11. September 2024, 7:41 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Der Warntag 2024 steht an. Dabei handelt sich um ein gemeinsames Bund-Länder-Projekt, um ein effizientes Alarmsystem zu integrieren. Das kommt am 12. September 2024 auf uns zu.
Am 10. September 2020 fand der erste bundesweite Warntag in Deutschland statt. Der Grund: Länderübergreifend sollen seitdem regelmäßig sämtliche sogenannte Warnmittel für den Ernstfall getestet werden. Angesichts von Katastrophen wie etwa der Flut 2021 scheint das durchaus sinnvoll. An der Umsetzung haperte es zunächst allerdings etwas. Nach einigermaßen reibungslosen Abläufen in den beiden vergangenen Jahren heißt es nun: auf ein Neues mit dem Warntag 2024.
Übersicht
Warntag 2024 findet am 12. September statt
Der Warntag 2024 fällt auf den 12. September und somit auf einen Donnerstag. Dann soll das Warnsystem in Deutschland erneut getestet werden. Sinn und Zweck ist es, auf allen zur Verfügung stehenden Kanälen organisierte Warnmeldungen herauszugeben, um auf den Ernstfall vorzubereiten. Es werden also zeitgleich die Sirenen heulen und es wird per SMS und Katastrophen-App ein entsprechender Hinweis herausgehen. Dafür wird das sogenannte Cell-Broadcast-System verwendet. Auch Rundfunkanstalten unterbrechen ihr Programm und geben eine entsprechende Nachricht heraus.
„Neue Systeme müssen wir testen, um sie später präzise einsetzen zu können“, sagte etwa Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD). Der Test findet eigentlich immer im September statt. 2022 musste der Warntag allerdings aufgrund technischer Probleme in den Dezember verschoben werden. Neben dem Testen der Systeme selbst soll der Vorgang auch dazu dienen, dass sich alle in Deutschland lebenden Personen daran gewöhnen können und auf den Ernstfall vorbereitet sind.
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Wie läuft ein Warntag ab?
Pünktlich um 11 Uhr werden von allen beteiligten Einsatzkräften und Behörden sämtliche zur Verfügung stehenden Warnmittel aktiviert. Das sind unter anderem Radio- und Fernsehsender, Anzeigetafeln, Sirenen sowie entsprechende Warn-Apps. Die offizielle Warn-App des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) etwa heißt NINA. Um 11:45 Uhr erfolgt planmäßig noch eine offizielle Entwarnung.
Seit 2021 gibt es zudem das bereits erwähnte sogenannte Cell Broadcast. Mithilfe dieses Systems soll zusätzlich an alle Bürger eine Handy-Nachricht verschickt werden, die sich zu diesem Zeitpunkt in der Nähe eines Funkmastes befinden. Anders als etwa bei NINA sind so nicht nur Smartphone-Nutzer erreichbar, sondern alle Personen mit einem Mobiltelefon. Während die Warnung in diesem Fall schon funktioniert, ist über Cell Broadcast derzeit noch keine Entwarnung möglich.
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Erster Warntag 2020 war ein Fehlschlag
Der erste Warntag fand 2020 statt und war im Nachhinein ein Fehlschlag. Unter anderem kamen die Meldungen der Warn-Apps erst mit einer halben Stunde Verspätung. In Bundesländern wie Berlin fiel auch der geplante Sirenen-Alarm aus, weil das Gebiet für Zivilschutzsirenen zu dicht besiedelt ist.
2021 musste das Bundesinnenministerium den Warntag sogar ganz absagen. Als Grund nannte der damals für das Projekt verantwortliche Horst Seehofer (CSU), dass das BBK noch an einer „umfassenden Testlandschaft“ arbeite. Dabei ging es unter anderem um den Aufbau neuer sowie die Instandsetzung alter Sirenen.
Dass der Warntag 2022 erst am 8. Dezember stattfand und nicht, wie eigentlich angesetzt, Anfang September, lag ebenfalls an der System-Planung. Die Verschiebung sollte dem Cell-Broadcast-System noch mehr Zeit geben. 2023 lief dann alles reibungslos – so auch hoffentlich zum bundesweiten Warntag 2024