9. April 2023, 8:11 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Der Browser fragt auf jeder Webseite danach, welche Cookies man akzeptieren möchte. Das ist manchmal nervig, aus dem heutigen Internet sind die kleinen Datensammler jedoch nicht mehr wegzudenken.
Was lecker klingt, hat in der digitalen Welt einen faden Beigeschmack – und das nicht nur, weil wir wegen digitaler Cookies beim Aufrufen einer Webseite entscheiden müssen, ob wir sie zulassen oder nicht. Es sind Cookies, die Daten sammeln, um Nutzerprofile zu erstellen – aber auch andere, wichtige Funktionen.
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Cookies erleichtern das Surfen
Grundsätzlich handelt es sich bei einem Cookie (zu Deutsch Keks) um einen Datenblock, den eine Webseite beim Öffnen auf dem PC, Tablet oder Smartphone des Besuchers erstellt. Ruft er die Webseite später erneut auf, liest der Webserver das Cookie aus und kann die darin gespeicherten Informationen verwenden.
So muss der Besucher zum Beispiel nicht immer wieder Benutzernamen und Passwort eingeben, wenn er auf einer Web-Domain zwischen verschiedenen Seiten hin und her wechselt. Cookies sorgen auch dafür, dass der Warenkorb erhalten bleibt, wenn der Nutzer in einem Onlineshop surft.
Um den Benutzer wiederzuerkennen, wird beim Erstbesuch einer Webseite eine ID-Nummer kreiert. In der Regel enthält ein Cookie auch ein Ablaufdatum. Das kann aber variieren. So endet zum Beispiel ein sogenanntes Session Cookie direkt mit dem Verlassen der Webseite. Dagegen können andere Cookies eine Laufzeit über mehrere Jahre haben.
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Third-Party-Cookies zum Tracking und für Nutzerprofile
Solche Langzeit-Cookies werden vor allem im Marketing eingesetzt, um das Surfverhalten eines Nutzers zu erfassen. Diesen Vorgang bezeichnet man als Tracking. Je mehr Informationen über einen Nutzer bekannt sind, je besser man dessen Vorlieben und Abneigungen kennt, desto einfacher ist es, ihm passende Werbebotschaften auf dem Bildschirm zu präsentieren.
Um das Surfverhalten nicht nur innerhalb einer Webseite, sondern am besten über alle besuchten Webseiten zu tracken, werden Cookies von Drittanbietern (Third-Party-Cookies) eingesetzt. Der Anbieter erhält somit umfangreiche Informationen über das Surfverhalten eines Nutzers von allen Webseiten, auf denen die Webseitenbetreiber erlaubt haben, das Cookie zu setzen.
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DSGVO – die Gefahr von gefilterten Informationen
Auf den ersten Blick erscheint es nützlich, wenn ein Nutzer Werbung über Produkte erhält, die ihn interessieren. Dennoch ist es nervig, wenn man nach dem Onlinekauf eines Oberhemds auf allen weiteren Webseiten Werbung für noch mehr Oberhemden sieht.
Fragwürdig wird das Ganze, wenn auch Informationen, etwa Nachrichten, mithilfe von Nutzerprofilen auf dem Bildschirm gefiltert werden. Dabei besteht die Gefahr, dass der Nutzer auf diese Weise nur solche Informationen erhält, die im Sinne eines Unternehmens oder zum Beispiel einer politischen Gruppe sind.
Früher haben Seiten automatisch Nutzerprofile ohne Einwilligung der Besucher erstellt – auch in der EU. Die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) schränkt die Möglichkeiten dieses Trackings jedoch ein. Seit Inkrafttreten der DSGVO entscheidet jeder Webseitenbesucher, ob er neben den technisch notwendigen (essenziellen) auch andere Cookies akzeptiert.