27. Juni 2018, 11:06 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Im vergangenen Herbst schreckte eine gravierende Sicherheitslücke in der WLAN-Verschlüsselung WPA2 die Anwender auf. Nun kommt das neue Protokoll WPA3. Damit soll das drahtlose Internet wieder sicher sein.
Ein neues Protokoll für die Verschlüsselung von drahtlosen Datennetzwerken soll die Sicherheit im WLAN deutlich erhöhen. Das Firmenkonsortium Wi-Fi Alliance, das Geräte mit Funkschnittstellen zertifiziert, stellte auf der Technikmesse CES im Januar 2018 erstmals den neuen Standard WPA3 mit neuen Sicherheitsfunktionen vor. Gleichzeitig soll der Umgang mit verschlüsselten WLANs vereinfacht werden.
Nun wurde der neue Standard offiziell verabschiedet, die ersten Geräte sollen bald zertifiziert werden. Bis WPA3 aber flächenmäßig verfügbar ist, wird es wohl mindestens noch ein Jahr dauern.
In dem neuen Standard wurden vier neue Funktionen definiert. WPA3 soll erstens einen robusten Schutz bieten, selbst wenn Benutzer einfache Passwörter wählen, die den typischen Empfehlungen von Sicherheitsexperten nicht entsprechen. Zweitens soll der Prozess der Sicherheitseinstellungen für Geräte vereinfacht werden, die über keinen Bildschirm verfügen – etwa Smart-Home-Geräte.
Ein weiteres Feature soll die Privatsphäre der Nutzer in offenen Netzwerken durch eine individualisierte Datenverschlüsselung stärken. Schließlich soll WPA3 ermöglichen, drahtlose Netzwerke auch in Bereichen zu betreiben, in den erhöhte Sicherheitsanforderungen bestehen – etwa bei Regierungseinrichtungen, dem Militär oder in sensiblen Bereichen in Unternehmen.´
Wie bekomme ich WPA3?
WPA3 wird voraussichtlich nicht abwärtskompatibel sein, sprich: Sie können den neuen Standard nicht nachträglich auf ältere Geräte bringen. Router, die das neue Protokoll WPA3 unterstützen, sollen noch in diesem Jahr auf den Markt kommen.
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Sicherheitslücke in WPA2 sorgte für Aufruhe
Im vergangenen Herbst hatte eine vom belgischen Sicherheitsforscher Mathy Vanhoef entdeckte Sicherheitslücke im Vorgängerprotokoll WPA2 das Thema der Sicherheit in WLANs in den Blick der Öffentlichkeit gerückt. Inzwischen haben zwar etliche Hersteller die „Krack“-Sicherheitslücke geschlossen, etliche betroffene Geräte werden aber wohl niemals ein Update bekommen. Bei dem „Krack“-Angriff war es möglich, die WLAN-Verschlüsselung auszuhebeln und damit den Datenverkehr in einem WLAN zu belauschen und zu manipulieren.