
7. April 2023, 15:49 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Roaming ist insbesondere durch den Mobilfunk bekannt geworden. Deutsche Anbieter haben kein Netz im Ausland. Umgekehrt haben ausländische Mobilfunker keine Netze hierzulande. Um aber trotzdem auf der Geschäftsreise in Frankreich oder dem Urlaub in Spanien mit der Heimat telefonieren zu können, gibt es das Roaming.
Das englische Wort „roam“ lässt sich mit umherschweifen oder umherwandern übersetzen. Roaming ermöglicht im Prinzip, dass man überall umherschweifen und Daten empfangen sowie senden kann, insofern ein entsprechendes Netz vorhanden ist.
EU schafft teures Roaming ab
Roaming ermöglicht die Übertragung von Daten, wie etwa Sprachdaten oder Textnachrichten, über ein fremdes in das Netz des eigenen Mobilfunkanbieters – oder umgekehrt von einem deutschen Mobilfunknetz ins Ausland. Dafür schließen die Mobilfunkanbieter sogenannte Roaming-Agreements, in denen auch die Kosten festgelegt werden.
Vor 2017 fielen für Gespräche aus fremden ins heimische Mobilfunknetz (oder umgekehrt) Kosten an, die oftmals als zu hoch kritisiert wurden. Vor allem die mobile Datenübertragung kam den Nutzern beim Roaming teuer zu stehen. Ab 2007 setzte die EU-Kommission Höchstpreise beim Roaming für Gespräche und die Datennutzung fest, die über die Jahre immer weiter reduziert wurden. Seit dem 15. Juni 2017 ist Sprach- und Datenroaming innerhalb der EU kostenlos. Im EU-Ausland können EU-Bürger also ohne Bedenken Datenroaming auf ihren Smartphones einschalten, ohne Kosten befürchten zu müssen.

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International und National Roaming
Wenn man von Roaming spricht, ist dabei in der Regel International Roaming gemeint. Dem gegenüber gibt es aber auch das National Roaming. Im Grunde genommen meint beides aber das Gleiche, wobei das National Roaming eben nicht zwischen verschiedenen Ländern stattfindet.
Stattdessen einigt sich ein Mobilfunkanbieter in einem Land mit einem anderen darauf, ihn auf sein Netz zu lassen, sodass der Anbieter ohne Netz Mobilfunkdienste anbieten kann. So nutzte zum Beispiel der O2-Vorgänger Viag Interkom anfangs das Netz der Deutschen Telekom, um auch in ländlichen Regionen Kunden zu versorgen, in denen Viag Interkom noch keine Mobilfunk-Masten aufgebaut hatte. Ein aktuellerer Fall ist die 5G-Versorgung bei Anbieter 1&1 Drillisch. Die Telekom, Vodafone und Telefónica Deutschland verfügen über eigene Netze, der vierte Inhaber von 5G-Lizenzen, 1&1 Drillisch, aber nicht. 2021 hat 1&1 Drillisch deswegen ein Abkommen mit Telefónica Deutschland unterschrieben, um Roaming in dessen 5G-Netz nutzen zu können.