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Einprägsamer Name

Warum heißt die Fritzbox eigentlich Fritzbox?

Früher war die Fritzbox ikonisch rot, heute hat sich ihr Design etwas geändert. Doch der Name ist gleich geblieben
Früher war die Fritzbox ikonisch rot, heute hat sich ihr Design etwas geändert. Doch der Name ist gleich geblieben Foto: Getty Images
Rita Deutschbein, Redaktionsleiterin TECHBOOK
Redaktionsleiterin

3. März 2025, 8:24 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Die Produkte vieler Hardware-Hersteller haben oft Namen, die man sich kaum merken kann. Nicht selten bestehen sie aus einer Anreihung von Buchstaben, Modellnummern oder sonstigen Kombinationen. Ein Name wie die „Fritzbox“ bleibt hingegen im Gedächtnis. Nicht umsonst ist die Fritzbox von AVM heute eines der bekanntesten Hardware-Produkte im Bereich Internet und Heimvernetzung – und das sogar über die Landesgrenzen Deutschlands hinaus. Dabei klingt das „Fritz“ im Namen typisch deutsch.

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Die Berliner Firma AVM wurde 1986 von drei Studenten gegründet und ist heute einer der bekanntesten Hersteller von Routern in Deutschland. Die Geräte werden unter der Bezeichnung Fritzbox vermarktet, ein Name, der sich durch das gesamte Produktportfolio von AVM zieht. Es gibt Fritz-Repeater, die Fritz!DECT-Telefone und Fritz!WLAN-Produkte. Sogar das Betriebssystem und die herstellereigenen Apps tragen „Fritz“ im Namen. Doch wieso ein so typisch deutscher Name?

Fritz, ein typisch deutscher Name

Der Name Fritzbox für die Router von AVM hat eine interessante Entstehungsgeschichte. Hersteller AVM, der das Produkt entwickelt, wollte einen einprägsamen, leicht verständlichen und sympathischen Namen für die eigene Router-Reihe finden. Kurzentschlossen wurde der Begriff „Fritz“ gewählt, weil er international leicht aussprechbar ist und gleichzeitig mit deutscher Ingenieurskunst assoziiert wird. Insbesondere im englischsprachigen Raum wird Fritz zudem als typisch deutscher Name wahrgenommen. Dies passte gut, da AVM als deutsches Unternehmen seine Produkte auch international vermarkten wollte. Man munkelt, dass auch der Name „Horst“ zur Diskussion stand, aber fallen gelassen wurde.

Die Endung „Box“ in Fritzbox stammt hingegen aus der frühen Produktentwicklung, als AVM zunächst ISDN- und DSL-Lösungen entwickelte, die oft als „Box“ bezeichnet wurden. Mit der Fritzbox wollte man ein Produkt schaffen, das sowohl technisch leistungsfähig als auch für den Endkunden einfach zu bedienen ist. So entstand der Markenname Fritzbox, der sich bis heute als Synonym für hochwertige Router- und Netzwerkprodukte etabliert hat.

Die Anfänge der Fritz-Produkte von AVM

In den ersten Jahren spezialisierte sich AVM auf ISDN-Controller, die damals eine wichtige Rolle für den Zugang zum digitalen Kommunikationsnetz spielten. Eines der ersten bahnbrechenden Produkte war die Fritzcard, die 1995 auf den Markt kam. Diese ISDN-Karte ermöglichte es Computern, sich effizient mit ISDN-Netzwerken zu verbinden und legte den Grundstein für AVMs künftige Entwicklungen im Bereich der Netzwerktechnologie.

Der große Durchbruch gelang AVM im Jahr 2004 mit der Vorstellung der ersten Fritzbox auf der CeBIT in Hannover. Dieses Gerät war eine Revolution, da es erstmals ein DSL-Modem mit einem Router kombinierte. Damit wurde es für Haushalte einfacher, das Internet zu nutzen, ohne zusätzliche Hardware wie separate Modems oder Router anschaffen zu müssen. Die Fritzbox setzte sich schnell als Standardlösung für Heimnetzwerke durch und überzeugte durch ihre einfache Einrichtung, hohe Sicherheit und zuverlässige Performance. Wie der Router von Innen ausgesehen hat und welche Ausstattung und Hardware er bot, lässt sich auf „teltarif“ nachsehen. AVM selbst hat der ersten Fritzbox zudem ein Video gewidmet:

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Besonders bemerkenswert war, dass AVM von Anfang an großen Wert auf Benutzerfreundlichkeit legte. Die Fritzbox war eines der ersten Geräte auf dem Markt, das eine leicht verständliche Web-Oberfläche zur Konfiguration bot. Zudem ermöglichte es das Betriebssystem Fritz!OS, regelmäßige Updates bereitzustellen, wodurch AVM die Geräte über Jahre hinweg aktuell halten konnte.

