1. September 2016, 13:05 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Sie gehören in das Netz wie Buchstaben in Wörter. Sie erlauben uns, zu kommunizieren, ohne etwas zu sagen. Wir verwenden sie einzeln oder in möglichst witziger Kombination. Aber wie entstehen Emojis – und wo kommen sie eigentlich her?
Schon Ende der 90er wurden Emojis in Japan erfunden. Seitdem kommen regelmäßig neue dazu. Fakt ist: Bereits die Hälfte der Textnachrichten allein auf Instagram wird durch Piktogramme ergänzt oder teilweise sogar ersetzt. Emojis gesellen sich auf Twitter, Facebook, Whatsapp in immer mehr Nachrichten.
Ihre eigentliche Funktion? Dem User beim Schreiben helfen, das auszudrücken, was er mit Text nicht kann – oder zumindest sehr viele nur sehr schwer können: Gestik und Mimik. Emojis sorgen dafür, dass Ironie (sehr wichtig im Netz) nicht falsch ankommt. Die beliebtesten Emojis sind deshalb die Smileys.
Wer entscheidet über Emojis?
Ein Emoji kann prinzipiell jeder vorschlagen, wenn er es für wichtig hält. Ob es tatsächlich in die weltweit vernetzte Digitale Kommunikation Eingang findet, darüber entscheidet ein Konsortium. Dieses Konsortium heißt Unicode. In dem Entscheidungsgremium sitzen von Facebook bis Google oder IBM die großen Software-Hersteller und stimmen ab.
Unicode sorgt dafür, dass die freigegebenen Emojis auf allen Betriebssystemen in der gleichen Grundform erscheinen, auch wenn das endgültige Design dann bei Googles Android oder Apples iOS, Microsofts Windows, bei Facebook oder Twitter variieren kann.
Das Emoji-Regelbuch
Für die Freigabe eines neuen Emojis gibt es allerdings auch einige Regeln:
- Seine Bedeutung muss klar erkennbar sein.
- Es muss eine überzeugende Begründung geben, warum das Emoji unter den Usern besonders beliebt werden wird.
- die kleinen Bilder dürfen bunt, skurril und sogar animiert sein. Oder einfach schwarz-weiß.
- Grundsätzlich verboten sind nur Abbildungen von lebenden Personen, Marken-Logos oder Götter.
Ein Beleg für die Dringlichkeit eines Neuzugangs in die Liste der Emojis sind Anfragen in den Suchmaschinen. Weil immer mehr Menschen auf der Welt ein Selfie-Emoji suchten, gibt es seit Juni eines.
Seitdem gibt es auch 71 andere neue Emojis. Ein Smiley mit Cowboyhut, ein sich vor Lachen kugelndes Emoji, ein grünes Würgegesicht, ein Lügen-Emoji mit Pinocchio-Nase und ein Döner-Symbol. Falls Sie diese nun verzweifelt suchen und nicht finden: Die Software-Hersteller integrieren sie erst nach und nach. Doch da immer mehr Emojis in den Messenger-Apps auftauchen, entstehen auch schnell Missverständnisse, was ihre Bedeutung angeht.
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In allen Farben und Geschlechtern
Noch drei weitere Fakten:
- Ursprünglich sollten Emojis für Personen und Körperteile nicht zu spezifisch werden, am besten sogar so neutral wie möglich bleiben, um alle Menschen gleichberechtigt zu behandeln. Weil die Menschen auf der Welt es sich wünschten, gibt es jetzt aber Emojis, die ihnen noch näher kommen. Mit sechs verschiedenen Hautfarben.
- Mehr Differenzierung setzt sich auch zwischen den Geschlechtern durch. Künftig soll es von allen Personen-Emojis immer eine männliche und eine weibliche Variante geben. Eine der wenigen Ausnahmen: die schwangere Frau.
- Die nächsten Emojis bei Unicode – 16 Berufe – sind für November vorgesehen.