22. März 2024, 19:16 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Es muss nicht immer die Kabel-Leitung sein, Internet kann es auch aus dem Weltall geben. Deswegen hat die Stiftung Warentest Starlink geprüft – mit teils gespaltenen Ergebnissen.
Multimilliardär Elon Musk mischt mit seinen Unternehmen wie Tesla oder Neuralink in verschiedenen Technologie- und Forschungs-Sparten mit. Dazu zählt auch der Raumfahrtkonzern SpaceX, das unter anderem ein Satellitennetzwerk betreibt, das den Zugang zum Internet ermöglicht. Stiftung Warentest hat den Starlink genannten Verbund auf seine Netztauglichkeit geprüft.
So teuer ist Starlink
Es gibt verschiedene Tarife für den Internetzugang mittels Starlink, sowohl für Privathaushalte als auch für Betriebe. Den günstigsten Vertrag gibt es für 50 Euro im Monat für die ausschließliche Nutzung in den eigenen vier Wänden. Für die mobile Nutzung werden 59 Euro fällig.
Zudem müssen sich Interessenten die dazu passende Hardware – bestehend aus Satellitenschüssel, Router und Kabel – zulegen. Das Standardpaket schlägt einmalig mit 225 Euro zu Buche.
Stiftung Warentest attestiert Starlink schnelle Einrichtung und Verbindung
Wie die Stiftung Warentest schreibt, soll die Ersteinrichtung schnell und innerhalb weniger Minuten gelingen. Dazu müsse man lediglich die Satellitenschüssel im Freien aufstellen und mit dem Router verbinden. Anschließend startet man die dazugehörige App und beendet damit die Einrichtung.
Die im Test erreichten Geschwindigkeiten überzeugen: Bis zu 140 Megabit pro Sekunde sind den Überprüfungen nach möglich. Wer gerne schnelle Computer- und Videospiele spielt, darf sich dabei zusätzlich über sehr kurze Latenzzeiten freuen.
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Nachteile von Starlink
Perfekt ist das Satelliten-Internet allerdings nicht. Das fängt schon bei der Einrichtung an: Diese mag zwar vom allgemeinen Aufbau simpel und schnell sein. Trotzdem muss das mitgelieferte Kabel von drinnen nach draußen verlegt werden, weshalb es entweder im Weg liegen oder sogar aufwendigere Umbauarbeiten erfordern könnte.
Dem Router fehlt im Lieferumfang außerdem ein LAN-Anschluss, lediglich WLAN funktioniert direkt zum Start. Wer gerne die verkabelte Alternative wünscht, muss dazu einen Adapter für weitere 40 Euro anschaffen. Das Thema Datenspeicherung sieht man bei der Stiftung Warentest ebenfalls kritisch, da die Vorgehensweise des Unternehmens eher nebulös erklärt wird.
Und auch wenn es scheinbar nichts direkt mit dem Internetzugang an sich zu tun haben scheint, so ist auch die Personalie Elon Musk ein Faktor, den man im Hinterkopf behalten sollte. Der hat sich in der Vergangenheit schon mehrfach mit impulsiven Geschäftsentscheidungen hervorgetan. Wer also in einen Internetzugang von Starlink investieren möchte‚ sollte wissen, dass es womöglich keine langfristige Option sein könnte.
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Für wen Starlink eine gute Lösung ist
Abschließend kommen die Experten zu dem Schluss, dass sich Starlink in erster Linie für Menschen eignet, die ohnehin keine andere Möglichkeit für einen Internetzugang haben. Das betrifft vor allem Personen, die in ländlicheren, wenig dicht besiedelten Regionen leben – und wo schon die Bundesnetzagentur das „Recht auf Internet“ durchsetzen muss.
Gerade dort kann es noch immer an schnellen Verbindungen fehlen. Starlink kann hier Abhilfe schaffen und ist in Deutschland nahezu flächendeckend verfügbar. Auf der Website gibt es eine Verfügbarkeitskarte, auf der man genauer nachschauen kann – je weiter man hineinzoomt, desto mehr Orte zeigt die Karte an. Für Personen in Ballungszentren, die ohnehin über eine gute Verbindung verfügen, empfiehlt sich Starlink hingegen nicht unbedingt.