10. Juni 2022, 13:16 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Anfang 2020 stellte die Bluetooth Special Interest Group (SIG) Pläne für eine neue Funktion vor: Kabellose Audio-Übertragung an quasi unbegrenzt viele Empfänger. Nun hat das Konzept einen Namen: Bluetooth Auracast.
Via Bluetooth Musik oder Informationen kabellos übertragen zu können, hat viele Vorteile. Bisher war allerdings die Anzahl der Empfangsgeräte deutlich limitiert. Etwa gemeinsames Musikhören über Kopfhörer war dementsprechend nicht möglich. Die für die Entwicklung des gleichnamigen Funkstandards verantwortliche Bluetooth Special Group (SIG) will genau dieses Problem angehen und die dazu bereits formulierten Pläne nun konkretisiert. Die geplante neue Funktion trägt den Namen Bluetooth Auracast und soll in den Spezifikationen für Bluetooth LE Audio festgeschrieben sein. Was genau soll die Funktion können und wann soll sie kommen?
Bluetooth Auracast – gemeinsam hören
Bisher war es möglich, über Bluetooth zwei Geräte, die diesen Standard unterstützen, miteinander zu verbinden. Theoretisch sind mehr Verbindungen möglich, koppelt man aber beispielsweise ein Smartphone mit mehreren Lautsprechern, wird die Musik nur an einen davon aktiv weitergeleitet. Mit speziellen Adaptern und/oder Apps lässt sich dieses Problem auch nur teilweise und alles andere als störungsfrei umgehen.
Mit Bluetooth Auracast will die SIG nun eine Funktion einführen, die theoretisch beliebig viele Bluetooth-Kopfhörer oder -Lautsprecher mit einem Gerät verbindet. Die Funktion wäre natürlich räumlich durch die Reichweite des Bluetooth-Signals begrenzt.
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Wann kommt die Funktion?
Wann erste Smartphones, Notebooks, Fernseher oder Anlagen mit Auracast auf den Markt kommen, lässt sich noch schwer abschätzen. Die SIG spricht von einer Veröffentlichung in den kommenden Monaten. Sie könnten dann ab Release ihren Ton drahtlos mit Auracast-fähigen Kopfhörern, Lautsprechern oder Hörgeräten in der Umgebung teilen.
Jedenfalls sieht die Bluetooh SIG nicht nur im privaten Umfeld Potenzial für Auracast, sondern auch im öffentlichen Raum. Die Technologie könne etwa auf Kopfhörern hörbar machen, was bisher stumm war: Also etwas den Ton von Fernsehgeräten sowie Displays an Bahnhöfen, auf Plätzen, Flughäfen, in Sporthallen, Restaurants oder Wartezimmern.
Zudem ließen sich Audioübertragungen oder Ansagen, die bisher nur über Lautsprecheranlagen liefen, auch direkt mit Auracast-fähigen Bluetooth-Kopfhörern oder -Hörgeräten empfangen. Zum Beispiel bei Konferenzen oder auch im Kino.
Mit Informationen der dpa