26. Juli 2018, 14:43 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Ein schmutziger Arbeitsplatz ist nicht nur ein ästhetisches Problem. Leicht sammeln sich dort auch Keime, schnell klemmen Tasten oder dem PC droht der Hitzetod. Beim Reinigen sollte man aber nicht zu aggressiv zu Werke gehen.
Wer viel am PC sitzt oder mit dem Notebook arbeitet, hat es schon erlebt: Irgendwann sehen Tastatur und Maus nicht mehr so richtig schön aus. Sie sind leicht verklebt, in den Zwischenräumen haben sich Krümel und Staub angesammelt. Aber das lässt sich leicht beheben – problematisch wird es erst, wenn etwa der Kaffee auf die Tastatur kippt. TECHBOOK gibt fünf Tipps für die richtige Reinigung des Computers.
Grundsätzlich gilt: Einfache Verschmutzungen oder Verkrustungen auf Tastatur und Maus lassen sich mit einem feuchten Tuch meist rückstandslos entfernen. Je mehr Personen einen Gegenstand benutzen, desto häufiger muss er gereinigt werden, sagt Ralf Kämmerer, Mikrobiologe beim TÜV Rheinland. Deshalb plädiert er auch dafür, dass Arbeitgeber die entsprechenden Reinigungstücher oder sonstigen Mittel bereitstellen: „Ich fühle mich besser, wenn ich Tastatur und Monitor sauber machen kann. Das gilt besonders bei Arbeitsplätzen, an denen häufiger am Tag gewechselt wird.“
Ein weicher Pinsel kommt in jede Lücke
Krümel von Brötchen, Zigarettenasche, Hautpartikel oder einfach nur Staub entfernt man, indem man die Tastatur umdreht und vorsichtig ausklopft. Anschließend nimmt man einen weichen Pinsel für letzte Reste zwischen den Tasten. Solche weichen Pinsel gibt es im Baumarkt – oder in der Kosmetikabteilung des Drogeriemarkts. Im Handel gibt es auch Spraydosen mit Druckluft, um Staub wegzublasen. Den Staubsauger sollte man hingegen nicht nutzen, denn zu hoher Ansaugdruck kann die Tasten ausreißen.
Das hört sich aufwendig an – und ist es auch. „Das dauert eine Stunde mit Sicherheit“, sagt Florian Holzbauer von der Computerzeitschrift „Chip“. Dieser Aufwand lohne sich wohl nur bei einer hochwertigen Gaming-Tastatur, die schon mal deutlich über 100 Euro kosten kann. Wer nur eine einfache Zehn-Euro-Tastatur verwendet, sollte sich lieber alle ein, zwei Jahre – je nach Schmutzempfinden – eine neue kaufen. Präventiv lohnt sich vielleicht eine Abdeckung, entweder aus Plastik oder auch einfach ein Tuch, gerade wenn die Tastatur nicht so häufig benutzt wird.
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Bei besonders viel Schmutz müssen die Tasten ab
Bei hartnäckigem Schmutz müssen die Tasten von der Tastatur gelöst werden, um darunter sauber zu machen, erklärt Holzbauer. Die einzelnen Tasten kann man bei den meisten Tastaturmodellen mit einem spitzen Gegenstand vorsichtig anheben. „Dann kann man die Zwischenräume mit einem Wattestäbchen von Staub befreien.“ Damit alle Tasten auch wieder an den richtigen Platz gesteckt werden können, sollte vorher ein Foto gemacht werden. Auf keinen Fall sollte man für die Tastatur aggressive Reiniger verwenden, denn die könnten die Tasten unlesbar machen.
Ein Damenstrumpf als Geheimwaffe
Ist der PC im Innern verstaubt, hilft der Staubsauger auf niedrigster Stufe. Dabei kann man die Öffnung des Saugrohrs noch mit einem Damenstrumpf abdecken, um die Saugleistung zu verringern. Oder man nutzt einen antistatischen Staubwedel. Staub im Lüfter rückt man mit einem Pinsel zu Leibe. Oder man saugt ihn ganz vorsichtig heraus. Genau so geht man auch bei einem Notebook vor, bei dem der Lüfter verstaubt ist. Ist die Garantie abgelaufen, kann man ohne Bedenken die Bodenplatte, also die Unterseite des Laptops, abschrauben, um leichter ans Innere des Geräts zu gelangen.
Brillenputztuch oder Mikrofaser für den Bildschirm
Verstaubte Monitore kann man außen auch mal feucht abwischen – zum Beispiel mit einem Brillenputztuch aus der Drogerie. Vom Bildschirm selber entfernt man den Staub mit einem antistatischen Mikrofaser-Putztuch oder einem Staubwedel. Ein weicher Pinsel fegt Schmutz aus den Ecken.
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Flüssigkeiten sind Gift
In jedem Computerteil können Flüssigkeiten schnell einen Kurzschluss verursachen und das Aus für die Tastatur oder auch ein Notebook bedeuten. Im Notfall sollte man die Flüssigkeit möglichst schnell aus dem Gerät heraustupfen und es danach bei niedriger Temperatur auf der Heizung trocknen lassen, sagt Holzhauser. Bei Cola oder Kaffee kommt noch hinzu, dass dadurch das Innenleben von Tastatur oder Notebook verklebt. Aber niemals sollte man Wasser nachkippen, um Cola oder Kaffee „auszuspülen“, das macht die Sache nur noch schlimmer.