5. Juli 2024, 20:13 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Egal, ob Handy, Tablet oder Spielekonsole – reicht das Signal des WLAN-Routers nicht in alle Räume der Wohnung, ist das immer ärgerlich. Aber mit ein paar Tricks können Sie ganz einfach die Reichweite Ihres drahtlosen Internets erhöhen.
Eigentlich sollte das WLAN-Signal in den eigenen vier Wänden alle Geräte erreichen. Doch das ist nicht immer der Fall. Neben der individuellen Größe in Relation zur Reichweite des Routers können auch einige Störenfriede den Empfang behindern. Damit Sie Ihre internetfähigen Geräte aber auch tatsächlich überall nutzen können, sollten Sie ein paar Kniffe beachten, mit denen Sie die WLAN-Reichweite zu Hause erhöhen können.
Übersicht
Hindernisse für das Signal beseitigen
Oftmals reichen schon kleine Hindernisse in der Wohnung aus und das WLAN ist auf dem gewünschten Gerät nicht mehr erreichbar. Neben größeren Gegenständen, die zum Beispiel Metall enthalten, sollten auch nasse Einrichtungsgegenstände nicht in der Nähe des Routers stehen.
Der Grund: Der Frequenzbereich des WLANs entspricht dem Resonanzbereich von Wasser. Die meisten Router nutzen nämlich das Frequenzband 2,4 GHz, was der Frequenz von Wasser entspricht. Das führt dazu, dass etwa auch feuchte Wände das Signal stören können. Auch Pflanzen sollten deshalb nicht in der Nähe des Routers stehen. Geschlossene Türen oder Glaswände können das Signal ebenfalls verschlechtern und sollten sich deshalb nicht zwischen dem Router und dem Empfangsgerät befinden.
Standort des Routers für WLAN-Reichweite entscheidend
Ein Grund für mangelnde WLAN-Reichweite kann auch der konkrete Standort des Routers sein. Damit das Signal am besten empfangen werden kann, sollte dieser am besten relativ weit oben positioniert werden und nicht im unteren Bereich der Wohnung stehen. Welcher Standort optimal für das Gerät ist, lässt sich auch über Apps herausfinden, die das WLAN-Signal im Haus prüfen und mittels einfacher Darstellung anzeigen, ob es am gewünschten Ort ausreichend stark ist. Apps dieser Art gibt es viele, beispielsweise von AVM mit der Fritz!App WLAN für Android und iOS oder auch von Drittanbietern wie etwa die App Wifi-Analyzer (für Android) oder Network Analyzer (für iOS).
Tipp: Stellen Sie ihren Router möglichst frei auf, um eine ausreichend stabile WLAN-Reichweite zu erhalten. Sollten Sie den Router verdecken wollen, nutzen Sie dafür am besten Abdeckungen aus Holz oder Kunststoff, im optimalen Fall mit Löchern für das bessere Durchdringen des WLAN-Signals. Metall sollten Sie aus den oben genannten Gründen vermeiden. Achten Sie außerdem darauf, dass der Router gut belüftet ist, um einen Wärmestau zu vermeiden.
Funkkanal umstellen
Die Wahl des richtigen Funkkanals kann die WLAN-Reichweite ebenfalls verbessern. Die meisten Geräte wie ältere Smartphones oder auch Smart-Home-Produkte funken zumeist auf dem 2,4-GHz-Band. Neuere Smartphones, Laptops und Tablets unterstützen auch das 5-GHz- oder sogar 6-GHz-Band, die deutlich weniger ausgelastet sind und somit eine stabilere Verbindung ermöglichen.
Sind sehr viele Geräte in der Umgebung auf dem gleichen Kanal unterwegs, stockt mitunter die Verbindung. Auch das WLAN der Nachbarn kann den Empfang beeinflussen. Ein Trick ist es daher, den WLAN-Kanal einfach zu wechseln – hin zu einem weniger stark ausgelasteten. Wenn Sie den Router neu starten, wählt dieser meistens automatisch den am wenigsten benutzten Kanal aus. Hilft das nicht, kann auch im Menü des Routers der Funkkanal gewechselt werden.
