Direkt zum Inhalt wechseln
logo Das Magazin für digitalen Lifestyle und Entertainment
QWERTZ-Tastatur

Darum sind die Tasten auf der Tastatur nicht in alphabetischer Reihenfolge

QWERTY-Tastatur
Auch wenn es so scheint, die Anordnung moderner Tastaturen ist nicht willkürlich Foto: Getty Images
Bild konnte nicht geladen werden
Natalie Wetzel, TECHBOOK
Thomas Porwol,

24. Juni 2024, 6:49 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Für viele Menschen ist das intuitive Schreiben mit der Tastatur selbstverständlich. Doch wer sich noch an die Zeit zurückerinnert, als man einzelne Buchstaben auf dem Keyboard suchte, weiß: Die Anordnung erscheint ziemlich willkürlich. TECHBOOK verrät, was dahinter steckt.

Artikel teilen

Man hat sich inzwischen so sehr daran gewöhnt, dass man es gar nicht mehr in Frage stellt: die Verteilung der Buchstaben auf unserer Tastatur. Im deutschsprachigen Raum tippen wir auf einer QWERTZ-Tastatur, benannt nach den ersten sechs Buchstaben in der linken oberen Ecke des Letternfeldes. In englischsprachigen Ländern schreibt man dagegen auf einer QWERTY-Tastatur – die Buchstabenverteilung ist gleich, nur Y und Z tauschen Plätze. Aber warum ist das so? Warum liegt ein W neben einem E und ein U neben einem Z? Wäre es nicht viel logischer, die Tasten in alphabetischer Reihenfolge anzuordnen?

Anordnung stammt von 1870

Die Idee für das Layout wird dem Journalisten und Erfinder Christopher Latham Sholes zugeschrieben: Um 1870 soll er damit angefangen haben, an der Anordnung der Tasten zu feilen.

Zunächst waren die Tasten auf der Schreibmaschinen-Tastatur tatsächlich alphabetisch angeordnet. Bei den mechanischen Schreibmaschinen sorgte das aber für Probleme: Die sogenannten Typenhebel der Schreibmaschine, die die Buchstaben auf das Papier drucken, neigten dazu, sich zu verheddern. Um dieses Problem zu umgehen, soll Sholes die in der englischen Sprache am häufigsten verwendeten Buchstaben ausgemacht (E, T, O, A, N und I) und diese möglichst weit von einander entfernt auf der Tastatur angeordnet haben.

Auch mit häufigen Buchstaben-Kombinationen soll er so verfahren sein (HE, TH und ND). Das Ergebnis ist die QWERTY-Tastatur. Da das Tippen auf einer Schreibmaschine auch einen gewissen Kraftaufwand erforderte, gestaltete sich das Schreiben als schonender, wenn man mit beiden Händen abwechselnd tippt.

 Eine Schreibmaschine mit der Dvorak-Tastenbelegung.<br>Foto: Getty Images
Eine Schreibmaschine mit der Dvorak-Tastenbelegung.Foto: Getty Images Foto: Getty Images

Auch interessant: Kennen Sie die versteckten Zeichen auf Smartphone-Tastaturen?

Mehr zum Thema

Speed-Tastatur hat sich nie durchgesetzt

Es ging bei der Anordnung der Tasten in erster Linie also gar nicht darum, die Buchstaben möglichst effizient anzuordnen, im Gegenteil. Damit die Schreibmaschinen zuverlässiger arbeiteten, mussten die Abstände zwischen den häufigsten Lettern möglichst groß sein. Heute muss man sich um das Verheddern von Typenhebeln an einer Computertastatur zwar keine Gedanken mehr machen, aber die Anordnung der Tasten ist geblieben.

Alternativen zu diesem Layout wurden zwar entwickelt, konnten sich aber nicht durchsetzen, obwohl mit ihnen mutmaßlich Zeit sparen könnte. Ein prominentes Beispiel ist etwa die Dvorak-Tastatur, die der Pädagogik-Professor August Dvorak in den 30er Jahren entwickelte. Sie sollte ein ergonomischeres Tippen ermöglichen und die Belastung der Hände verringern.

Dvorak achtete bei seinem Tastatur-Design unter anderem darauf, dass die am häufigsten genutzten Buchstaben dort platziert wurden, wo die Finger aufliegen. Weniger häufige Buchstaben sind darunter angeordnet. Da beinahe 90 Prozent der Menschen Rechtshänder sind, soll ein Großteil der Schreibarbeit im rechten Teil der Tastatur stattfinden. Dementsprechend liegen bei der deutschen Dvorak-Tastatur die Buchstaben D, N, R und S im rechten Bereich, Q und die Umlaute Ä, Ö und Ü dagegen links.

Doch obwohl es kommerzielle Dvorak-Tastaturen zu kaufen gibt, hat sich das effizientere Design nie durchgesetzt. Offenbar ist ein Großteil der Menschen nicht bereit, ein neues Tipp-System zu erlernen, zumal die QWERTZ-Tastatur auch auf Mobilgeräten, TVs, Automaten – schlicht überall seine Anwendung findet. Gamer, die in kurzer Zeit zwischen Spielen mit ähnlichen, aber doch unterschiedlichen Steuerungssystem wechseln, kennen die Verwirrung, die beim plötzlichen Wechsel von eigentlich automatisierten Prozessen entsteht.

Themen Computer
Technik-Angebote entdecken bei kaufDA
Logo KaufDA
Anzeige
Deine Datensicherheit bei der Nutzung der Teilen-Funktion
Um diesen Artikel oder andere Inhalte über Soziale- Netzwerke zu teilen, brauchen wir deine Zustimmung für diesen .
Sie haben erfolgreich Ihre Einwilligung in die Nutzung dieser Webseite mit Tracking und Cookies widerrufen. Sie können sich jetzt erneut zwischen dem Pur-Abo und der Nutzung mit personalisierter Werbung, Cookies und Tracking entscheiden.