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Ab Ende Juni

Wen die 3G-Abschaltung in 2021 besonders hart trifft

Mobilfunkmast
Ab Ende Juni 2021 startet die 3G-Abschaltung in Deutschland Foto: Getty Image
Rita Deutschbein, Redaktionsleiterin TECHBOOK
Redaktionsleiterin

14. Januar 2021, 14:15 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Ab Ende Juni schalten die deutschen Netzbetreiber Telekom, Vodafone und Telefónica/O2 das 3G-Netz endgültig ab. Damit wollen sie Platz für modernere Mobilfunktechnologien mit höheren Datendurchsätzen schaffen. Doch die 3G-Abschaltung ebnet nicht nur den Weg für einen zügigeren 5G-Ausbau, sie bringt für einige Anwender auch Nachteile. Betroffen sind nämlich nicht nur Handynutzer.

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Den Hintergrund der 3G-Abschaltung haben wir bereits in einem umfangreichen Artikel beleuchtet. Kurz zusammengefasst soll UMTS zugunsten des weiteren Ausbaus von LTE und 5G weichen. Der um die Jahrtausendwende eingeführte und ab 2004 erstmals kommerziell verfügbare 3G-Standard erlaubt schlicht nicht mehr die heute erforderlichen Bandbreiten. Auch nutzen ihn laut den Netzbetreiber nur noch wenige Handybesitzer in Deutschland. Vodafone gab beispielsweise an, dass 3G nur noch etwa 2,5 Prozent des mobilen Datenverkehrs im Netz ausmache.

Kurzum, das Ende von UMTS ist gekommen und für die meisten Nutzer soll und wird die Abschaltung des Netzes auf lange Sicht positive Auswirkungen haben. Doch wie so oft gibt es Ausnahmen. Noch immer sind einige Anwender stark auf das 3G-Netz angewiesen – und dabei handelt es sich nicht nur um Handynutzer.

3G-Abschaltung macht ältere Smartphones unbrauchbar

Die Deutsche Telekom und Vodafone wollen sich zu Ende Juni vom 3G-Netz trennen. O2 plant die Abschaltung bis Jahresende. Ab diesem Zeitpunkt ist es dann nicht mehr möglich, über UMTS/3G zu funken. Zur Nutzung des mobilen Internets bleibt dann nur noch 4G/LTE sowie der neue Standard 5G. Das Telefonieren ist künftig nur noch über den alten GSM-Standard (2G) oder aber ebenfalls LTE (Voice over LTEVoLTE) bzw. 5G (Voice over 5G – Vo5G) möglich.

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Doch was, wenn Geräte gar kein LTE oder 5G unterstützen? Davon sind immerhin noch einige im Umlauf – ob als Schubladenhandy oder als Ersatzgerät. Vor allem Smartphones, die bis Ende 2011 auf den Markt gekommen sind, funken meist nur über UMTS, nicht aber LTE. Auch internetfähige Handys setzen meist auf den alten Standard. Genau diese Handys und Smartphones sind spätestens ab Ende 2021 in Teilen unbrauchbar. Das Telefonieren und SMS schreiben ist mit ihnen zwar weiterhin möglich, ins mobile Internet können sie sich dann allerdings nicht mehr einwählen. Es bleibt ihnen nur noch WLAN.

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Noch immer weiße Flecken in Deutschland

Hinzu kommen diejenigen Handynutzer, die in einem Gebiet wohnen, wo LTE oder 5G noch nicht flächendeckend ausgebaut ist. Und ja, davon gibt es Deutschland auch 2021 noch einige. Schaut man sich die Karten zum Netzausbau bei der Deutschen Telekom, Vodafone und O2 an, finden sich bei allen drei Providern weiße Flecken, also Gebiete, die mobilfunktechnisch nicht oder nur unzureichend erschlossen sind. Oft ist dies in ländlicheren Regionen oder in höher gelegenen Orten wie beispielsweise dem Harz oder in Alpennähe der Fall. Diejenigen Nutzer, die hin und wieder übers Land fahren, werden auf ihrem Smartphone bereits gesehen haben, dass die Anzeige von LTE auf 3G gesprungen ist, da das LTE-Signal offenbar nicht ausreichend stark war. Fällt 3G als Ausweichtechnologie aber weg, haben sie ein Problem.

Ehrlicherweise muss man zwar sagen, dass in vielen dieser Regionen der Mobilfunkausbau generell schwierig ist. So ist es beispielsweise besonders schwer, eine Abdeckung in bergigen Gebieten zu gewährleisten, da die Höhendifferenzen das Signal beeinträchtigen. Und so gibt es in einigen betroffenen Orten nicht einmal UMTS. Diejenigen Regionen, die bislang aber zumindest auf 3G setzen konnten, schauen demnächst in die Röhre.

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Nicht nur Handynutzer von 3G-Abschaltung betroffen

Immer wieder lesen wir im Zusammenhang mit der geplanten 3G-Abschaltung von Handynutzern, die womöglich negativ betroffen sind. Doch es gibt auch eine Reihe von Geräten, die auf UMTS angewiesen, aber keine Handys sind. Wie beispielsweise IoT-Geräte, die unter anderem in der Medizin, der Fertigungsindustrie und dem Militär, aber auch in den Notrufsystemen von Aufzügen zum Einsatz kommen. Auch Alarmanlagen und sonstige Überwachungstechnik sind von der 3G-Abschaltung womöglich betroffen. Zur Übertragung von Daten an die Server oder die Cloud setzen viele auf UMTS. Schalten die Provider das Netz ab, werden die Geräte also unbrauchbar.

Bei E-Book-Readern mit Mobilfunkanbindung gibt es unter Umständen ebenfalls Auswirkungen. Sie haben oft ein UMTS-Modul verbaut, über das Nutzer unterwegs Bücher laden oder Inhalte synchronisieren können. Amazon beispielsweise setzte bis 2018 bei seinen mobilfunkfähigen Kindle-eReadern ausschließlich auf 3G. Mit der Ausschaltung des Netzes lässt sich das Modul dann nicht mehr nutzen.

Zu guter Letzt gibt es auch einige Autohersteller, die bei ihren Systemen auf 3G setzen und demnach von der Abschaltung des Netzes betroffen sind. Ebenso wie einige Landmaschinen, die zur Automatisierung und Vernetzung noch über 3G angebunden sind. Ihnen bleibt im besten Fall noch 2G, was aber kaum ein Ersatz darstellt.

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Neukauf oft die beste Lösung

Diejenigen Nutzer, die eines der genannten Geräte haben, müssen sich umstellen. Ihnen bleiben ab Mitte 2021 nur noch zwei Alternativen: Auf einen Teil der Funktionen bei ihrem alten Gerät verzichten, oder aber sich trennen und ein neues Modell anschaffen. Letzteres ist in vielen Fällen wohl die empfehlenswertere Variante, da viele, reine UMTS-fähigen Geräte meist in die Jahre gekommen sind. Je nach Art des Gerätes kann das aber sehr teuer sein.

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