Meilensteine in der Entwicklung der Fritzbox

Die Fritzbox hat sich seit ihrer Einführung kontinuierlich weiterentwickelt und an neue Technologiestandards angepasst. In den vergangenen Jahrzehnten gab es einige Meilensteine, die sich im Hinblick auf ihre Entwicklung hervortun:

  • 2004: Erste Fritzbox mit integriertem DSL-Modem, die das Heimnetz revolutionierte.
  • 2009: Einführung der ersten Fritzbox für VDSL, wodurch höhere Internetgeschwindigkeiten möglich wurden.
  • 2010: Markteinführung der Fritzbox für Kabelanschlüsse, was das Spektrum der Breitbandanschlüsse erweiterte.
  • 2011: Erweiterung der Produktpalette um Fritzboxen für LTE-Mobilfunk, wodurch Nutzer auch ohne feste Internetverbindung eine stabile Verbindung erhielten.
  • 2016: Vorstellung der ersten Fritzbox für Glasfaseranschlüsse, die das Internet der Zukunft mit hoher Bandbreite unterstützte.
  • 2021: Integration von 5G-Unterstützung in die Fritzbox, wodurch mobile Breitbandverbindungen noch leistungsfähiger wurden.
  • 2022: Markteinführung von Modellen mit 10-Gigabit-Glasfaser, um ultraschnelle Internetverbindungen zu ermöglichen.

Die Fritzbox heute

Mittlerweile gibt es die Fritzbox in verschiedenen Varianten für DSL-, Kabel-, LTE-, Glasfaser- und 5G-Netze. In Deutschland hat sie einen hohen Marktanteil, mit einer Verbreitung von rund 50 Prozent in Privathaushalten, so die Angaben von AVM zum 20-jährigen Jubiläum der Fritzbox im Jahr 2024.

Neben der hohen Hardware-Qualität setzt der Hersteller auf eine kontinuierliche Weiterentwicklung der Software. Durch das Betriebssystem Fritz!OS erhalten Nutzer regelmäßig neue Funktionen und Sicherheitsupdates. Auch Smart-Home-Funktionen hat AVM in neueren Modellen integriert, sodass die Fritzbox nicht nur ein Router, sondern ein zentrales Steuerungselement für das vernetzte Zuhause ist.

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AVM mit neuer Führung und Strategie

Im Juli 2024 zeichnete sich ein weiterer Meilenstein für AVM ab. Nach fast 40 Jahren unter der Führung der Gründer gab AVM einen historischen Führungswechsel bekannt: Zum 1. Oktober 2024 übernahm Jan Oetjen die Geschäftsleitung des Berliner Unternehmens. Oetjen war zuvor Vorstand bei 1&1 Mail & Media und löste AVM-Mitgründer Johannes Nill in seiner Rolle ab. Begleitet wurde der Wechsel durch den Einstieg des niederländischen Family Offices Imker Capital Partners (ICP) als neuer Mehrheitseigner, TECHBOOK berichtete.

ICP verspricht eine langfristige Strategie, die AVMs Innovationskraft erhalten und das Unternehmen gezielt international ausbauen soll. Oetjen gilt als erfahrener Digitalstratege mit tiefen Branchenkenntnissen, insbesondere im europäischen Internetmarkt. Man erwartet, dass er die Expansion von AVM stärker strukturieren und das Unternehmen über Deutschland hinaus nachhaltig wachsen lassen wird. Gründer Peter Faxel bleibt als Technologiechef an Bord, während Nill und Ulrich Müller-Albring in den neu geschaffenen Beirat wechselten.

Themen AVM Geschichte Router
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