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Klein, günstig, aber auch gut?

Darauf müssen Sie beim Laptop-Kauf achten

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TECHBOOK Redaktion

19. Mai 2017, 13:42 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Ein Laptop für nicht mal 300 Euro? Mehr als eine Schreibmaschine mit Bildschirm kann man da doch nicht erwarten oder? Tatsächlich ist die Klasse der Billig-Notebooks aber einen Blick wert – besonders für Nutzer mit ganz bestimmten Ansprüchen.

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19Wer nach einem neuen Laptop sucht, findet im Fach- und Onlinehandel Geräte schon für weniger als 300 Euro. Und das sind keine No-Name-Rechner. Auf vielen stehen die Namen der Großen der Branche.

Allzu hoch sollten die Erwartungen aber trotzdem nicht sein, sagt Rainer Schuldt von COMPUTER BILD: „Notebooks um die 300 Euro bieten lediglich eine Basis-Ausstattung, sowohl was die Hard- als auch die Software angeht.“

So urteilt auch das Onlineportal „Notebookcheck.com“: Angesichts des niedrigen Preises muss an alles Ecken und Enden gespart werden, lautet das Ergebnis eines aktuellen Tests. Und das kann man durchaus wörtlich nehmen: Kleine Akkus, wenig Anschlüsse oder schwache Displays sind die Regel, nicht die Ausnahme.

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„300 Euro ist die unterste Schiene, günstiger geht es nicht“, sagt Florian Müssig von der Computerzeitschrift „c’t“. Doch günstig muss nicht immer schlecht sein. Wer nur geringe Anforderungen an den Rechner stellt, bekommt alles was er braucht. Bequem Mails schreiben, im Internet surfen, Musik und Fotos verwalten und Texte verfassen, all das klappt auch mit den Einsteigerrechnern. „Auch Bildbearbeitung geht damit grundsätzlich schon“, sagt Müssig. Unter Umständen dauert es halt etwas länger. Anspruchsvolle Computerspiele mit großen 3D-Welten laufen nicht, Browserspiele aber durchaus.

Tatsächlich muss man in dieser Preisklasse sehr genau auf die einzelnen Bestandteile achten. Und man sollte mehrere Preisvergleiche und Tests heranziehen. Mal ist es der Akku, der sehr knapp bemessen ist, mal ist der Speicher sehr klein oder die Bildschirmauflösung sehr gering. „Full-HD ist in der Preisklasse schon Premium“, sagt Schuldt.

Üblicherweise haben die Geräte auch wenig Arbeitsspeicher, und es sind langsame Prozessoren verbaut. Zum Beispiel Atom- oder Celeron-Prozessoren von Intel, erklärt Müssig. So flüssiges Arbeiten wie auf teuren Business-Rechnern darf man also nicht erwarten. „Und wenn da ein Update von Windows 10 kommt, das dauert dann schon etwas länger.“ Auch der Speicher ist knapp bemessen. 32 oder 64 Gigabyte Kapazität reichen für Texte locker aus, große Bildersammlungen müssten aber auf die externe Festplatte.

Vielschreiber brauchen Tastatur und Display

Viele der von „Computerbild“ und „Notebookcheck.com“ getesteten Günstig-Notebook haben auch relativ kleine Bildschirme von 10 oder 11 Zoll Größe. In dem kleinen Gerät sind entsprechend auch keine Tastaturen in normaler Größe verbaut. Vielschreiber sollten vor dem Kauf also gut prüfen, ob sie mit den kleineren Tasten zurecht kommen.

Stichwort Größe: Platz für ein DVD-Laufwerk ist meist nicht vorhanden. Gut wären dann möglichst viele Anschlüsse für externe Geräte. Für längeres Arbeiten könnte auch ein Anschluss für einen größeren externen Monitor hilfreich sein.

Nicht ganz unwichtig ist auch die mitgelieferte Software. Viele vermeintliche Schnäppchen haben nicht einmal Windows an Bord. Sie werden ohne Betriebssystem oder mit dem kostenlosen Linux ausgeliefert, sagt Schuldt. Auch an beiliegender Software wird gespart. Das muss aber kein Kaufhindernis sein. Es gibt gute Gratis-Pakete, etwa OpenOffice oder LibreOffice. Auch Grafik- und Musikverwaltungs- und Bildbearbeitungsprogramme gibt es umsonst zum Download, sagt Schuldt.

Wer bei einem Budget von 300 Euro nach einem Notebook sucht, stößt immer wieder auch auf gebrauchte Geräte. Dabei handelt es sich oft um ausgemusterte Business-Rechner. Die Technik sei zwar oft schon älter, aber „manchmal trotzdem noch leistungsfähiger als bei einem 300-Euro-Neugerät“, sagt Rainer Schuldt. Florian Müssig schränkt aber ein: „Man kennt die Historie der Geräte nicht.“ Von vier Jahre im Schrank herumliegen bis Dauereinsatz ist alles möglich.

Wer mit den Einschränkungen von preiswerten und gebrauchten Notebooks leben kann, sollte sich nicht von der Werbung blenden lassen und ein 800-Euro-Notebook kaufen, rät Schuldt. Für Basis-Anwendungen reichten 300 Euro.

Oder man lässt die 300 Euro noch ein bisschen liegen und spart weiter. Ab rund 400 bis 500 Euro, sagt Florian Müssig, gibt es eine wesentliche größere Auswahl mit mehr Speicher und besseren Prozessoren. Und man bekommt schon größere Geräte, so um die 15 Zoll, die angenehmer zum Arbeiten sind als die 10- oder 11-Zoll-Notebooks.

Alternative Chromebook

Neben den klassischen Windows- und Linux-Notebooks ist auch die Gattung der Chromebooks einen Blick wert. Diese Notebooks für häufig 250 bis 350 Euro verstehen sich als Portal zu Googles Online-Diensten. Auch sie haben eine relativ geringe Leistung und kleine Speicher, bieten aber direkten Zugang zu Googles Internet-basierten Office- oder Fotolösungen. Nachteil: Ohne Internetzugang sind nicht alle Funktionen nutzbar.

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