28. Oktober 2023, 7:34 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Jeder hat es vermutlich schon einmal erlebt: Ältere Batterien, etwa in der Fernbedienung, laufen aus. Doch warum ist das eigentlich so? TECHBOOK erklärt es.
Stecken Batterien längere Zeit in einem Gerät, können sie auslaufen und eine ordentliche Sauerei hinterlassen. Im schlimmsten Fall sind die Kontakte dann derart verklebt und eingerostet, dass die Geräte gar nicht mehr funktionieren. Was hingegen weniger Menschen wissen: Auch neue, unbenutzte Batterien können auslaufen. Doch warum ist das so? Und was ist eigentlich mit Akkus?
Das sagt der Experte
„Bei den Batterien, die am Ende ihres Lebenszyklus auslaufen, handelt es sich hauptsächlich um veraltete Zink-basierende Primärbatterien (einmalige Anwendung, zum Beispiel Zink-Kohle- oder Zinkchlorid-Batterien)“, erklärt Markus Börner vom MEET Batterieforschungszentrum der Universität Münster gegenüber TECHBOOK. Laufen diese aus, kann das sogar im schlimmsten Fall dem Gerät schaden. Bei der austretenden Flüssigkeit handelt es sich um das sogenannte Elektrolyt. Es regelt den Transport der Ladung zwischen dem Plus- und Minuspol. Im Falle einer Zink-Kohle-Batterie kann das darin enthaltene Ammoniumchlorid auslaufen.
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Warum können Batterien auslaufen?
Doch warum läuft die Flüssigkeit aus der Batterie aus? Dafür kann es zwei Gründe geben. Zum einen liegt es an dem Zink in der Zink-Kohle-Batterie. In einer Becherform umschließt das Zink die Batterie. Das Zink wird jedoch mit der Zeit abgebaut. Findet eine Entladung durch die Verwendung der Batterie statt, wird das Äußere, das Zink, angegriffen, wodurch Löcher entstehen können. Durch diese kann die Flüssigkeit der Batterien auslaufen. Meistens entstehen diese Löcher am flachen Minuspol.
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Zum anderen greift das Elektrolyt das äußere Zink auch im Ruhezustand an, wenn die Batterie nicht verwendet wird. Ist die Batterie zudem bereits sehr weit aufgebraucht, kann sich das Elektrolyt durch den leeren Minuspol ganz einfach durchfressen und auslaufen. Nach ungefähr anderthalb Jahren kann es passieren, dass das Elektrolyt in der Batterie dann austritt. Auslaufende Batterien gehören allerdings der Vergangenheit an. „Neuere Alkali-Mangan-Primärbatterien (basierend auf Zink und Mangan) sollten diesen Effekt im Normalfall nicht aufweisen“, sagt Börner.
Sind Batterien ausgelaufen, sollte man die Rückstände entfernen und bei Kontakt mit der Haut die Hände gründlich abwaschen. Das Gerät, in dem sich die Batterien befunden haben, sollte man mit einem feuchten Tuch reinigen. Vorsorgen lässt sich, indem man die Batterien aus Geräten entnimmt, die über eine längere Zeit nicht verwendet werden.
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Was ist mit Akkus?
Lithium-Ionen-Batterien, also wiederaufladbare Akkus, können – anders als Batterien – am Ende ihres Lebenszyklus nicht auslaufen. Das liegt am Elektrolyt im Akku, welches nicht auf einer korrosiven, also zerfressenden, Säure besteht. „Allerdings kann es in Folge eines Unfalls bei jedem Batterietyp zum Austreten des Elektrolyten kommen“, erklärt Börner. Generell sei die Verwendung von Akkus der Nutzung von Batterien vorzuziehen, weil diese umweltschonender seien.
Lassen sich Akkus nicht mehr aufladen und sind Batterien leer, sollte man diese nicht im Hausmüll, sondern in speziellen Boxen vom Handel oder den Kommunen entsorgen. Einige Metalle in der Batterie lassen sich somit wiederverwerten und Schadstoffe, zum Beispiel Blei oder Quecksilber, gelangen nicht in die Umwelt.