
22. Februar 2025, 8:52 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Eine Allnet-Flatrate verspricht unbegrenztes Telefonieren und SMS-Versand – doch das bedeutet nicht, dass wirklich alle Kosten gedeckt sind. In manchen Situationen können erhebliche Zusatzgebühren anfallen. Wer diese sechs häufigen Kostenfallen kennt, kann teure Überraschungen vermeiden.
Allnet-Flats gehören mittlerweile zum Standard bei Mobilfunktarifen. Doch entgegen der Erwartung decken sie längst nicht alle möglichen Kosten ab. Vor allem Roaming, Sonderrufnummern oder automatische Datenpakete können die Rechnung unerwartet in die Höhe treiben. TECHBOOK nennt sechs Kostenfallen, die Mobilfunkkunden auch mit Allnet-Flat unbedingt im Blick behalten sollten.
1. Teure Roaming-Fallen
Innerhalb der EU können Nutzer ihren Tarif meist ohne Zusatzkosten verwenden. „Roam like at home“ nennen die Anbieter dies. Doch Vorsicht: Die Garantie gilt nur für Verbindungen auf dem Festland, nicht aber bei Schiffsreisen. Auf hoher See greifen weder die regulierten EU-Roaming-Tarife, noch die alternativen Roaming-Optionen oder Kostendeckel der Provider. Stattdessen werden die Mobilfunkverbindungen über Satellit und entsprechende GSM-Basisstationen auf den Schiffen realisiert – eine Kostenfalle für diejenigen, die sich auf ihre Allnet-Flat verlassen.
Zudem kommt es in der Nähe des Festlandes nicht selten vor, dass sich ein Smartphone mitunter in ganz unterschiedliche Netze einwählt, die nicht im EU-Roaming eingeschlossen sind. Das erzeugt ebenfalls hohe Zusatzkosten.
Mehr zur Kostenfalle Kreuzfahrt lesen Sie hier: Was man bei der Handy-Nutzung im Urlaub beachten sollte
Beachten sollten Nutzer zudem, dass sich nicht alle in Europa liegenden Länder innerhalb der EU befinden und somit nicht automatisch vom EU-Roaming abgedeckt sind. In der Regel haben die Anbieter von Handytarifen in diesen Fällen jedoch Sonderregelungen getroffen, beispielsweise für Großbritannien, die Schweiz oder Norwegen. Dennoch sollten Nutzer vor allem in Grenzregionen zu Nicht-EU-Ländern aufpassen, dass sich ihr Handy nicht aus Versehen in ein Netz außerhalb der EU einwählt.
2. Kostenpflichtige Sonderrufnummern
Dass Anrufe zu 0180- oder 0900-Nummern extra berechnet werden, ist bekannt. Weniger verbreitet ist das Wissen, dass auch Vorwahlen wie 032 oder 0700 sowie einige Festnetznummern für Telefonkonferenzen auch mit Allnet-Flat zur Kostenfalle werden können. Im Zweifel hilft nur eine Nachfrage beim Anbieter oder der Umstieg auf kostenfreie Messenger-Dienste.
3. Datenautomatik kann teuer werden
Bei einigen Tarifen wird nach Verbrauch des gebuchten Datenvolumens automatisch kostenpflichtiges Extra-Datenvolumen nachgeladen. Diese sogenannte Datenautomatik kann bis zu dreimal im Monat greifen und somit dreimal zusätzliche Kosten verursachen. Um diese zu vermeiden, empfiehlt es sich, die Datenautomatik im Online-Kundencenter zu deaktivieren oder direkt einen Tarif ohne die Funktion zu wählen.
4. Vorsicht bei Mehrwertdiensten
Viele Apps, Websites oder TV-Werbungen bieten Dienste an, die über die Mobilfunkrechnung bezahlt werden können. Man erinnere sich an die kostenpflichtigen Klingeltöne, die vor einigen Jahren sehr populär waren. Das sogenannte Carrier Billing bei Allnet-Flats kann insbesondere für Jugendliche jedoch schnell zur Kostenfalle werden. Die beste Vorsorge: Beim Mobilfunkanbieter eine Drittanbietersperre einrichten lassen.
5. Vertragsverlängerung kann teuer werden
Nach Ablauf der 24-monatigen Mindestlaufzeit steigen bei vielen Verträgen die monatlichen Gebühren, weil Rabatte oder Vergünstigungen entfallen. Daher gilt: Frühzeitig nach einem neuen Tarif umsehen und rechtzeitig kündigen. Immerhin dürfen Verträge nach der ersten Laufzeit nur noch monatlich verlängert werden.
6. Bundles lohnen sich nicht immer
Aufpassen sollten Nutzer auch bei Tarifen, die neben der Allnet-Flat auch ein Smartphone beinhalten. Bevor man sich für solch ein Bundle-Angebot entscheidet, sollte man jedoch genau prüfen, ob man bei Einzelbuchung bzw. -kauf nicht finanziell besser fährt. Oftmals gibt es Smartphones im freien Handel mit Rabatt und die Kombination mit einem günstigen Tarif senken die monatlichen Ausgaben enorm.