19. August 2019, 11:40 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Auf der Plattform Ebay Kleinanzeigen erhoffen sich viele Verbraucher ein Schnäppchen. Bei zu günstigen Angeboten ist jedoch Vorsicht geboten. Selbst bei einer Bezahlung der Ware mit dem Bezahl-Dienstleister PayPal, der Kunden Sicherheit garantiert, sollten Käufer achtsam sein. Betrüger nutzen eine Option von PayPal, um an das Geld der Käufer zu kommen, ohne jedoch die Ware zu verschicken.
Von so einem Fall berichtet die Polizei etwa aus Schliersee in Bayern, wie inFranken.de berichtet. Eine Frau hat auf dem Kleinanzeigenportal von Ebay ein Handy für 500 Euro kaufen wollen. „Sie hatte ein iPhone erworben und bezahlte über 500 Euro, wie vom Anbieter gewünscht, gutgläubig über PayPal mit der Zahlungsoption ‚Freunde & Familie‘“, teilte die Polizei mit. Das bestellte Smartphone habe die 46-jährige Frau allerdings nie erhalten, ihre gezahlten 500 Euro dennoch nicht zurückbekommen.
Es ist eine typische Masche von Betrügern, vor der auch die Polizei in Lüneburg explizit alle Verbraucher warnt. Verbraucher wollten über das Portal hochwertige Artikel zu einem günstigen Preis kaufen. „Nach einem kurzen Kontakt über das Kleinanzeigenportal werden die weiteren Verhandlungen direkt per Mail geführt, in dessen Verlauf der Käufer (Geschädigter) überredet wird, die Bezahlung bei PayPal mit der Zahlungsoption ‚Freunde & Familie‘ zu tätigen und erhält vom Täter dessen Email-Adresse“, heißt es auf der Seite der Polizei. Verbraucher würden dieser Anweisung des Verkäufers nachkommen und das Geld via PayPal sowie der Option ‚Freunde & Familie‘ tätigen. Unter einem kurzfristig und unter falschem Namen eingerichteten PayPal-Konto erhält der Betrüger das Geld und versendet dieses direkt weiter. „Bevor die ersten Geschädigten Strafanzeigen erstatten, weil sie ihre Artikel nicht erhalten haben, sind die Nutzerkonten bei Paypal und Ebay schon wieder gelöscht und es existieren bereits unter anderen Personalien neue, um weitere Betrugstaten zu verüben“, teilt die Polizei in einer Mitteilung mit.
Immer die Zahl-Option „Waren und Dienstleistungen“ verwenden
Auch der Bezahl-Dienstleister PayPal warnt Nutzer inzwischen vor dieser Form des Betrugs. Generell gebe es zwei Möglichkeiten, Geld via PayPal zu verschicken. Die Variante „Freunde & Familie“, die gebührenfrei ist, sowie die Option „Waren und Dienstleistungen“, welche wiederum gebührenpflichtig ist. Aber: Der Käuferschutz bei Paypal gilt nur, wenn Geld über die Variante „Waren und Dienstleistungen“ versendet wird. Daher rät PayPal: „Schlägt ein Käufer oder Verkäufer vor, für die Bezahlung der Ware Geld senden an ‚Freunde und Familie‘ zu nutzen, sollten Sie dies ablehnen, da hierbei weder Käufer- noch Verkäuferschutz gelten.“ Und weiter: „Erhalten Sie als Verkäufer eine Benachrichtigung über eine empfangene Zahlung, die keine Lieferanschrift enthält, ist dies ein Zeichen dafür, dass Ihnen das Geld über Geld senden an ‚Freunde und Familie‘ gesendet wurde. Sie sollten in diesem Fall den Betrag zurückzahlen und auf eine erneute Zahlung über die Variante Geld senden für ‚Waren und Dienstleistungen‘ bestehen, da sonst der PayPal-Verkäuferschutz nicht gilt.“
Die Betrugsmasche mit den gefälschten Zahlungsbestätigungen
Aber auch Verkäufer können Opfer von Betrügern auf Kleinanzeigenportalen werden. Vor einer gefälschten PayPal-Zahlungsbestätigung etwa warnt die Polizei Niedersachsen Verkäufer.
Dahinter stecken Betrüger, die nach vorherigem E-Mail-Verkehr angeben, eine angebotene Ware kaufen und per PayPal bezahlen zu wollen. Daraufhin schicken sie eine gefälschte Zahlungsdienst-Bestätigung.
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Vorsicht bei Versandwünschen ins Ausland
Diese ist dann mit dem eigentlichen Betrugsversuch verbunden: Die Hintermänner fordern nämlich einen Versand der Ware ins Ausland – und behaupten, nicht nur den vereinbarten Kaufpreis, sondern auch die erheblichen Versandkosten via PayPal beglichen zu haben. Beides stimmt natürlich beides nicht.
Sie bitten den Verkäufer als Nächstes, den Mehrbetrag für die Beauftragung und Bezahlung eines zuvor in den Mails genannten Transportdienstes einzusetzen – und zwar via Western Union oder Moneygram. Das Geld landet aber nicht bei irgendeinem Transportdienst, sondern nicht rückholbar direkt beim Betrüger.
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