Direkt zum Inhalt wechseln
logo Das Magazin für digitalen Lifestyle und Entertainment
Projekt von Nokia

Warum der Mond jetzt ein Mobilfunknetz bekommt

Mond und ein Mobilfunktturm
Nokia soll Mobilfunk auf dem Mond möglich machen Foto: Getty Images
Woon-Mo Sung
Redakteur

20. Februar 2025, 10:52 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Wenn Menschen wieder auf dem Erdsatelliten Fuß fassen, müssen sie auch miteinander kommunizieren können. Deswegen soll Nokia Mobilfunk auf dem Mond ermöglichen.

Artikel teilen

Moderne Technologien ermöglichen es uns, jederzeit miteinander in Kontakt zu treten, sei es mithilfe des Internets oder Telefonie. Eine zentrale Rolle kommt dabei dem Mobilfunk zu, der die kabellose und damit ortsunabhängige Kommunikation in unserem Alltag erst ermöglicht. Schon bald soll er aber nicht nur auf der Erde seine Arbeit verrichten. Wie jetzt bekannt wurde, soll Nokia Mobilfunk auf den Mond bringen. Aber warum eigentlich?

Nokia bringt Mobilfunk auf den Mond wegen Artemis-Mission

Schon seit 2017 plant die US-Raumfahrtbehörde Nasa, wieder Menschen auf den Erdtrabanten zu schicken. Im Zuge dessen hat sie die Artemis-Mission ins Leben gerufen, die mehrere Etappen durchlaufen soll. Ende 2022 startete Artemis 1, was ein unbemannter Testlauf für das Space Launch System (SLS) und das Raumschiff Orion war. Spätestens mit Artemis 3 soll eine bemannte Weltraumexpedition auf dem Mond landen. Wie die Nasa schreibt, plant man den Start Mitte 2027.

Dann sollen einige ausgewählte Astronauten nicht einfach für eine kurze Stippvisite ins All geschossen werden. Stattdessen will man eine dauerhafte Präsenz in den 2030er-Jahren etablieren. Wie jetzt „MIT Technology Review“ berichtet, gebraucht es dafür der entsprechenden Infrastruktur. Deswegen soll das private Unternehmen Intuitive Machines, das bereits zuvor Equipment auf den Mond brachte, weitere Ausrüstung hinschicken. Mit im Gepäck: Technik von Nokia für Mobilfunk auf dem Mond.

Nokia hat spezielles 4G-Netz für den Mond entwickelt

Der finnische Hersteller hat im Auftrag der Nasa die dafür notwendigen Entwicklungen vorangetrieben. Das 4G-Netz auf dem Mond soll dann höhere Datenübertragungsraten, größere Reichweiten und die zeitgleiche Vernetzung mehrerer Geräte ermöglichen. Die einzelnen Komponenten müssen natürlich den besonderen Bedingungen auf dem Mond gewachsen sein. Dazu zählen Strahlung oder extreme Temperaturen. Aber auch Turbulenzen und Erschütterungen bei Start und Landung müssen sie aushalten.

Was nach herkömmlicher Kommunikation auf der Erde klingt, wird auf dem Mond ein erhebliches Upgrade darstellen. Bislang kommunizierte man im Weltraum mit Punkt-zu-Punkt-Funksystemen. Bei diesen ist eine direkte Sicht zwischen Sender und Empfangsantenne notwendig. Das reicht vollkommen aus, damit einzelne Fahrzeuge oder Rover Daten zur Erde übermitteln können. Mit in Zukunft mehreren Menschen auf Forschungsmission im All muss ein entsprechend leistungsfähigeres Kommunikationsnetz her.

Erste Testphase geplant

Das gesamte Netzwerk soll in eine Box passen. Lediglich die Antenne wird separat an Bord eines Landers mitgeschickt. Solarpanels sollen die Energiezufuhr sicherstellen. In einem ersten Anlauf soll die Hardware die Kommunikation zwischen Lander und zwei Fahrzeugen herstellen. Womöglich wird dies nur für einige Tage funktionieren, ehe es auf dem Mond dunkel wird und die Temperaturen rapide sinken.

Auch interessant: Die kuriose Geschichte von Nokia

Langfristig möchte Nokia den Mobilfunk auf dem Mond auch 5G-tauglich machen. Zusätzlich hat man bereits die Integration von Mobilfunk in zukünftigen Anzügen für Astronauten ins Auge gefasst.

Mehr zum Thema

Mögliche Probleme für Mobilfunk auf dem Mond

Es gibt aber noch einige Hürden zu nehmen. So heißt es, dass LTE-Netzwerke normalerweise auf einem Frequenzbereich zwischen 700 MHz und 2,6 GHz arbeiten. Damit würden sie sich aber mit Frequenzen überschneiden, die eigentlich für die Radioastronomie reserviert sind. Signale vom Mond könnten dadurch Forschungsobservationen beeinträchtigen.

Zudem gibt es auch regulatorische Einschränkungen. Nokia hat eine einmalige Ausnahme für den ersten Test erhalten. Aber eigentlich gehört das LTE-Band nicht zu jenen Radiofrequenzen, die einst international für die Unterstützung von Mondmissionen festgelegt wurden. Ein 4G-Netz im All verstößt also gegen derartige Richtlinien. Allerdings schaut man sich bereits nach Alternativen um, die man nutzen dürfe.

Inwieweit überhaupt Smartphones mitgedacht werden, ist noch nicht klar. Auch diese müssten langfristig fit fürs All gemacht werden. Gut möglich, dass uns bald ein spezielles Weltraum-iPhone erwarten könnte.

Themen News Nokia
Deine Datensicherheit bei der Nutzung der Teilen-Funktion
Um diesen Artikel oder andere Inhalte über Soziale- Netzwerke zu teilen, brauchen wir deine Zustimmung für diesen .
Sie haben erfolgreich Ihre Einwilligung in die Nutzung dieser Webseite mit Tracking und Cookies widerrufen. Sie können sich jetzt erneut zwischen dem Pur-Abo und der Nutzung mit personalisierter Werbung, Cookies und Tracking entscheiden.