WLAN-Repeater und WLAN-Adapter
Die baulichen Verhältnisse, an denen man eigentlich nichts verändern kann, können ebenfalls schuld am schlechten Empfang des WLANs sein. Ein sogenannter WLAN-Repeater kann das Signal verstärken und erhöht so die Reichweite Ihres Internets. Der Repeater wird in einer Steckdose nahe dem Router platziert, um dessen Reichweite auszuweiten. Allerdings hat der Repeater auch einen Nachteil. Während die Reichweite gesteigert wird, drosselt sich die Übertragungsgeschwindigkeit herunter. Das muss man unbedingt beachten, wenn man etwa einen Gaming-Rechner weit weg vom Router platziert und ein Repeater zum Einsatz kommt.
Ein Powerline-Adapter kann ebenfalls zur Erhöhung der WLAN-Reichweite beitragen. Über das Stromnetz leitet er das Internet-Signal auf verschiedene Räume. Ein Powerline-Adapter wird in der Nähe des Routers aufgestellt und per LAN-Kabel mit diesem verbunden. Ein weiterer Powerline-Adapter kommt in eine Steckdose an der Stelle, wo Nutzer das schnelle Internet benötigen. An den Adapter lassen sich Geräte sowohl per Kabel als auch drahtlos verbinden.
Aber Vorsicht: Sowohl beim WLAN-Repeater als auch beim Powerline-Adapter sollten Sie beachten, dass Sie die zulässigen Richtwerte der Bundesnetzagentur zur Verstärkung des Funksignals nicht überschreiten dürfen. Bei Powerline-Adaptern gilt es zudem, die Stromleitungen im Haus zu beachten.
Auch interessant: Der richtige WLAN-Repeater für besseren Empfang zu Hause
Übertragungsrate verbessern
Ältere Route liefern auch oft einfach keine zeitgemäßen Übertragungsraten mehr. Die Anforderungen sind hier in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Die Übertragungsrate können Sie also am einfachsten mit einem neuen, aktuellen Router-Modell verbessern.
Viele WLAN-g-Router sind inzwischen veraltet, daher lohnt sich die Investition in einen WLAN-ac-Router oder sogar einen WLAN-6-Router. Kompatible Modelle finden Sie in unserem Vergleichsartikel.
Zusätzlicher WLAN-Router
Ein weiterer Router in der Wohnung kann die WLAN-Reichweite ebenso erhöhen – ohne die Übertragungsgeschwindigkeit zu drosseln. Per Mesh-System dient dieser quasi als Repeater. Dabei wird er vom Mesh Master, dem Hauptrouter gesteuert. Das funktioniert im Heimnetz ebenfalls mit WLAN-Repeatern und Powerline-Adaptern.
Auch interessant: Nicht wegwerfen! Wofür Sie einen alten Router noch benutzen können
Externe Antennen können WLAN-Reichweite verbessern
In einigen Fällen verfügt der WLAN-Router auch über einen externen Antennenanschluss. In diesem Fall können zusätzliche Antennen an den Router angebracht werden. Diese können das WLAN-Signal ebenfalls verstärken. Die Antennen können über unterschiedliche Abstrahlungswinkel verfügen und das Signal von 3 bis zu 24 dBi verstärken.
Dabei unterscheidet man grundsätzlich zwischen Rund- und Richtantennen. Erstere eignet sich, um ein Signal besser im Raum zu verteilen, weil sie – wie der Name schon sagt, das Signal kreisförmig verbreitet. Richtantennen strahlen hingegen eher kugelförmig in eine bestimmte Richtung. Das ist vor allem dann eine Hilfe, wenn man die WLAN-Reichweite in eine bestimmte Richtung erhöhen möchte – beispielsweise in einem Zimmer am Ende eines Flurs, zu weit vom Router entfernt.
Übrigens kann man auch den Empfang ausgewählter Geräte mit solchen Antennen verbessern. Allerdings müssen die Geräte auch die entsprechenden Voraussetzungen mitbringen.
Funknetzwerk optimieren Der beste Router-Platz, um das WLAN zu verbessern
Physiker erstellt Formel Die optimale Router-Position für den perfekten WLAN-Empfang
Langsames Internet? 5 Tipps, mit denen Sie die meisten WLAN-Probleme lösen
Firmware aktualisieren
Die Firmware des Routers sollte immer auf dem neusten Stand sein, da dies auch Einfluss auf die Reichweite haben kann. Außerdem werden bei einem Update der Firmware vorhandene Sicherheitslücken geschlossen. Daher empfiehlt es sich, in den Einstellungen des Routers das „automatische Update“ festzulegen. So sind Sie immer auf dem neusten Stand.