktionieren.

USB-Sticks und Speicherkarten am Mac

Genauso einfach funktioniert es übrigens auch mit externen Speichermedien wie USB-Sticks, Speicherkarten und Festplatten: Einfach über das Festplattendienstprogramm aufrufen, auf Löschen gehen und in den Sicherheitsoptionen einstellen, wie oft der Speicher überschrieben werden soll. Fertig.

Daten auf dem iPhone löschen

Erstaunlicherweise lässt sich das iPhone relativ einfach löschen. Denn seit dem iPhone 3GS wird ein Chip verbaut, der im Hintergrund die Daten auf dem iPhone verschlüsselt. Wenn man nun das iPhone zurücksetzt, wird der Verschlüsselungscode vernichtet und die Daten dadurch unlesbar gemacht. Unter „Einstellungen > Allgemein > Zurücksetzen > Alle Inhalte & Einstellungen löschen“ lässt sich dieser Vorgang auslösen.

 Eine ziemlich einfache Angelegenheit ist das L&ouml;schen der Daten beim iPhone: alle Einstellungen und Inhalte l&ouml;schen - fertig.<br>Foto: Screenshot
Eine ziemlich einfache Angelegenheit ist das Löschen der Daten beim iPhone: alle Einstellungen und Inhalte löschen – fertig.Foto: Screenshot Foto: Screenshot

Wie schwierig es ist, ein iPhone zu knacken, hat übrigens das FBI gezeigt, als es versuchte, Apple dazu zu zwingen, die Daten eines Terroristen-Handys zu entschlüsseln. Zwar gelang es dem FBI mit externer Hilfe schließlich, aber finanzieller und technischer Aufwand waren enorm.

Wer dennoch ganz sicher gehen will, kann beispielsweise mit der Software „SafeEraser“ von Wondershare die Daten auf dem iPhone ganz klassisch mehrfach überschreiben.

Daten auf Android-Smartphones löschen

Bei Android-Smartphones ist es etwas komplizierter, vor allem bei der Flut an Modellen und Herstellern, lässt sich nicht pauschal sagen, ob die Daten wie beim iPhone grundsätzlich verschlüsselt werden oder nicht. Es empfiehlt sich in jedem Fall, die Verschlüsselungsfunktion unter „Einstellungen > Sicherheit > Display-Sperre > Passwort“ anzulegen. Hier wird erst mal ein Passwort festgelegt. Unter dem gleichen Pfad gibt es die Funktionen „Telefon verschlüsseln“. Dort wird das Passwort eingegeben und anschließend alle Daten auf dem Smartphone verschlüsselt.

Nun kann man wie auf dem iPhone das Gerät zurücksetzen, womit der Verschlüsselungscode vernichtet und der Zugang zu den Daten nahezu unmöglich wird. Dieser Löschvorgang lässt sich unter „Einstellungen > Sichern & zurücksetzen > Werkszustand > Telefon zurücksetzen > Passwort bestätigen > Alles löschen“ aktivieren.

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Auch hier kann man mit Spezial-Software den Datenspeicher mehrfach überschreiben, um maximale Sicherheit zu erreichen. Kostenlos sind beispielsweise die Apps „KShred“ und „SecureEraser“. Kostenpflichtig sind die Apps „DFS Shredder“ und die Android-Version von „iShredder“.

Daten auf Windows-Rechnern löschen

Auch auf Windows-Computern werden Daten beim Löschvorgang nicht wirklich gelöscht, sondern nur zum Überschreiben freigegeben. Deswegen empfiehlt es sich hier, Software von Drittanbietern zu nutzen, um sicherzugehen, dass die gelöschten Daten mehrfach überschrieben wurden und so unlesbar sind. Empfehlenswert sind beispielsweise Löschprogramme wie DBAN oder Eraser.

Übrigens lassen sich mit diesen Programmen, ebenso wie mit dem Secure Eraser, auch Daten auf Speichersticks und Speicherkarten überschreiben.

Die einfachste Methode

Am besten ist natürlich, wenn man seine alten Datenträger weder verkauft noch verschenkt. Und wenn sie mal kaputt gehen, sollte man sie auch nicht einfach in den Müll werfen, sondern vorher mechanisch zerstören. Dabei sind der Fantasie kaum Grenzen gesetzt: Hauptsache Festplatte (die silberne Drehscheibe) und Speicherchips in USB-Sticks, SD-Karten oder SSDs werden gründlich beschädigt.

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