9. August 2019, 13:48 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Noch immer haben nicht alle Deutschen Zugriff auf einen schnellen Internet-Zugang. Aus diesem Grund bauen die Netzbetreiber ihre Angebote stetig aus. Die Telekom hat nun eine Vielzahl an Anschlüssen mit VDSL (Super)Vectoring aufgerüstet. Für knapp 1 Million Anschlüsse stehen somit deutlich höhere Geschwindigkeiten zur Verfügung.
In den vergangenen vier Wochen hat die Deutsche Telekom Festnetz-Anschlüsse in verschiedenen Regionen Deutschlands um VDSL Vectoring beziehungsweise VDSL Supervectoring aufgerüstet. Für die Kunden bedeutet dieser Ausbau eine zum Teil erheblich gesteigerte Internet-Geschwindigkeit. An insgesamt 877.000 Anschlüssen sind nun maximale Bandbreiten von 250 Mbit/s möglich. Weitere 65.000 Anschlüsse erreichen laut Netzbetreiber bis zu 100 Mbit/s.
Hier hat die Telekom ausgebaut
Die Telekom nennt nur einige Beispiel-Orte, an denen das Netz um VDSL (Super)Vectoring erweitert wurde. Demnach können Nutzer unter anderem in München, Nürnberg und Frankfurt/Main sowie den kleineren Ortschaften Boizenburg, Körperich und Molzhain von den schnelleren Anschlüssen profitieren. Ob ein schneller Anschluss auch im eigenen Wohnort zur Verfügung steht, können Kunden über die Ausbau-Karte der Telekom erfragen.
An 65.000 mit VDSL Vectoring aufgerüsteten Anschlüssen konnte die Downstream-Geschwindigkeit auf bis zu 100 Mbit/s erhöht werden. Laut Telekom steigt die Gesamtzahl der Anschlüsse mit mindestens 100 Mbit/s somit auf 29,5 Millionen. Nochmal schneller sind die Haushalte, die von VDSL Supervectoring profitieren. Hier können Downstreamraten von bis zu 250 Mbit/s und Upstreamraten von bis zu 40 Mbit/s erreicht werden. Mit dem Zuwachs der insgesamt 877.000 neuen Anschlüsse steigt deren Summe bundesweit auf 23 Millionen an.
Zwischen Kupferkabel und Glasfaser
Seit 2017 verbaut die Telekom Supervectoring in Deutschland, Tarife sind seit Mitte 2018 für Kunden freigeschaltet. Ende 2019 möchte das Unternehmen 95 Prozent der aktuellen VDSL-Anschlüsse mit Supervectoring anbieten.
Das Rückgrat dieses Breitbandausbaus ist das Glasfasernetz. Denn Supervectoring kann überall dort zum Einsatz kommen, wo der Netzbetreiber die Verteiler am Straßenrand mit Glasfaser versorgt. In diesen müssen zudem die Linecards zugunsten anderer Modelle mit größerem Prozessor ausgetauscht werden.
Zwar sind die Verteilerkästen bei VDSL bereits durch Glasfaser (FTTC – Fiber to the Curb) angeschlossen, die letzten Meter zum Hausanschluss bestehen jedoch weiter aus Kupfer. Und dieses ist elektromagnetischen Störungen ausgesetzt. Vectoring sorgt dafür, dass die Kupferleitungen weniger störanfällig sind und somit höhere Bandbreiten erreicht werden können. Bei Supervectoring reduziert die Telekom die Störsignale durch die Ausweitung der spektralen Bandbreite von 17 MHz auf 35 MHz noch stärker, was die maximalen Geschwindigkeiten nochmals erhöht.
Künftig sollen aber auch die letzten Meter zum Hausanschluss aus Glasfaser bestehen (FTTH – Fiber to the Home). Dieser Prozess ist Teil des Gigabit-Ausbaus, den die Telekom in den kommenden Jahren voranbringen möchte. Geht es nach der Bundesregierung, sollen die Anschlüsse in Deutschland bis 2025 flächendeckend Gigabit-Geschwindigkeiten erlauben.
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Richtiger Telekom-Tarif ist notwendig
Wollen Kunden von den hohen Datenraten profitieren, benötigen sie einen passenden Tarif des Netzbetreibers. Der MagentaZuhause L umfasst beispielsweise eine Internet-Flat mit bis zu 100 Mbit/s, der MagentaZuhause XL erlaubt das Surfen mit bis zu 250 Mbit/s. Neben der Internet-Flat bringen beide Tarife auch eine Telefon-Flat in alle deutschen Netze sowie ein Hotspot-Flat der Telekom mit. Zudem ist ein Router notwendig, der – je nach Anschluss – Vectoring oder Supervectoring unterstützt.