7. Februar 2019, 17:15 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Mithilfe einer Kinder-Smartwatch mit GPS-Funktion sollen Eltern jederzeit herausfinden können, wo sich ihr Kind aufhält. Eine Uhr der Firma Enox aus Deutschland könnte sich jetzt allerdings als erhebliches Sicherheitsrisiko herausstellen, warnt die EU-Kommission.
Eigentlich wirbt das Unternehmen aus Hamburg mit zusätzlicher Sicherheit, die durch die Smartwatch geboten wird. Mit dem integrierten GPS-Tracker können Eltern jederzeit den Aufenthaltsort des Nachwuchses feststellen. Weiterhin sollen Kinder im Bedarfsfall über einen SOS-Knopf eingespeicherte Nummern anrufen können. Nur im Falle der Safe-Kid-One wäre es wohl besser, den Nachwuchs ohne Smartwatch loszuschicken. Denn über das Warnsystem Rapex (Tapid Alert System for Non-Food Products) hat die EU-Kommission eine Warnung bezüglich der Uhr veröffentlicht, lokale Behörden sollen die Uhr umgehend vom Käufer zurückverlangen. Die Verbraucherschutzstellen in Island hatten den Fall bemerkt.
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Gravierende Mängel der Kinder GPS-Uhr
Das Problem an der Uhr sei die dazugehörige Mobil-App, denn diese nutze laut Warnung nur unverschlüsselte Kommunikation mit dem Server. Das hätte zur Folge, dass unbekannte Dritte Daten aus der Uhr abrufen könnten und möglicherweise sogar in der Lage wären, diese zu manipulieren. Somit könnten Kriminelle die Uhr nutzen und fremde Nummern anrufen, um so mit dem Kind zu kommunizieren. Gravierender dürfte jedoch der Umstand sein, dass sich auch die GPS-Daten auslesen lassen und somit der Standort oder Schulweg des Kindes nachvollzogen werden kann. Der BR berichtet außerdem, dass die App eventuell nicht von Enox selbst, sondern einem chinesischen Entwickler programmiert wurde.
Weiterhin teilte die Netzagentur auf Anfrage von Spiegel Online mit, dass die in Deutschland erhältliche Version der Smartwatch keine Abhörfunktion habe. Allerdings könne der Fall nicht abschließend bewertet werden, da die Informationen aus dem Rapex-Verfahren nicht ausreichend seien. Die Behörde befinde sich aber in Ermittlungen.
Auf Anfrage von TECHBOOK hat die Firma Enox bislang nicht reagiert.
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