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Mehr Frequenzen für mehr Geschwindigkeit

Telekom hat umfangreiche Pläne für besseres Mobilfunknetz

Die Telekom will ihr Mobilfunknetz weiter optimieren
Die Telekom will ihr Mobilfunknetz weiter optimieren Foto: TECHBOOK
Rita Deutschbein, Redaktionsleiterin TECHBOOK
Redaktionsleiterin

12. Februar 2025, 15:34 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Die Deutsche Telekom treibt den Ausbau ihres Mobilfunknetzes weiter voran und setzt dabei auf eine neue Frequenzstrategie. Ziel ist es, an jedem Sendemast alle verfügbaren Frequenzen bereitzustellen. Das soll nicht nur die Netzabdeckung verbessern, sondern auch höhere Downloadraten für Kunden ermöglichen. Besonders im Fokus steht dabei das 1500-MHz-Band, das die Telekom verstärkt zur Erhöhung der Datenübertragungsraten einsetzt.

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Seit den ersten GSM-Netzen in den 1990er-Jahren hat sich die Frequenzverteilung im Mobilfunk erheblich weiterentwickelt. Die Bundesnetzagentur vergibt Nutzungsrechte in regelmäßigen Auktionen, wodurch Anbieter wie die Telekom ihre Netzstrategien optimieren können. Nun hat die Telekom Details zu ihrer neuen Frequenzstrategie vorgestellt. Kern des Konzepts ist, dass alle Frequenzbereiche an allen Sendemasten verfügbar sein sollen. Dies soll eine bessere Netzabdeckung und höhere Kapazitäten sicherstellen.

Nutzung der Frequenzen bei der Telekom

Die Telekom verfügt über eine breite Palette an Frequenzen. Im Speziellen handelt es sich um die Bereiche um 700, 800, 900, 1500 und 1800 MHz sowie um 2,1 GHz, 2,6 GHz und 3,6 GHz. Eingesetzt werden sie ganz unterschiedlich. Grundsätzlich gilt jedoch: Niedrigere Frequenzen bieten eine bessere Flächenabdeckung und dringen leichter durch Gebäudewände, während höhere Frequenzen schnellere Datenraten ermöglichen.

Bisher wurde das 800-MHz-Band hauptsächlich für die weite Flächenversorgung in ländlichen Gebieten verwendet, während 700 MHz zunehmend auch in Städten zum Einsatz kommt. Die 900-MHz-Frequenz, einst für GSM genutzt, wird mittlerweile auch für LTE verwendet. Das 1800-MHz-Band ist die Hauptfrequenz für LTE, während das 2,1-GHz-Band seit der Abschaltung von UMTS im Jahr 2021 verstärkt für LTE und 5G genutzt wird.

5G-Standalone und neuer Fokus auf das 1500-MHz-Band

Im Rahmen der jährlichen Fragerunde „Netz fragt Technikchef“ beantwortete Telekom-Technikchef Abdu Mudesir zahlreiche Fragen zum Mobilfunknetz. Besonders häufig wollten Nutzer wissen, wann 5G-Standalone für alle verfügbar sein wird. Mudesir betonte, dass das Telekom-Netz bereits vollständig 5G-Standalone-fähig sei. Derzeit fehle es jedoch noch an Endgeräten und Anwendungen, die einen echten Mehrwert für Kunden bieten könnten. Als erster Netzbetreiber in Deutschland hatte Vodafone im Frühjahr 2021 ein 5G-Standalone-Netz freigeschaltet.

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Ein wesentlicher Bestandteil der neuen Strategie der Telekom ist der verstärkte Einsatz des 1500-MHz-Bandes. Diese Frequenz dient als sogenannter Supplementary Downlink, wodurch die Downloadgeschwindigkeiten erheblich erhöht werden. Die Telekom habe mit Partnern wie Ericsson an der Weiterentwicklung der Technologie gearbeitet und sei nun der erste Anbieter, der diesen Bereich flächendeckend einsetze.

Der Netzbetreiber verfolgt das Ziel, alle verfügbaren Frequenzen an allen Sendemasten bereitzustellen. „Dadurch erreichen wir ein Gigabit pro Sekunde pro Zelle für unsere Kunden. Das bringt uns in Europa an die Spitze“, so Mudesir. Lediglich die 3,6-GHz-Frequenz bleibt auf Standorte mit hohem Kapazitätsbedarf beschränkt. Bis Ende 2024 waren laut Telekom bereits 12.840 Antennen in 956 Städten und Gemeinden mit dieser Technologie ausgestattet.

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Intelligente Netzsteuerung durch KI

Zur Frage nach der Rolle von Satelliteninternet-Anbietern wie Starlink stellte Mudesir klar, dass diese derzeit keine Konkurrenz für Mobilfunknetze darstellen. Die Kapazitäten seien zu gering und die Latenzzeiten zu hoch. Satelliten könnten jedoch eine sinnvolle Ergänzung in abgelegenen Gebieten oder in Katastrophensituationen darstellen.

Die Telekom plant jedoch den Einsatz künstlicher Intelligenz zur Optimierung der Netzkapazitäten. So sollen bestimmte Frequenzen, die in einer bestimmten Region gerade nicht benötigt werden, temporär abgeschaltet und bei steigendem Bedarf automatisch wieder aktiviert werden. Dies könnte nicht nur Energie sparen, sondern auch die Effizienz des Netzes verbessern.

Lesen Sie auch: Wie funktioniert eigentlich ein Mobilfunknetz?

Mit ihrer neuen Strategie will die Telekom die Netzqualität weiter verbessern und sich als führender Anbieter in Europa positionieren. Die flächendeckende Modernisierung der Mobilfunkmasten ist bereits angelaufen und soll in den kommenden Jahren abgeschlossen werden.

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